Bigge. In einer Ausschusssitzung in Olsberg geht es um die OGS Bigge. Der Bürgermeister übt harsche Kritik an „fragwürdigen“ Äußerungen von Bigge Aktiv.
Es soll eine Lösung geben für die Kinder aus Bigge: für das Betreuungsangebot von 8 bis 13 Uhr an der Bigger St.-Martinus-Grundschule zeichnet sich eine Lösung ab, sollte sich der Olsberger Stadtrat für einen Verkauf der Bildungswerkstatt in Bigge entscheiden. Die Stadt Olsberg hätte die Option, bis zur Umsetzung eines neuen pädagogischen Raumkonzepts für die Betreuung die Räume des ehemaligen Kindergartens „Sonnenschein“ zu nutzen – in direkter Nachbarschaft zur Schule. Darüber informierte die Stadtverwaltung jetzt die Mitglieder des Ausschusses Bildung, Sport, Freizeit. Anlässlich der Sitzung des Ausschusses übte Bürgermeister Wolfgang Fischer harsche Kritik an „Bigge Aktiv“.
Neue OP-Räume für die Klinik benötigt
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Hintergrund: Im Dezember hatte der Stadtrat die Grundsatz-Entscheidung getroffen, die Bildungswerkstatt zu verkaufen – um damit der benachbarten Elisabeth-Klinik die Möglichkeit zu geben, dringend benötigte neue OP-Räume zu errichten. Im Gegenzug soll an der Grundschule ein neues und modernes pädagogisches Raumkonzept umgesetzt werden, das vom Büro „Schulhorizonte“ entwickelt worden ist. Um für die Betreuung notwendigen Platz – inklusive „Erweiterungspotenzial“ – zu erhalten, könnte die Stadt Olsberg eine Fläche im neu zu errichtenden Anbau der Klinik anmieten.
Das Problem: Für die Zeit von einem Abriss der Bildungswerkstatt – falls der Stadtrat abschließend einen Verkauf beschließt – möchte die Elisabeth-Klinik das Gebäude im Sommer 2021 abreißen. Aber: bis zum neuen pädagogischen Raumkonzept ist eine angemessene Unterbringung des Betreuungsangebots „8 bis 13 Uhr“ nötig. In Gesprächen von Bürgermeister Wolfgang Fischer mit der Geschäftsführung der Josefsgesellschaft hatte sich eine Lösung herauskristallisiert. Man wolle dafür die ehemaligen Räume des Kindergartens „Sonnenschein“ nutzen. Die Räumlichkeiten seien in einem sehr guten Zustand und einfach zu nutzen, konnte Elisabeth Nieder, Allgemeine Vertreterin von Bürgermeister Wolfgang Fischer, jetzt den Ausschussmitgliedern berichten. Mit rund 120 Quadratmetern hätte man sogar die doppelte Fläche im Vergleich zum Ist-Zustand zur Verfügung – „und noch mehr Funktionalitäten als in der Bildungswerkstatt.“
Betroffene äußern sich positiv
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Sowohl in Gesprächen mit der Schulleitung wie auch mit den Verantwortlichen des Elternvereins, der das Betreuungsangebot „8 bis 13 Uhr“ trägt, hätten sich die Betroffenen sehr positiv geäußert, so Elisabeth Nieder: „Der Schule würde kein Raum genommen – sie hätte dann mehr als vorher.“ Der Wunsch der Eltern, auch die Verkehrssicherheit beim Überqueren der Straße sicherzustellen, könnte gewährleistet werden, wenn – bei steigenden Anmeldezahlen – eine weitere Betreuungskraft eingestellt würde, so Ausschussmitglied Jeanette Friedrich (CDU): „Sie könnte die Kinder begleiten.“
Auch Bürgermeister Wolfgang Fischer befürwortet die „gute Entscheidung“ für die Kinder: „Es wäre eine erhebliche Verbesserung zur jetzigen Bildungswerkstatt.“ Und mehr noch: Auch während der Bauphase, die am Schulgebäude für die Umsetzung des neuen pädagogischen Raumkonzepts nötig wäre, könnte man die Räume nutzen – ebenso wie bei deutlich steigenden Anmeldezahlen der Offenen Ganztagsschule (OGS). Bürgermeister Fischer: „Wir könnten Klassen oder auch Flure auslagern – und bräuchten keine Container.
Deutliche Kritik an „Bigge Aktiv“
Sehr deutlich wandte sich Wolfgang Fischer im Ausschuss gegen Aussagen, welche die Bürgerinitiative „Bigge AKtiv“, die sich gegen die Erweiterungspläne der Elisabeth-Klinik einsetzen, in den sozialen Netzwerken getroffen hatte: „Das ist teilweise fragwürdig und teilweise auch unverschämt.“ Den Bürgerinnen und Bürgern würden vermeintliche „Tatsachen“ präsentiert, die schlicht und ergreifend nicht zutreffend seien. So sei die derzeitige Bildungswerkstatt für eine Umsetzung des neuen pädagogischen Raumkonzepts, das die Fachleute des Büros „Schulhorizonte“ erarbeitet hatten, baulich völlig ungeeignet.
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Auch Zahlen, die von „Bigge AKtiv“ die genannt wurden, seien nachweislich falsch. Bei den Schülerzahlen pro Jahrgangsstufe komme man „maximal auf 42 Kinder – da ist man weit weg von einer Dreizügigkeit.“ „Bei weitem“ wolle die Stadt Olsberg keine 1.000 Quadratmeter an die Klinik verkaufen und auch das so bezeichnete „Schnellverfahren“ zur Umwandlung des Grundstücks Asshauer zu einem Parkplatz laufe schon seit zweieinhalb Jahren. Wolfgang Fischer: „Wer so etwas postet, hat seine Glaubwürdigkeit verloren.“ Man befinde sich mit Schulleitung, Elternvertretern und dem Sozialwerk Sauerland als Träger der OGS in guten und konstruktiven Gesprächen – „Bigge AKtiv sehe ich nicht mehr als Gesprächspartner.“
Olsberger Heimatbund muss auch umziehen
Neben der Betreuungsgruppe wird die Bildungswerkstatt derzeit auch vom Olsberger Heimatbund für das Heimatarchiv und der HSK-Musikschule genutzt. Mit dem Heimatbund wurde vereinbart, dass bei einem Verkauf das Heimatarchiv in die - barrierefreien - Werkräume der ehemaligen Realschule umzieht. Auch die Musikschule würde in Räume der Sekundarschule umziehen.