Brilon.. Das ist etwas ganz Besonderes: Am Krankenhaus Brilon arbeiten fünf Schützenköniginnen. Die Pflegerinnen erzählen von ihren besonderen Momenten.
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Das Briloner Maria-Hilf-Krankenhaus freut sich auf facebook: „Bei uns arbeiten und pflegen echte Königinnen“. Was dahinter steckt? Fünf Krankenhaus-Kolleginnen sind auch Schützenköniginnen. Wir stellen sie und ihre Arbeit vor und haben gefragt: Was waren Ihre persönlichen Schützenfest-Highlights?
Kati Buxort: Welche Frau trägt nicht gerne Kleider?
Kati Buxort ist Kinderkrankenschwester auf der integrativen Wochenbettstation im Krankenhaus Maria-Hilf und aktuell die Schützenkönigin in Thülen. Die 48-jährige lebt dort zusammen mit ihrem König Mathias und fünf Töchtern. Sie erinnert sich noch gut daran, wie sie von ihrer Regentschaft erfuhr: „Als der Vogel fiel, war ich gerade im Speiseraum der Schützenhalle und wurde vom netten Küchenpersonal von meiner neuen Würde in Kenntnis gesetzt.“
Ein besonderes Highlight war für sie auch das Stadtschützenfest: „Das war ein absolut tolles Wochenende, besonders die unbeschwerte Feierei mit so manch anderen Königinnen aus den umliegenden Orten am Sonntag. Da sind schon ein paar tolle Fotos entstanden und die ein oder andere Telefonnummer wurde ausgetauscht. Leider hat es mit dem Stadtkönigspaar nicht geklappt. Es wäre ja schon schön gewesen, diesen Titel wieder ins Krankenhaus zu holen. Außerdem feiert der Schützenverein in Thülen 2026 sein 200-jähriges Jubiläum. Da wäre es toll gewesen, wenn der Ort einen Stadtschützenkönig gestellt hätte.“ Und mit einem Schmunzeln fügt sie hinzu: „Und welche Frau trägt nicht gern schöne Kleider?“
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Im Krankenhaus Maria-Hilf schätzt die Thülenerin die freundschaftliche Atmosphäre mit Kolleginnen, Hebammen und Gynäkologen. Auch dort erlebt sie rund um die Geburt emotionale Momente, die sie so beschreibt: „Es sind immer wieder besondere Momente mit den jungen Müttern und ihren Neugeborenen in einer für sie besonderen Kennlernzeit.“
Marie Lena Cramer: Spontane Regentschaft
Auch ihre Kollegin Marie Lena Cramer ist Schützenkönigin. Die 23-Jährige ist Gesundheits- und Krankenpflegerin und arbeitet auf der Geriatrie. Über ihren Beruf sagt sie: „Besonders an meiner Arbeit mag ich es, wenn man täglich die Fortschritte der Patienten sieht und ihre Dankbarkeit spürt. Marie Lena Cramer wohnt mit ihrem Freund zusammen in Brilon. Schützenkönigin ist sie in Rixen, wo sie bis vor kurzem noch gewohnt hat. Sie erzählt: „Die Regentschaft kam unverhofft und total spontan, mein Freund hatte mir von seinem Plan nichts erzählt. Die Regentschaft ist sehr schön, weil der gesamte Vorstand und die Hofdamen uns überall unterstützen und immer hinter uns stehen.“ Besondere Highlights waren für sie der Moment als der Vogel fiel, der erste Königstanz nach der Proklamation und das gemeinsame Foto mit allen amtieren Schützenköniginnen auf dem Stadtschützenfest in Wülfe. Und jetzt hofft Marie Lena noch auf einen weiteren Höhepunkt: Sie nimmt an der WP-Schützenköniginnen-Aktion teil.
