Medebach. Die Themen im Rat Medebach waren vielfältig. Beraten wurde über neue Bauplätze, einen neuen Radweg und die Gelbe-Tonne. So wurde entschieden:
Eine breite Themenpalette stand im Rat Medebach auf der Tagesordnung. Hier ein Überblick über die wichtigsten Beschlüsse:
Neuer Ortsheimatpfleger
Referinghausen hat einen neuen Ortsheimatpfleger: Frans van Hulten wurde am Donnerstagabend vom Rat einstimmig gewählt. Er ist Nachfolger von Silvia Elias und wird dieses Amt zusammen mit Bernhard Hesse im Team ausüben. Der gebürtige Niederländer wird in Referinghausen liebevoll „Fresen Frans“ genannt, weil er dort das ehemalige Fresen Haus mit seiner Frau gekauft und ebenso wie die alte Schule in Deifeld aufwendig restauriert hat. Bürgermeister Thomas Grosche unterstrich bei der offiziellen Bestellung die guten Erfahrungen, die man in diesem Amt mit neu zugezogenen Einwohnern gemacht habe. Frans van Hulten freute sich über das Vertrauen des Rates und versprach: „Ich werde dieses Ehrenamt so gut wie möglich ausfüllen.“
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Gelbe Tonne
Um Müll ging es beim nächsten Tagesordnungspunkt der Sitzung. Bei der Aktualisierung der Abfallentsorgungssatzung kam das Thema „Gelbe Tonne“ auf. Viele Bürger in der Hansestadt kommen mit dem Volumen der Tonne nicht aus und haben nach einer häufigeren Abholung gefragt, möglichst im Zwei-Wochen-Rhythmus wie früher die gelben Säcke. Ordnungsamtsleiter Dieter Harbeke teilte mit, dass dieses Vorgehen nach Rücksprache mit der Kommunal-Agentur aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei. Falls die gelben Säcke beibehalten worden wären, hätte man sich auch hier auf eine Abholung pro Monat einstellen müssen. Bürgermeister Thomas Grosche wies darauf hin, dass der Bauhof in Einzelfällen gelben Müll annimmt, wenn dieser z.B. durch größere Verpackungen oder nach Feiern das Fassungsvermögen der Tonne übersteigt. Zudem kann im Bedarfsfall eine zusätzliche Tonne beantragt werden.
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Bürgerradweg
Medebach und Hallenberg wollen bekanntlich einen gemeinsamen Bürgerradweg zwischen den beiden Städten bauen, der weitestgehend auf bestehenden Wirtschaftswegen verlaufen soll. Die Entscheidung für einen sogenannten Bürgerradweg ist gefallen, weil die Sanierung der Landstraße, bei der ein Radweg in den Straßenverlauf integriert werden könnte, noch mehrere Jahre Wartezeit erfordert.
Die Planungen für den ersten von fünf Bauabschnitten haben nun begonnen und beziehen sich auf die knapp fünf Kilometer lange Verbindung zwischen Hesborn und Medelon. Bisher gibt es zwei Vorschläge, wie der Radweg von Medelon in Richtung der Vogelstange im Kuckucksloch verlaufen könnte. Eine Version sieht einen Weg entlang der Landstraße 617 vor, ein zweiter würde über das ehemalige Sägewerk Marienglück führen. Eine weitere Idee hat der Medeloner Ortsbeirat beigesteuert: Der Radweg könnte auch mit dem Sauerland Höhenflug verbunden werden, der von der Straße „Am Gravenland“ rechts ab bis ins Kuckucksloch führt. Die kürzeste Verbindung ab Medelon durch das Naturschutzgebiet Rüdenscheid bis zum „Roteland“ bei Hesborn ist verworfen worden, weil diese Strecke zu steil wäre.
Der Rat beschloss, mit der Planung ein erfahrenes Fachbüro aus Wenden zu beauftragen. Das Honorar hierfür beträgt rd. 48.000 Euro und sollte erfahrungsgemäß zum großen Teil durch das Land erstattet werden. Verbleibende Restkosten werden nach anteiligen Kilometern zwischen den beiden Kommunen aufgeteilt. Die Baukosten für den Radweg selbst werden aus Landesmitteln für den Radwegebau entlang von Bundes- und Landstraßen finanziert.
