Hoppecke. Musiker zeigen Herz für Opfer der Hochwasser-Katastrophe. Die Accu Hoppecke hat den Erlös eines Benefizkonzertes verdoppelt, macht 12.000 Euro.

Genau 12.000 Euro für die Flutopfer: Das ist letztendlich der Erlös eines großen gemeinsamen Benefizkonzertes der „Original Hochsauerländer“ aus Hoppecke und des Musikvereins Bontkirchen, das Anfang Oktober in der Hoppecker Schützenhalle stattfand.

Scheck überreicht

Einen Scheck in Höhe von 6.000 Euro überreichten die Vertreter der beiden Musikvereine gemeinsam mit Schirmherr Dr. Marc Zoellner von den Accumulatorenwerken Hoppecke, die den eigentlichen Konzerterlös verdoppelt hatten, an Bürgermeister Dr. Christof Bartsch für den Flutopfer-Fonds der Stadt Brilon. Den zweiten Scheck, ebenfalls über 6.000 Euro, erhielt der Volksmusikerbund, der mit dem Projekt „Musiker für Musiker“ von Hochwasser betroffene Musikvereine finanziell unterstützt.

Lesen Sie auch:So war der Start der Wintersaison in Winterberg

Das gemeinsame Konzert war für die Besucher und auch die Musikerinnen und Musiker in der ausverkauften Halle ein großes Erlebnis; galt es doch erstmals, nach der langen Corona-Pause, wieder konzertante Blasmusik erlebbar zu machen. Vor allem auch für den Nachwuchs, der sich an diesem Spätnachmittag erstmals einem so großen Publikum präsentieren durfte und zum Abschluss auch beim Massenchor mit dabei war.

Ergreifende Ansprache

Christoph Wiedemeier, Werkleiter der Hoppecke Batterien GmbH Co. KG, berichtete als Vertreter von Schirmherr Dr. Zoellner, in einer ergreifenden Ansprache, über einen Mitarbeiter des Unternehmens, der von der Flut im Juli mitsamt seiner Familie mit voller „Wucht“ betroffen war.

Lesen Sie auch:Erster Schnee lockt die Drifter-Szene nah Winterberg

Musikalisch war das Konzert der beiden großen Klangkörper, angefangen von der sinfonischen Blasmusik bis hin zu einigen Ohrwürmern, ein voller Erfolg. Aber letztendlich blieben auch unterm Strich 6.000 Euro für den guten Zweck übrig, die von der Firma Hoppecke Batterien verdoppelt wurden. Auch sonst haben sich weitere Unternehmen mehr als großzügig gezeigt und zum Beispiel für den problemlosen Bustransfer zwischen den beiden Dörfern gesorgt, so der Dirigent der Hoppecker, Frank Lahme.

Und sein Kollege aus Bontkirchen, Thomas Pack, fügte hinzu, dass es ohne die vielen freiwilligen Helfer kaum möglich gewesen wäre, diese Veranstaltung unter Corona-Bedingungen und allem was dazu gehört, über die Bühne zu bringen.

Lesen Sie auch:AfD sucht im Altkreis Mitmacher und keine Mitläufer

Bei der Überreichung der Schecks im Hause der Hoppecke Batterien ging Firmenchef Dr. Marc Zoellner noch einmal auf das Schicksal des Mitarbeiters aus Rech ein, das die ganze Belegschaft sehr bewegt habe: Dr. Zoellner: „Alle Mitarbeiter haben sich sehr solidarisch gezeigt und nicht nur durch Sachspenden geholfen.“

So sah es im Sommer in Bad Münstereifel aus. Brilon untertstützt die Stadt.
So sah es im Sommer in Bad Münstereifel aus. Brilon untertstützt die Stadt. © Privat | Privat

Der Präsident des Volksmusikerbundes NRW, Paul Schulte aus Garbeck, teilte mit, dass man in den von der Flut betroffenen Regionen wieder daran denken könne, auch Musik zu machen, obwohl noch reichlich Handlungsbedarf bestehe. Auch sei man auf finanzielle Unterstützung angewiesen, da es zum Beispiel für Musikinstrumente und Uniformen keine Entschädigung gäbe. Schulte: „Wir helfen, wo die Richtlinien für Entschädigungen nicht ziehen.“

Lesen Sie auch:Marsberger Kunstschaffende stellen im ARTvent aus

Auch die stellvertretende Landesmusikdirektorin Marie Becker (Meschede) zeigte sich als gebürtige Messinghäuserin (und einstige Briloner Waldfee) von der Unterstützung der Musikvereine aus den Nachbarorten erfreut, damit auch die Ausbildung junger Leute wieder anlaufen könne.

Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch hatte sich im befreundeten Bad Münstereifel ein Bild von den Flutschäden gemacht und schilderte, wie sehr die Stadt in Mitleidenschaft gezogen wurde. Da könne man die rund 120.000 Euro, auf die der Flutopfer-Fonds der Stadt Brilon mittlerweile angewachsen ist, mehr als gut gebrauchen. Das Geld soll unter anderem für Mobiliar in Schulen und Kindertagesstätten verwandt werden.

Ebenso wie Dr. Zoellner bedankte sich der Bürgermeister abschließend noch einmal bei allen, die sich in den letzten Wochen und Monaten für die Flutopfer ehrenamtlich engagiert haben.