Winterberg/ Willingen. Die Maskenpflicht ist fast überall gefallen. Blick in Szenekneipen und Party-Clubs in Winterberg und Willingen: Gibt es dort noch Sonderregeln?
Vom Restaurant-Platz zur Toilette oder morgens am Hotel-Büffet: ganz ohne Maske. Ungewohnt für viele, aber seit einigen Tagen erlaubt. Auch das Zücken des 3G-Nachweises können sich Gäste beim Betreten der Lieblingsbar oder Stammkneipe nun schenken. Seit der neuen Corona-Schutzverordnung vom Sonntag, 3. April stehen die Zeichen nach gut zwei Jahren Pandemie wieder auf „Normal“. Dabei besteht kein Zwang für die Gastronomien, die Corona-Regeln aufzuheben. Sie könnten von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und weiterhin auf die Einhaltung bestehen. In Winterberg und Willigen zeichnet sich, was diese Option angeht, jedoch eine klare Tendenz ab.
Gaststätte Zum Wilddieb in Willingen
„Also bei uns trägt hier kaum einer freiwillig Maske“, sagt Kirsten Schlömer Mütze von der Gaststätte „Zum Wilddieb“ in Willingen. Einige ältere unter den Gästen trügen sie noch eher als die Jüngeren, das sei aber eher die Ausnahme. Unter ihren Mitarbeitern sagten jedoch einige: „Ich behalte meine Maske trotz allem auf.“ Insgesamt sei in Ihrer Gaststätte keine große Veränderung spürbar. „Wir arbeiten schon lange mit der 2G-plus-Kontrolle am Eingang. Von da aus durfte sich der Gast dann ja eh frei bewegen.“
Lesen Sie auch:Schlager zu Kriegszeiten: „Gratwanderung“ für Ikke Hüftgold
Dass auch diese Kontrollen nun komplett wegfielen, komme bei den Gästen gut an. Kirsten Schlömer Mütze sagt: „Bei meinen Mitarbeitern sind alle geimpft, geboostert oder genesen, ich persönlich auch.“ Es sei ein Punkt, wo sie sage: „Jetzt sollen sie das auch mal laufen lassen mit Corona. Wir wollen ja auch unser altes Leben wiederhaben.“ Corona werde nicht einfach verschwinden, man werde damit leben müssen. „Und wenn man jetzt alles gemacht hat, was die Regierung gesagt hat, geimpft, geboostert und genesen ist, dann muss es auch irgendwann gut sein.“
Muhve In Hotel in Winterberg
Ohne Maske zum Frühstück kamen auch die Gäste des „Muhve In Hotel“ in Winterberg – schon am ersten Tag der gefallenen Schutzverordnungen. „Wir handhaben das so, dass das Personal weiterhin Mundschutz trägt, einfach zum Eigenschutz“, Rezeptionistin Corinna Ley. „Den Gästen überlassen wir das selbst.“ Nur auf die Abstandsregelung werde noch geachtet. „Es ist tatsächlich so, dass die meisten Gäste von vorneherein fragen ob sie den Mundschutz noch tragen müssen.“
Tatsächlich habe es, soweit sie sich erinnern könnte, im „Muhve In“ bislang nur einmal den Fall gegeben, dass ein Paar von sich aus lieber die Masken aufbehalten wollte. „Die haben dann auch mit Mundschutz eingecheckt und tragen ihn auch im Treppenhaus“, sagt Corinna Ley. Die übrigen Gäste seien tatsächlich lieber ohne Maske im Haus unterwegs.
Irish Pub in Winterberg
Und wie sieht es im Nachtleben aus? Auch beim Betreten des Irish Pub in Winterberg müssen die Gäste nichts mehr vorzeigen, sagt Sinad Corcoran, die Nichte des Chefs. Auch eine Maskenpflicht gebe es nicht: „Wenn die Gäste wollen, können sie eine Maske tragen. Wenn nicht ist auch okay.“ Das Personal im Irish Pub verzichte grundsätzlich nicht auf den Mundschutz: „Wir müssen zwar nicht, aber wir wollten das machen.“
Discothek Tenne in Winterberg
Lesen Sie auch: Tenne in Winterberg – Disco-Institution wird 100 Jahre alt
Beim Disco-Besuch in der Tenne müssen sich die Gäste gar nicht erst groß umstellen, sagt Inhaber Peter Mergheim. Aufgrund der Zugangsbeschränkungen 2-G-Plus gab es hier nie eine Maskenpflicht: „Wir waren einer der ganz wenigen Orte, wo man offiziell ohne Maske feiern durfte, aufgrund der hohen Zugangsvoraussetzungen.“ Von jetzt an gibt es auch hier keinerlei Kontrollen mehr. „Allerdings wir haben wir Luftreiniger in allen Räumen, sogar auf den Toiletten, und überall Desinfektion – also das Hygienekonzept fahren wir vom Grundsatz her weiter.“