Bauplätze in Medelon
Einen Hoffnungsschimmer gibt es für mehrere junge Paare, die gerne in Medelon bauen möchten und deshalb auf der Suche nach passenden Grundstücken sind. Einige Interessenten waren daher auch als Zuschauer in die Ratssitzung gekommen. Vier bis sechs neue Bauplätze könnte es in Kürze im Bereich St. Engelbertstraße/Hammweg geben, die auch bereits erschlossen sind und die vor allem im Innenbereich des Dorfes liegen, so dass kein langwieriges Bauleitverfahren nötig wäre. Der Rat stimmte somit dem dafür erforderlichen Erlass einer Klarstellungssatzung zu. Die Konditionen für die noch notwendigen Grundstücksankäufe wurden im nichtöffentlichen Sitzungsteil festgelegt. Wenn das Verfahren erfolgreich umgesetzt wird, können die Flächen anschließend als Bauplätze veräußert werden.
Sanierung K 53
Zwischen Referinghausen und Düdinghausen soll die Kreisstraße 53 auf gut zwei Kilometern Länge saniert und mit einem Radweg versehen werden. Die Baumaßnahme wird rd. 2,1 Mio. Euro kosten und vom HSK finanziert werden. Die Bezirksregierung gibt einen Zuschuss von 70 Prozent. Nicht übernommen werden die Gehwege innerhalb der Ortschaften, die wegen der Synergie-Effekte jedoch mit ausgebaut werden sollen. Für Referinghausen fallen hier voraussichtlich Kosten in Höhe von 155.000 Euro an, in Düdinghausen 110.000 Euro. Hier soll nun geprüft werden, in welchem Maß die vorhandenen Gehwege sanierungsbedürftig sind, um eine Diskussionsgrundlage für die möglicherweise umzulegenden Beiträge zu haben. Außerdem soll mit dem Kreis eine Beteiligung an den Radwegkosten geklärt werden.
Neues Feuerwehrauto
Die Feuerwehr in Oberschledorn bekommt einen neuen Kommandowagen. Im Brandschutzbedarfsplan vorgesehen und im Haushalt eingeplant war ursprünglich ein Mannschaftswagen. Da sich nun jedoch ein sehr gutes Angebot für einen komplett als Kommandowagen ausgestatteten Ford Transit Custom ergeben hat und dieses Fahrzeug die gestiegenen Ansprüche an die Feuerwehr in der Grafschaft und im ganzen Stadtgebiet sinnvoll ergänzen würde, entschied sich der Rat nach ausgiebiger Diskussion mit der anwesenden Wehrleitung und der Löschgruppenführung für den Kauf. Das Fahrzeug soll kurzfristig in Oberschledorn zur Verfügung stehen. Bei der Gelegenheit bedankte sich der Stadtrat ausdrücklich für die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehrleute, die auch mehrfach in den Hochwassergebieten im Einsatz waren.
Richtlinie wird aktualisiert
Die 20 Jahre alte Richtlinie zur Förderung der heimischen Vereine, in der Zuschüsse für deren Arbeit und Anlagen festgelegt sind, wurde auf Beschluss des Rates aktualisiert. Die nun gültigen Förder-Richtlinien und die angehobenen Zuschusshöhen sind im Detail im Ratsinformationssystem der Stadt zur August-Ratssitzung hinterlegt.
Finanzielle Lage der Stadt
Kämmerer Martin Wasmuth gab anhand einiger Stichpunkte einen kurzen Überblick über die städtische Finanzlage, deren Rechtsgrundlage weiterhin das Covid-Isolierungsgesetz ist. Die liquide Lage sei auch im zweiten Quartal des laufenden Jahres gut, es waren bisher keine Kassen- oder Investitionskredite erforderlich. Das werde voraussichtlich aber wegen der Hallenbadsanierung noch kommen.
Die Stadt fährt weiter eine konservative Anlagestrategie mit Volksbank, Sparkasse und Postbank als Partner. Wegen der guten Liquidität seien Strafzinsen angefallen. Die Gewerbesteuer liege bisher leicht über Plan, die Steuereinnahmen seien nicht so stark eingebrochen wie befürchtet. Die Arbeiten am Haushaltsentwurf für 2022 haben begonnen. Der Jahresabschluss für 2020 ist noch in Arbeit. Statt des eingeplanten Jahresfehlbetrages deute sich ein leichter Überschuss an. Martin Wasmuth wies darauf hin, dass im zweiten Halbjahr erfahrungsgemäß Schwankungen kommen würden, aber: „Im Augenblick sieht´s gut aus!“