Medebach. Drei Katzenbabys sind bei Medebach ausgesetzt worden. Futter lag daneben - aber die Tüten hätten sie nicht öffnen können.

Neben der Mülltonne lag Katzenfutter in Tüten.
Neben der Mülltonne lag Katzenfutter in Tüten. © WP | WP

„Wer macht so etwas?“ Das fragen sich nicht nur Tierfreunde in Medebach. Unbekannte haben im Bereich „Kuckucksuhle“ bei Medebach drei Katzenbabys ausgesetzt. Hinter dem Mülleimer einer Schutzhütte lagen einige Beutel Katzenfutter. Ob die Tiere die überhaupt hätten öffnen können, ist fraglich.

Tiere sind Menschen gewohnt

Einem Spaziergänger waren die zwei Kätzinnen und der Kater - etwa zwölf Wochen alt - hinterhergelaufen und nicht mehr von der Seite gewichen. „Der Mann hat dann Theresa Battenfeld aus Oberschledorn angerufen. Die ist eine ausgesprochene Tierfreundin und hat die Kleinen von dort mitgenommen. Sie hat mich wiederum kontaktiert. Ich habe die Katzen untersucht. Es sind keine Wildkatzen; sie sind zahm und eindeutig Menschen gewohnt. Irgendjemand muss sie dort ausgesetzt haben“, ist die örtliche Tierärztin, Kirsten Backhausen-Hesse, überzeugt und verärgert zugleich.

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Selbst wenn Tierheime mitunter einen Katzen-Aufnahme-Stopp haben, lohnt es sich immer, dort anzurufen und nachzufragen - oder eben die Tierärztin zu informieren. Denn es gibt immer Möglichkeiten, die kleinen Schnurrer zu vermitteln. Zwei der Katzen haben ein neues Zuhause in Referinghausen gefunden eine in Dreislar - bei Menschen, die sie nicht einfach mit ein paar Tüten Futter im Wald aussetzen würden.

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Immer wieder werden Katzen aus falsch verstandener Tierliebe von Fremden angelockt und gefüttert. Oft sind die Katzen nicht kastriert und vermehren sich munter weiter. Eine Katze kann zwei- bis dreimal im Jahr schwanger werden. Beim ersten Wurf sind es meist nur zwei bis drei Junge, danach häufig drei bis sechs oder mehr. Wenn sich alle ungehindert weiter vermehrten, ginge die Zahl in die Millionen.