Hochsauerlandkreis. Die Corona-Fallzahlen im HSK sinken stark. Damit hat auch hier die Debatte um die Maskenpflicht in Bussen, Schulen und Geschäften begonnen.

Mittlerweile ist es Routine geworden in der Corona-Pandemie. Beim Einkaufen im Supermarkt oder auch beim Busfahren bedeckt eine Maske Mund und Nase. Doch die Corona-Infektionszahlen sinken – und damit auch die 7-Tage Inzidenz im HSK. Damit wird allmählich die Frage laut, ob eine Maskenpflicht überhaupt noch notwendig ist. Unsere Redaktion hat sich im Hochsauerlandkreis umgehört.

Im Bus

Wer im Öffentlichen Personennahverkehr unterwegs ist, benötigt seit vergangenem Samstag keine FFP 2-Maske mehr. „Diese Pflicht wurde abgeschafft, es reicht inzwischen das Tragen einer medizinischen Maske aus“, sagt RLG-Sprecherin Annette Zurmühl. Der weitläufig als OP-Maske bekannte Mund-Nasen-Schutz genügt also, um sich mit Bus und Bahn durch das Sauerland zu bewegen. Generell sei das Tragen von Masken im ÖPNV im Hochsauerland von den Fahrgästen nach anfänglichen Diskussionen mit wenigen Maskenverweigerern akzeptiert worden.

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   RLG: Maskenpflicht im Bus.
   RLG: Maskenpflicht im Bus. © Unbekannt | Wolfgang Detemple Photographie

„Seit einigen Monaten haben wir in diesem Bereich keine Vorfälle mehr gehabt“, sagt Zurmühl. Auch nicht seitdem das Fahrgastaufkommen in den vergangenen Wochen wieder deutlich zunahm. Bedingt durch die Lockerungen und der Wiederaufnahme des Präsenzunterricht an den Schulen ist wieder deutlich mehr los in den Bussen der RLG. „So wie vor zwei Jahren ist es zwar noch nicht, aber wir bemerken schon dass das Aufkommen in unseren Bussen wieder zunimmt“, so Zurmühl.

In der Gastronomie

Ab und an müssen die Kellner in der Dorf Alm in Winterberg ihre Gäste noch an die Maskenpflicht erinnern. „Im Laufe eines Abends vergessen das manche Gäste ab und zu“, sagt Lars Kotte, stellvertretender Geschäftsführer. Dabei ist die Maskenpflicht in der Gastronomie schon deutlich gelockert worden. Am Tisch entfällt die Pflicht zum Tragen einer Maske selbstredend gänzlich, einzig beim Verlassen des Tisches müssen die Gäste Mund und Nase bedecken. „Auf dem Weg zur Toilette müssen wir manchmal dran erinnern, das ist mitunter schon etwas nervig“, sagt Kotte. Die Gäste aber halten sich an die Pflicht und kommen der freundlichen Aufforderung der Mitarbeiter aber nach. „Da gibt es keine Probleme“, berichtet Kotte. Er wünscht sich, wie viele andere Gastronomen auch, den Wegfall der Maskenpflicht im Außenbereich. Im Innenbereich hingegen kann er die Verpflichtung nachvollziehen, auch wenn er sich eine Rückkehr zur Normalität für die Gäste und seine Mitarbeiter wünscht. „Danach“, so Kotte, „sehnen wir uns aber alle.“

In der Schule

Am Gymnasium Petrinum gilt weiterhin, wer die Schule betritt, muss eine Maske tragen. Daran hat sich auch durch sinkende Inzidenzzahlen nichts geändert. Auch auf dem Schulhof besteht die Pflicht, obwohl nicht alle Klassen dort durchmischt werden. Die Schüler der Sekundarschule 1 befinden sich auf dem Schulhof hinter dem Schulgebäude, die Jahrgangsstufen Q1 und EF nutzen den Hof vor dem Gebäude. „Natürlich dürfen die Schüler die Maske abnehmen, um in den Pausen etwas zu essen und zu trinken.“, sagt Schulleiter Johannes Droste.

