Brilon/Olsberg/Winterberg. Corona hat den Einzelhandel stark getroffen. In Brilon, Olsberg und Winterberg sehen Händler wieder positiv in die Zukunft. Die Bilanz:

Immer mehr Menschen sind geimpft. Die Geschäfte sind wieder dauerhaft geöffnet und bei den Menschen sitzt das Geld offenbar locker, um Einkaufen zu gehen. Das Konsumklima hat sich auch im HSK, laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), weiter verbessert. Zumindest ist der Vorsitzende des Gewerbevereins Brilon, Christian Leiße, sehr zufrieden mit den Umsatzzahlen der heimischen Wirtschaft. Besonders die Monate Juni, Juli und August seien stark gewesen, sagt der Geschäftsmann. Und auch der September, Leiße nennt ihn einen „Wackelmonat“, sei in Ordnung gewesen.

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„In den Sommermonaten hatten wir sogar Zuwächse gegenüber dem Nicht-Corona-Jahr 2019 gehabt“, sagt der Vorsitzende. Das sei eine „sehr positive“ Entwicklung. Besonders inhabergeführte Betriebe und der mittelständische Einzelhandel seien, nach den Lockerung der Coronarestriktionen, die Gewinner. Der Einzelhandel in Brilon profitiere besonders von der hohen Kaufkraft hier vor Ort.

Kaufkräftige Urlauber im Sauerland

Die Beschäftigungsquote sei sehr hoch, viele Arbeitnehmer würden nach Tarif bezahlt und könnten sich dementsprechend auch etwas leisten. Hinzu komme, dass die Menschen wieder das Einkaufserlebnis zu schätzen wüssten, die Ware direkt vor Ort zu begutachten und ausprobieren zu können.

Insgesamt sei das Sauerland, was das Konsumklima angehe, gut aufgestellt. Besonders der Tourismus kurbele das Geschäft des Einzelhandels an. Da die Region auf Qualitätstourismus setze, locke man insbesondere kaufkräftige Urlauber ins Sauerland.

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Einziger Wermutstropfen sei, dass viele größeren Veranstaltungen wegen der Coronabestimmungen nicht stattfinden könnten. So zählt er unter anderem den Ausfall der Michaelis-Kirmes und den ein oder anderen Tag der offenen Tür auf. Solche Veranstaltungen seien nach Meinung Leißes, ein sogenannter „Kick Off“ um den Konsum und die Kauflust der Kunden anzukurbeln.

Hinzu komme, dass die Gastronomie seit Corona weiterhin eklatant an einem Fachkräftemangel leide. Trotzdem ist Leiße mit Blick in die Zukunft weiterhin positiv gestimmt: „Ich sehe auch für das kommende Quartal eine Verbesserung der Umsätze. Ich glaube fest daran.“

Start in die Normalität in Olsberg

Das sieht Bernadette Kimmlinger auch so. Sie ist eine der Vorsitzenden des Gewerbeverein Fachwelt Olsberg. Sie habe sich zwar mit ihren Vereinskollegen dazu noch nicht abgesprochen, sie selber sehe aber einen sehr positiven Trend, sagt die Besitzerin eines Damenmodegeschäfts. Besonders in den vergangenen Tagen sei die Kundenfrequenz sehr gut gewesen, sagt sie.

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„Man hat das Gefühl, dass die Kunden etwas nachholen müssen. Ich glaube, dass der Knoten endlich geplatzt ist.“ Auf jeden Fall habe es nach den Corona-Lockerungen einen guten Start in die Normalität gegeben. Außerdem blicke man positiv nach vorne - aktuell plane man sogar einen Weihnachtsmarkt.

Urlauber in Winterberg sind enorm wichtig

Marcel Pauly ist der erste Vorsitzende des Stadtmarketing-Vereins Winterberg. Er sieht die aktuelle Entwicklung auch positiv. „Wir sind zufrieden, dass es in Richtung Normalniveau geht“, sagt der Inhaber von Sport und Mode Menke in Winterberg. Er macht deutlich, dass der Einzelhandel in dem Ort besonders vom Tourismus abhängig sei.

„Natürlich haben wir auch eine treue Stammkundschaft aus der Region, aber das Fehlen der Touristen und den Corona-Lockdown haben wir natürlich zu spüren bekommen“, sagt Pauly. Langsam gehe es jetzt wieder bergauf. Ab Juni habe es bis jetzt sehr gut ausgesehen. Veranstaltungen wie das Dirt Masters Festival hätten diesen Trend nur unterstrichen. Außerdem hoffe er auf einen goldenen Oktober. „Die Buchungslage sieht gut aus. Ich hoffe, wir können uns auf eine tolle Wintersaison unter guten Bedingungen freuen“, sagt Pauly.