Hochsauerlandkreis. Durch Zufall erfährt der Hochsauerlandkreis vom Corona-Impfstoff-Lieferstopp. Welche Folgen die Zwangspause hat und was Verantwortliche sagen:

Kalt erwischt hat den Hochsauerlandkreis und die Kliniken der Region am späten Dienstagnachmittag der Lieferstopp des Corona-Impfstoffs. Dabei war alles prima angelaufen, sowohl beim Aufbau des Impfzentrums in der Konzerthalle Olsberg wie auch für die erste Impfrunde in den Krankenhäusern der Region. Am Montag hatten dem Klinik-Personal die planmäßig georderten 612 Dosen verabreicht werden können, am Dienstag weitere 738.

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Gegen 16.30 Uhr, so HSK-Pressesprecher Martin Reuther, habe am Dienstagnachmittag eine Mitarbeiterin des Impfzentrums Olsberg anlässlich eines Telefongesprächs per Zufall von dem Auslieferungsstopp erfahren. Mehrere Stunden lang sei es dann nicht möglich gewesen, Details aus Düsseldorf zu erfahren. Erst gegen 21 Uhr habe man von dem Erlass Kenntnis erhalten.

Briloner Krankenhaus: Wirkt sich Pause negativ aus?

Da war am Briloner Maria Hilf-Krankenhaus schon alles für den Impfstart am Mittwoch vorbereitet. Stattfinden soll das Impfen in der ehemaligen Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie von Dr. Dieter Wesseler. Der Arzt hat die Praxis zum Jahreswechsel aus Altersgründen aufgegeben. „Dort ist alles vorhanden“, so Maria Hilf-Geschäftsführer Rene Thiemann zur WP. Das Krankenhaus habe gemäß den Vorgaben eine Priorisierung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den sensitiven Bereichen erstellt. „Die Impfbereitschaft war hoch“, sagt Rene Thiemann. Jetzt habe er Sorge, dass sich die Zwangspause generell negativ auswirken könne.

HSK-Kliniken ordern insgesamt 2658 Impfdosen

Insgesamt 2658 Dosen hatten die Krankenhäuser im HSK für die erste Impfrunde geordert. Für diesen Personenkreis, so HSK-Sprecher Reuther, sei auch die Nachimpfung trotz der Verzögerung gesichert.

Neben dem Briloner Krankenhaus guckten am Mittwoch auch das Winterberger St. Franziskus-Hospital, das Klinikum Hochsauerland und die Neurologische Klinik Sorpesee in die Röhre. Am Montag hatte aus dem Altkreis Brilon die Elisabeth-Klinik Olsberg mit den Impfungen begonnen, am Dienstag war die LWL-Klinik Marsberg an der Reihe.

Kritik an Informationsfluss aus Düsseldorf

Für Donnerstag hat der Hochsauerlandkreis die Helfer ins Impfzentrum Olsberg eingeladen, die sich um die Verwaltungsabläufe in der Konzerthalle kümmern wollen. Rund 200 Freiwillige haben sich dafür gemeldet. Aus diesem Kreis werde das benötigte Personal zusammengestellt, so der HSK-Sprecher. Den medizinischen Bereich organisiert bekanntlich die Kassenärztliche Vereinigung.

Welche konkreten Auswirkungen der Lieferstopp auf das Impfzentrum in Olsberg habe, lasse sich noch nicht sagen, meint Martin Reuther. Dort sollte es bekanntlich am 1. Februar mit drei der vier Impfstraßen losgehen. Die von Düsseldorf angeordnete Verschiebung auf den 8. Februar hatte die Kreisverwaltung Mittwochmorgen aus Online-Medien erfahren. Reuther: „Wir wissen gar nicht, was jetzt auf uns zukommt.“