Brilon. Elena Albracht (37) wagte einen mutigen Schritt: Um ihren Traum zu verwirklichen, kündigt sie ihren sicheren Job. Ihre inspirierende Geschichte.
Elena Albracht hat sich etwas getraut, wofür viele Menschen zu vorsichtig sind. Sie wagt nach ihrer Elternzeit den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnet das Waldfee-Yoga-Studio. Der Westfalenpost erzählt die ehemalige Waldfee, wie sie den Mut gefunden hat und was sie nun anbieten möchte.
Der Job macht ihr Spaß, sie hat viel mit Menschen zu tun
Elena Albracht hat eigentlich einen festen Vollzeit-Job, so einen sicher-sicher-Job. Mit ihrem Abschluss in Betriebswirtschaft hat sie lange Vollzeit bei der Stadtverwaltung in Brilon gearbeitet, war zufrieden. Der Job macht ihr Spaß, sie hat viel mit Menschen zu tun. Dann beginnt eine schwere Zeit in ihrem Leben. Sie schreibt auf ihrer Website sehr persönlich über die Schwierigkeiten, die ihre Familie bewältigen musste: „Nachdem mein Mann und ich unser Zuhause für unsere zukünftige Familie eingerichtet hatten, begannen wir voller Freude, eine Familie zu gründen. Doch nach vielen Monaten unerfüllten Kinderwunsches wurde die Situation immer belastender. Sechs Versuche mit künstlicher Befruchtung und eine Fehlgeburt später war uns klar: Das ist nicht unser Weg. Die Entscheidung, den Weg zum Jugendamt zu gehen, war nicht einfach, aber wir wollten einem Kind ein gutes Leben schenken.“ Im August 2021 lernen sie und ihr Mann ihre Tochter kennen, wenig später zieht das Mädchen zu ihnen. „Plötzlich war ich Mama eines 20 Monate alten Mädchens“, sagt sie. Der lange Weg zur Mutterschaft, all die Zweifel und Sorgen waren nicht leicht für Elena Albracht. Irgendwann entdeckt sie Yoga für sich. „Ich habe privat angefangen Yoga zu machen. Nach drei Stunden habe ich gemerkt, dass ich besser schlafen kann“, sagt sie. „Zum Yoga kommt man oft, wenn man Probleme hat.“
Der Moment, in dem sie mehr über Yoga lernen will
Elena Albracht bleibt dran. Mal macht sie fünf oder zehn Minuten daheim Yoga, mal besucht sie Unterricht. „Es tut im Alltag sehr gut und hat mir geholfen, die schweren Zeiten durchzustehen. Ich habe mich immer auf Yoga gefreut und gemerkt, dass es meine Anspannung löst.“ Irgendwann, nach einer Yoga-Stunde, fließen Tränen. All die Sorgen lösen sich bei ihr. Der Moment, in dem sie mehr über Yoga lernen will. Sie beschäftigt sich mit den sechs Yoga-Wegen, nimmt Unterricht, unterrichtet irgendwann sogar selbst. Schnell hat sie einen Traum: Ein Yoga-Studio im Wald eröffnen, in dem mehrere Yoga-Lehrer unterrichten. Erst bleibt der Traum ein Traum. „Ich hatte ja meinen sicheren Job.“ Doch die Elternzeit neigt sich dem Ende zu und Elena Albracht gerät ins Grübeln. Immer mehr setzt sich die Vorstellung vom eigenen Yoga-Studio fest. Eine Freundin ermutigt sie schließlich, den Schritt zu wagen. „Trau dich, du wirst es nicht bereuen!“ Und Elena Albracht kündigt.
Elena Albracht ist überzeugt davon, dass Yoga den Menschen hilft
„Ich habe wochenlang darüber nachgedacht. Beim Gespräch mit meinen Vorgesetzten habe ich gezittert, weil ich aufgeregt war. Ich habe es bisher aber nicht eine Minute bereut. Es war wie ein Befreiungsschlag für mich.“ Elena Albracht ist überzeugt davon, dass Yoga den Menschen hilft. „Ich biete nicht das Yoga, das in Fitness-Studios unterrichtet wird, was vollkommen in Ordnung ist. Ich habe aber ein anderes Ziel, das geht weiter als nur über die körperliche Fitness, ich fokussiere mich auf die Atmung, auf die Entspannung.“
Die Brilonerin war die sechste Briloner Waldfee
In der Keffelker Straße 36 eröffnet sie nun ihr Studio. Ein großer Raum, hell und freundlich gestaltet. „Ich habe mich für Waldfee-Yoga als Name entschieden, weil es etwas mit der Stadt zu tun hat, die ich liebe. Und ein bisschen mit mir.“ Die Brilonerin war die sechste Briloner Waldfee. Eine Zeit, an die sie gerne zurückdenkt. „Um zu üben, habe ich vor kurzem alle ehemalige Waldfeen zum Yoga eingeladen, das war wirklich schön!“ Als Betriebswirtin geht sie nicht naiv in die Selbstständigkeit, kann sich auch um das administrative hinter einem Studio kümmern.
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Die Kurse kann man mit einer 10er-Karte flexibel besuchen
Ihr Angebot richtet sich an Anfänger, Kenner und Fortgeschrittene. „Für die drei Gruppen wird es jeweils abends und morgens einen Kurs geben. Die Kurse kann man mit einer 10er-Karte oder einer 5er-Karte ganz flexibel besuchen“, erklärt sie. Bedeutet: Man kann eine Stunde ausfallen lassen und nachholen oder sogar zwei- oder dreimal pro Woche zum Kurs kommen. „Die Karte wird kein Ablaufdatum haben, so kann man mal in den Urlaub fahren und muss keine Angst haben, seine Karte zu verlieren.“ Zusätzlich bietet sie reine Männerklassen, Familienyoga oder einen Frühaufsteher-Kurs um 5.30 Uhr an. „Buchbar sind auch Einzelstunden, in denen ich mich ganz individuell auf den Teilnehmer konzentrieren kann. Jeder Körper ist anders und jeder hat andere gesundheitliche Themen, die er angehen will. Ich habe damit super Erfahrungen gemacht, konnte vielen helfen runterzukommen und Tipps für den Alltag geben.“ Elena Albracht hat noch viele Ideen, will aber auch nicht zuviel auf einmal beginnen. „Ich konzentriere mich nun auf mein Angebot, aber es wird bestimmt spezielle Kurse geben, Workshops und auch Angebote von externen Yoga-Lehrern.“
Informationen gibt es unter info@waldfee-yoga.de oder unter www.waldfee-yoga.de