Hochsauerlandkreis. Das wird eine traurige Bilanz: Schon jetzt sind im HSK mehr Menschen im Straßenverkehr gestorben als 2020. Oft betroffen: Motorradfahrer.
Die Unfallbilanz der Polizei im HSK 2021 sieht schon heute duster aus. 12 Menschen sind bislang in diesem Jahr auf den Straßen des Hochsauerlandkreises ums Leben gekommen. Das ist schon jetzt einer mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Damals waren unter den Todesopfern fünf Motorradfahrer; exakt diese Zahl wurde schon jetzt erreicht – und das Jahr und die Motorradsaison sind noch nicht zu Ende und der Sommer war wettermäßig gar nicht mal der Knaller.
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Dritter tödlicher Unfall in zehn Tagen
Die Polizei schreibt auf ihrer Facebookseite: „Leider mussten wir am Mittwoch zum dritten tödlichen Motorradunfall innerhalb von zehn Tagen ausrücken. Ein 67-jähriger Motorradfahrer kollidierte mit einem Pkw bei Medebach (Anmerkung der Red.: zwischen Deifeld und Referinghausen). Er verstarb noch an der Unfallstelle. Einen Tag zuvor starb ein 39-jähriger Motorradfahrer bei einem Überholvorgang in Schmallenberg. Er prallte mit einem Trecker zusammen. Vergangenen Montag stieß ein 34-jähriger Motorradfahrer zwischen Brilon und Marsberg mit einem Lkw zusammen. Er verstarb auch noch an der Unfallstelle. Drei Schicksale innerhalb von zehn Tagen - deshalb haben wir eine Bitte an Euch: Fahrt vorsichtig! Passt auf euch auf!“
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Eine Frage von Tempo und Glück?
Die Aussage von Polizeisprecher Sebastian Held stimmt nicht wirklich optimistisch: „Ob man so einen Unfall auf dem Motorrad überlebt, hängt oft von zwei Faktoren ab: vom Tempo und dem Faktor Glück.“ Laut einer Studie der UDV (Unfallforschung der Versicherer) ist die Wahrscheinlichkeit mit einem Motorrad zu verunglücken 14-mal höher als mit dem Pkw, jeder vierte Motorradunfall passiert ohne fremde Beteiligung, aber auf der anderen Seite tragen in 71 Prozent der Kollisionen zwischen Pkw und Motorrad die Autofahrer die Hauptschuld, außerdem ist das Unfallrisiko bei Fahrern mit neuen Maschinen viermal höher als bei älteren Zweirädern, besonders oft sind Motorräder mit sportlicher Bauform in Unfälle verwickelt, Besitzer von Chopper oder Touren-Motorrädern erleiden demnach seltener einen Unfall, so die Studie.
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Auch die Zahl der Radunfälle steigt
2020 war das erste Jahr der Corona-Pandemie. Und das hat sich offenbar positiv auch auf die allgemeinen Unfallzahlen im Straßenverkehr ausgewirkt: 8078 Unfälle insgesamt – das sind 18 Prozent weniger als 2019. Wegen Homeoffice, Kurzarbeit und eingeschränkten Urlaubsmöglichkeiten waren einfach weniger Laute auf den Straßen unterwegs. Den elf Unfalltoten von 2020 stehen 17 aus 2019 gegenüber. Aber Corona brachte die Leute aufs Rad. Auch das zeigt die Statistik. Hinter 236 Unfällen in 2020, an denen Radfahrer beteiligt waren, steht eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um fast 30 Prozent. Hier machen die aktuellen Zahlen zumindest nicht ganz mutlos: Von Januar bis einschließlich Juli 2021 gab es 127 Unfälle mit Radfahrern; in 46 Fällen wurden die Betroffenen schwer verletzt. Die Zahlen sind mit denen des Vorjahres fast identisch (126 Unfälle und 24 Schwerverletzte).