Brilon/Marsberg. Der Bedarf an psychiatrischer Hilfe wächst im HSK. Deshalb weitet der LWL sein ambulantes und teilstationäres Angebot in Brilon aus. Die Fakten:

Jetzt ist es offiziell: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe errichtet auf dem Gelände des Briloner Krankenhauses als Dependance seiner Marsberger Einrichtungen eine Tagesklinik mit Institutsambulanz. Das haben die politischen Gremien des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster jetzt abschließend im Landschaftsausschuss abgesegnet. Investitionsvolumen: rund 5,4 Millionen Euro.

Mit der Schaffung der Tagesklinik am Standort Brilon sei „das Ziel verbunden, in Kooperation mit dem Krankenhaus Maria-Hilf durch die wechselseitige Vernetzung somatischer und psychiatrischer Behandlungsangebote ein teilstationäres und ambulantes Behand­lungs­zentrum für Erwachsenenpsychiatrie im Pflichtversorgungs­gebiet aufzubauen“, so der LWL.

CDU-Rats- und Kreistagsmitglied Wolfgang Diekmann hat als Vertreter des Hochsauerlandkreises in den Gremien des LWL das Projekt wesentlich mit voran getrieben. Für ihn ist die Entscheidung eine Stärkung des Gesundheitsstandortes Brilon. Dieses, so Diekmann, ist der erste Schritt aus gesundheitspolitischer Sicht, der zweite sollte nach Realisierung der Tagesklinik das vollstationäre Behandlungsangebot werden.

Veränderte Rahmenbedingungen

Als das Projekt 2016 erstmals beraten wurde, war neben den 12 Tagesklinikplätzen auch eine Station mit 30 Betten geplant gewesen. Davon hat der LWL aber, wie berichtet, aufgrund der sich seitdem geänderten versorgungspolitischen und ökonomischen Rahmenbedingungen Abstand genommen. Die für den HSK notwendige Erweiterung der Bettenkapazität setzt der LWL an seinem Standort in der Weist in Marsberg um.

Für den Bau verkauft die Stadt Brilon dem LWL ein 3724 Quadratmeter großen Grundstück auf der Freifläche oberhalb des Parkplatzes. Kaufpreis inklusive Erschließung: 786.000 Euro.

Baubeginn Anfang 2022

Nach dem jetzigen Beschluss werden für die weiteren vorbereitenden Arbeiten wie Baugenehmigung, Ausführungsplanung und Ausschreibung/Vergabe ca. acht Monate benötigt. Vorabmaßnahmen sollen Ende diesen Jahres beginnen. Mit der eigentlichen Baumaßnahme kann dann Anfang 2022 gestartet werden. Für die Bauarbeiten ist eine Bauzeit von ca. 20 Monaten vorgesehen.

Beim Bau der Klinik wird auf das Thema Nachhaltigkeit besonders geachtet, so ist u. a. eine Photovoltaikanlage auf der Hauptdachfläche zur Eigenstromversorgung vorgesehen.