Brilon. Als junge Frau auf dem Land leben - ist das attraktiv? Drei Brilonerinnen sagen, warum sie die „Jungen Landfrauen“ total super finden:

Sie sind jung, neugierig, selbstbewusst und gut vernetzt und sie leben gern auf dem Land: Drei junge Frauen aus Brilon erzählen, warum sie bei den Jungen Landfrauen mitmachen. Das Gespräch zeigt: Längst verstehen sich nicht mehr nur diejenigen als Landfrauen, die auch einen direkten Bezug zur Landwirtschaft haben. Neben Bäuerinnen sind im Verband auch Frauen aus anderen Berufen aktiv.

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Die Chemie-Assistentin

Anna Schröder zum Beispiel arbeitet in einer ganz anderen Branche. Die 27-jährige ist ausgebildete Chemisch-Technische Assistentin (CTA) und ist bei einem Unternehmen in Rüthen im Bereich Produktsicherheit tätig. Dort werden Rohstoffe für die Lebensmittel-Verpackungs-Industrie produziert.

Aufgewachsen ist die junge Frau in Brilon. Sie mag das Leben auf dem Land: „Man geht raus und ist direkt im Wald. Hier ist nicht soviel Hektik wie in der Stadt. Hier ist alles entschleunigt. Man kennt sich und lebt nicht so anonym.“ Und gerade in der Coronazeit habe sich gezeigt, dass man auf dem Land besser und auch sicherer leben könne. Bei den jungen Landfrauen ist sie erst seit kurzem Mitglied. Gemeinsam mit Liane Brandenburg hat sich vor einiger Zeit bei den Landfrauen einen Kochkurs und ein Seminar für kreative Geschenke aus der Küche belegt. Das machte den beiden Appetit auf mehr Landfrauen-Angebote und neue Kontakte.

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Die Schülerin

Liane Brandenburg ist über ihre Mutter auf die Landfrauen aufmerksam geworden, die sich seit vielen Jahren in dem Verband auf Orts- und Kreisebene engagiert. Sie stammt aus einer landwirtschaftlich tätigen Familie. Oma und Opa gehört einer der Aamühlenhöfe in Brilon. Wenn dort Hilfe im Stall gebraucht wird, packt sie selbstverständlich und gerne mit an.

Zurzeit ist die 18-jährige, die in Rixen lebt, noch Schülerin. Nach ihrem Abi nächstes Jahr möchte sie ein Freiwilliges ökologisches Jahr machen. Noch ist ihr Berufswunsch zwar noch nicht ganz klar, fest steht aber: „Ich möchte beruflich etwas im landwirtschaftlichen oder handwerklichen Bereich machen.“ Die anderen beiden Frauen kennt Liane schon seit vielen Jahren: Carina Kürmann lebt auf dem Hof neben ihren Großeltern und gerne erinnern sich die Frauen an viele schöne Aktionen der Landjugend Brilon.

Vielfältiges Veranstaltungsprogramm

Weitere Infos zum Landfrauenverband im HSK gibt es unter: www.wllv.de/kreisverband/hochsauerland.„The New Bees“ in Westfalen-Lippe sind Gruppen von Frauen zwischen 20 und 40 Jahren, die sich auf Kreisebene treffen. Ein junges Team organisiert gemeinsame Aktivitäten in lockeren Runden. So entsteht ein Netzwerk junger Frauen, die ihr Landleben attraktiv gestalten wollen. Im Kreisverband HSK gibt es seit 2018 eine dieser Gruppen mit zurzeit ca. 90 Mitgliedern. Kontakt: jungelandfrauen-hsk@web.de

Die Agrabetriebswirtin

Einen ganz klaren Bezug zur Landwirtschaft hat Carina Kürmann. Die 29-jährige Brilonerin ist Agarbetriebswirtin und ist beruflich auf vielen Höfen im Umkreis von eineinhalb bis zwei Stunden Fahrzeit unterwegs. Sie prüft im Auftrag von Molkereien das Milch-Qualitätsmanagement in Landwirtschaftlichen Betrieben und sorgt dafür, dass vorgeschriebene Qualitätsstandards in der Fleischproduktion eingehalten werden. Aufgewachsen ist Carina Kürmann auf dem elterlichen Aamühlen-Hof. Später hat sie einige auf einem Landwirtschaftlichen Hof im Schmallenberger Sauerland gearbeitet. Sie ist überzeugt: „Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen. Die Landwirtschaft ist so breit aufgestellt. Man hat mit Pflanzen, Tieren, Holz und Maschinen zu tun und arbeitet in und mit der Natur.“ Bei den Jungen Landfrauen macht sie mit, weil sie Kontakte knüpfen möchte, andere Frauen kennen lernen möchte, die das Landleben so mögen wie sie selbst. Wichtig ist es ihr, mit Klischees aufzuräumen, die noch in vielen Köpfen mit Blick auf die Landwirtschaft und das Leben auf dem Land herumgeistern.

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Carina Kürmann: „Wir wissen wenigstens, wo die Milch und die Lebensmittel herkommen und, dass die Kuh nicht lila ist.“ Sie findet, dass es ein großer Pluspunkt ist, dort leben zu können, wo andere Urlaub machen. Der Landfrauen-Verband sei ein guter Zusammenschluss, um das alles nach Außen zu tragen. Und ein Blick auf das Programm-Angebot zeige, wie vielfältig die Themen seien, mit denen sich die Frauen - egal welchen Alters - hier im Sauerland beschäftigen.

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