Winterberg. EU und NRW fördern barrierefreie Tourismusprojekte im Sauerland mit Millionenbetrag. Winterberg profitiert mit diesen innovativen Konzepten.
Der Verein Sauerland-Tourismus freut sich über eine Finanzspritze der EU und des Landes NRW. Mehrere Regionen erhalten insgesamt 3,3 Millionen Euro für die Entwicklung barrierefreier Projekte, teilt der Verein in einer Pressemitteilung mit. Auch der Urlaubsort Winterberg profitiert, wie Tourismuschefin Michaela Grötecke gegenüber der WP erklärt. Eine genaue Aufschlüsselung und Zuteilung werden nun im weiteren Projektverlauf erfolgen. Dann wird sich genau zeigen, wie hoch die Summen für die einzelnen Projekte sind.
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Neues barrierefreies WC am Erlebnisberg Kappe
Unter dem Projektnamen „Barrierefreies WC mit Wickeltisch“ soll eine entsprechende Toilette am Erlebnisberg Kappe entstehen, „da dieser Standort in Winterberg einen hohen Freizeitwert bietet und durch die unterschiedlichsten Angebote viele Besucher angezogen werden“, erklärt Grötecke. Zudem soll eine sogenannte „Ruheoase für jedermann, in Form eines Rundweges“ entstehen. „Der Schmantelrundweg ist ein schöner Spazierweg und bereits seit Juni 2022 als „Reisen für alle“ gekennzeichnet. Hier wurde die Barrierefreiheit bereits bestätigt und der Weg wird gut angenommen“, sagt die Tourismuschefin. Dazu soll ein barrieregerechter Parkplatz sowie ein Wegeleitsystem am Anfang des Rundweges eingerichtet werden. Das würde der großen Anzahl von Menschen mit Behinderung und auch älteren Gästen sehr helfen
Jeder solle die Möglichkeit haben, die Natur und Ruhe des Waldes zu genießen, um die mentale Stimmung zu verbessern und Stress abzubauen. Die Ruheoase soll verschiedene Stationen bieten, die auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnitten sind und zum Mitmachen einladen. Zielgruppen seien blinde Menschen und Menschen mit Sehbeeinträchtigung, Menschen mit Hörbeeinträchtigung und Gehörlose, Familien mit kleinen Kindern, Seniorinnen und Senioren, Rollstuhlfahrende, Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
Einbindung von Betroffenen
Im Vorfeld habe man bereits intensive Gespräche mit sehbehinderten Menschen und Personen mit geringer Sehstärke geführt, um deren Bedürfnisse und Wünsche besser zu verstehen. „Dabei haben wir großen Wert daraufgelegt, ihre Anregungen und Anliegen zu berücksichtigen und in unsere Planungen und Angebote zu integrieren.“
„Gemeinsam mit unseren Partnernetzwerken dürfen wir diese Ideen nun vertiefen und zu konkreten Maßnahmen werden lassen.“
Man stehe aktuell in einem ständigen Austausch mit unterschiedlichen Initiativen und Personen und nehme dabei Anregungen und Ideen auf, um die Projekte voranzutreiben. Außerdem habe man die bestehenden Möglichkeiten, die sich weiterentwickeln ließen, unter die Lupe genommen. „Gemeinsam mit unseren Partnernetzwerken dürfen wir diese Ideen nun vertiefen und zu konkreten Maßnahmen werden lassen“, sagt Grötecke. Nachdem man im ersten Halbjahr die Projektideen zusammengetragen und in den Förderantrag miteingebracht habe, liege die Förderzusage vor, freut sie sich. Ab dem nächsten Jahr müsse man die Maßnahmen umsetzen. Mit der Zusage sei der Startschuss für eine „intensive und gemeinsame Detailplanung“ gefallen, die man im Herbst gemeinsam angehen werde. Dann folge auch ein genauerer Zeitplan, in dem die Ausschreibungen und baulichen Maßnahmen terminiert würden.
Winterberg nutzen alle zur Verfügung stehenden Kanäle und Kommunikationsmöglichkeiten, um für sein barrierefreies Angebot zu werben. „Wir sind bereits Teil unterschiedlicher Netzwerke, so zum Beispiel „Reisen für Alle“, eine bundesweit gültige Kennzeichnung im Bereich Barrierefreiheit. Auch auf lokaler und regionaler Ebene tauschen wir uns hier intensiv mit Fachstellen aus“, sagt Grötecke.