Als der Vogel fiel „absolutes Gefühlschaos“
Die Dritte im Bunde ist Carina Schulte. Sie regiert gemeinsam mit Jan Schröder die St. Sebastian-Schützenbruderschaft in Alme. Die junge Frau arbeitet bereits seit ihrer Ausbildung im Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon. Inzwischen ist sie auf der interdisziplinären Intensivstation im Einsatz. Sie erzählt, warum ihr der Job gefällt: „An meiner Arbeit mag ich besonders den Umgang mit den verschiedenen Fachabteilungen und freue mich, die Patienten im Genesungsprozess unterstützen zu können“, so die 23-Jährige. Sie wohnt gemeinsam mit ihrem Freund und ihrer Familie in Alme und sagt: „Es ist ein besonderes Jahr, da es zum letzten Mal zwei Schützenfeste in Alme gab. Im kommenden Jahr wird es ein großes Fest geben.“
Carina Schulte hat ihre Regentschaft als eine Aneinanderreihung voller schöner Momente empfunden: „Als der Vogel am Schützenfestmontag fiel, war es ein absolutes Gefühlschaos und am Abend eine ausgelassene Feier. Besonders das Stadtschützenfest in Wülfe wird uns auch noch lange in schöner Erinnerung bleiben.“ Gemeinsam mit König Jan Schröder an ihrer Seite freut sie sich auf die folgende Zeit und tolle Feste. Auch bei der WP-Schützenköniginnnen-Aktion ist sie mit am Start.
Silbach: Königliche Familie
Katharina Zimmermann verbindet ebenfalls viele emotionale Momente mit dem Schützenfest in Silbach, wo sie in diesem Jahr gemeinsam mit Maximilian Leber als Königspaar die St.-Hubertus-Schützen regiert. Sie beschreibt ihre Gefühle so: „Besondere Highlights waren insbesondere die Freude der Silbacherinnen und Silbacher, unserer Freunde und Verwandten und die ausgelassene Party am Schützenfest-Montag, nachdem der Vogel gefallen war. Ebenso dazu zählen die Gastauftritte als Königspaar mit Hofstaat auf dem Schützenfest in Altastenberg, dem Jubiläumsschützenfest in Langewiese und dem Stadtschützenfest in Elkeringhausen. Durch unseren besonderen und wundervollen Hofstaat war die Stimmung an jedem Fest immer auf dem Höhepunkt, weshalb wir uns sehr auf alle kommenden Feste mit ihnen freuen.“
Besonders freut sich die 36-Jährige auch darüber, dass ihre beiden Kinder, die neun und fünf Jahre alt sind, die königliche Familie als Kinderschützenkönigspaar komplett machen. Und damit nicht genug: Ihre Eltern feiern in diesem Jahr ihr 50-jähriges Königsjubiläum. Sie sagt: „Daher freue mich sehr, dass mein Partner und ich die Regentschaft im Jubiläumsjahr meiner Eltern errungen haben und wir dieses besondere Fest gemeinsam feiern können.“
Im Briloner Krankenhaus ist die Silbacherin als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Ebene 3 tätig. Das ist eine interdisziplinäre Station. Besonders gefällt ihr, dass die Arbeit sehr vielfältig ist. Sie erklärt: „Die Zusammenarbeit, die Wertschätzung und das entgegengebrachte Vertrauen innerhalb unserer Teams machen meine Arbeit im Krankenhaus Maria-Hilf zu etwas ganz Besonderem. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen schätze ich sehr.“
Ehemalige Stadtschützenkönigin
Zum königlichen Krankenhaus-Quintett gehört auch Franziska Heinen, Briloner Stadtschützenkönigin a.D.: Sie hat ihr Amt beim Stadtschützenfest in Wülfte nach „zwei schönen Jahren“ abgegeben. Schützenkönigin in Scharfenberg war sie 2022/2023. Gebürtig kommt die 54-Jährige aus der Nähe von Köln. Vor einigen Jahren ist sie „der Liebe wegen ins Sauerland gezogen.“ Sie hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem jetzigen Partner und seiner elfjährigen Tochter in Scharfenberg. Im Krankenhaus in Brilon arbeitet sie seit 2017 in der anästhesiologischen Abteilung als Fachkrankenschwester Anästhesie/Intensivpflege. Eine Arbeit, die ihr Spaß macht: „Es ist eine schöne Arbeit, an der ich besonders mein Team und alle Kollegen schätze.“
Pflegedirektor Thomas Pape erklärt, dass sich uch die Geschäftsleitung über diese Königinnen-Würden im Maria-Hilf-Krankenhaus freut: „Wenn es auch nur wenige Wochen bis zum Stadtschützenfest in Wülfte gleichzeitig fünf amtierende Königinnen waren, so sind auch in den letzten Jahren immer wieder einzelne Königinnen aus den Reihen der Kolleginnen gekürt worden. Das zeigt: Auch wir sind eben ein Teil des Sauerlands und seiner besonderen Kultur der Schützenfeste.“