Brilon. Schafft Brilon die Balance zwischen modernem Wohnraum und Denkmalschutz? Rund 900 neue Wohnungen werden benötigt. Der Plan: So soll es gelingen.
Die Stadt Brilon benötigt dringend Wohnraum. Bis zu 900 Wohnungen werden in den nächsten Jahren gebraucht, so eine Prognose der Stadt. Diese sollen aber nicht etwa ausschließlich auf der grünen Wiese entstehen, sondern vor allem auch durch Nachverdichtung der Innenstadt. Das historische Stadtbild soll dabei jedoch erhalten bleiben. Der Bebauungsplan Brilon-Stadt Nr. 80 a „Bereich zwischen Derkere Straße-Südstraße-Niedere Mauer“ soll deshalb am 4. Juli beschlossen werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Erhalt der historischen Bausubstanz und dem Denkmalschutz.
Steuerung der baulichen Aktivitäten
Laut Stadtverwaltung verfolgt der Bebauungsplan das städtebauliche Ziel, die baulichen Aktivitäten im innenstädtischen Bereich planungsrechtlich zu steuern. Dieses Gebiet sei weitgehend bebaut, doch sollen Neubauvorhaben nur in einer an die vorhandene Bebauung angepassten Weise ermöglicht werden, um die ortsbildprägenden Strukturen zu erhalten. Die vorhandene kleinteilige und meist zweigeschossige Bebauung soll geschützt werden, um das charakteristische Erscheinungsbild Brilons zu bewahren.
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Der neue Bebauungsplan stelle eine Anpassung an die tatsächlichen Gegebenheiten dar. Die bisherige Nutzung des Gebiets wandele sich so von einem Kerngebiet zu einem Mischgebiet und einem allgemeinen Wohngebiet. Diese Änderungen sollen sowohl die historische Struktur bewahren als auch modernen Anforderungen gerecht werden.
Historisches Stadtbild im Fokus
Ein zentraler Aspekt des Bebauungsplans ist der Erhalt des historischen Stadtbildes. Die Stadt Brilon strebt an, den Charakter der Straßenbilder und das Erscheinungsbild der ortsbildprägenden Bebauung zu sichern. Dazu zählen die spitzen giebelständigen Satteldächer und die zweigeschossigen Strukturen. Um eine Balance zwischen der Schaffung von Wohnraum und der Bewahrung des historischen Stadtbildes zu erreichen, sollen Neubauten nur als angemessene Nachverdichtung zugelassen werden.
Verschiedene Fachdienste und Behörden haben Stellungnahmen abgegeben, die in den Vorlagen detailliert abgewogen wurden. Die Eingaben der Bezirksregierung Arnsberg, insbesondere hinsichtlich bergbaulicher Planungen und der Verkarstungszone, wurden zur Kenntnis genommen und als ausreichend berücksichtigt angesehen. Gleiches gilt für die Eingaben der Brandschutzdienststelle des Hochsauerlandkreises, die die Löschwasserversorgung als gesichert bestätigt hat
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Bürger wurden informiert
In einer Bürgerversammlung am 30. Juni 2022 wurden die Bürger außerdem über die Planungen informiert. Die Beschlussvorlage der Verwaltung empfiehlt dem Rat der Stadt Brilon daher, den Bebauungsplan zu beschließen. Damit sollen die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um den innerstädtischen Bereich zwischen Derkere Straße, Südstraße und Niedere Mauer zukunftsorientiert und im Einklang mit den städtebaulichen Zielen der Stadt Brilon weiterzuentwickeln.