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Maskenpflicht an den Schulen.
Maskenpflicht an den Schulen. © dpa | Matthias Balk

Auch im Unterricht besteht die Möglichkeit für eine Erfrischung die Maske kurzzeitig abzunehmen, denn gerade bei den steigenden Temperaturen ist trinken wichtig. Bei einem längeren Referat ist ebenfalls eine kurze Verschnaufpause ohne Bedeckung von Mund und Nase gestattet. Die Schüler halten sich kollektiv an die Maskenpflicht und Droste gibt an, dass es bei ihnen sogar eine Routine geworden ist. Aber auch dort ist hier und dort ein Hinweis notwendig, wenn die Maske mal verrutscht oder doch für ein paar Sekunden vergessen wird. Der Schulleiter erklärt außerdem, dass die Lehrer bei den steigenden Temperaturen auf dem Schulhof nicht so rigoros die Verpflichtung kontrollieren, wenn der nötige Mindestabstand zu den Klassenkameraden sichergestellt ist. Auf dem Hof würde er sich ohnehin wünschen, dass die Masken nicht mehr notwendig wären. „Da sollte zeitnah etwas passieren, wenn die Pandemielage das zulässt und Virologen das für möglich halten. Es ist auch schwierig den Schülern zu erklären, dass sie auf einem weitläufigen Hof eine Maske zu tragen haben, wenn in der Düsseldorfer Altstadt viele Menschen zusammen kommen und keine auf haben.“

Im und vor dem Supermarkt

Dass sich die Kunden mittlerweile an das Maske-Tragen beim Einkauf gewöhnt haben, glaubt Christian Urban vom Markant-Markt im Volksbankcenter Brilon. Anfangs habe es „schon mal Diskussionen“ gegeben, wenn jemand ohne Maske in seinen Supermarkt kam oder den - übrigens bis heute - vorgeschriebenen Einkaufswagen oder - korb nicht mitnahm. Das hatte aber einen simplen Grund: Mit der Anzahl der verfügbaren Wagen und Körbe lässt sich die aktuelle Kundenzahl kontrollieren. Schließlich gilt auch für Geschäfte der Grundversorgung noch immer eine Kundenbegrenzung von 10 Personen je 10 Quadratmeter Ladenfläche.

Christian Urban ist eine junge Kundin in Erinnerung, die partout keine Maske aufsetzen wollte und die deswegen des Ladens verwiesen worden sei. Sie habe er „bis heute nicht wieder gesehen“. Andererseits gibt es auch eine ganze Reihe vorwiegend älterer Stammkunden, die schon morgens um 7 Uhr vor der Tür stehen, um jedem etwaigen Gedränge aus dem Weg zu gehen.

Was in diesen Tagen immer wieder vor den Geschäften für Gesprächsstoff sorgt: Wie sieht es mit dem Masketragen auf den Parkplätzen aus? Da schreibt die Corona-Schutzverordnung in § 5 Abs. 4 unabhängig von den Inzidenzstufen nach wie vor auf dem Parkplatz sowie ab zehn Metern vor dem Geschäft das Tragen einer Alltagsmaske vor. Das kann also auch das hochgezogene Halstuch oder der Schal sein. Im Geschäft selbst ist dann jedoch die medizinische Maske Pflicht.

Bilanz der Ordnungsämter

In Marsberg gab es bis auf einzelne Vorfälle zu Beginn der Pandemie keine größeren Probleme mit der . Die bestehende Maskenpflicht wird in der Marsberger Bevölkerung sehr gut angenommen und die bestehenden Regeln eingehalten.

„In Winterberg halten sich die Menschen im Großen und Ganzen an die Maskenpflicht. Das gilt für Einheimische wie für Gäste“, sagt Stadtsprecherin Rabea Kappen. Nur Ende Dezember/Anfang Januar, als tausende Tagestouristen im Lockdown nach Winterberg strömten habe es verstärkt Verstöße gegeben. Die Maskenpflicht gelte beispielsweise in Einkaufsläden und den zugehörigen Parkplätzen. Bei den meisten Freizeiteinrichtungen könne der Mindestabstand eingehalten werden, so dass hier keine Maskenpflicht bei der Nutzung der Freizeiteinrichtung besteht. Beispiel: Während der Fahrt auf der Sommerrodelbahn muss keine Maske getragen werden.