Hochsauerlandkreis. 30 Prozent mehr Bauplätze werden im HSK verkauft, der Geldumsatz steigt rasant. Nach Corona wächst die Nachfrage – diese HSK-Städte sind beliebt.

Die Nachfrage nach Bauplätzen im Hochsauerlandkreis steigt – seit Corona umso mehr, denn auch immer mehr Menschen aus dem Ruhrgebiet entscheiden sich dazu ein neues Leben auf dem Land zu beginnen und sich mit einem Haus und Garten im Sauerland einzurichten.

Bauplätze im HSK: Der Kreis legt Halbjahresberichte vor

Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden im Altkreis Brilon 30 Prozent mehr Kaufverträge über Grundstücke als im gleichen Zeitraum des Vorjahres abgeschlossen. Der Geldumsatz ist um 64 Prozent gestiegen. Das berichtet der Gutachterausschuss des HSK in seinem Halbjahresbericht über die Immobilienmarktentwicklung. Die Entwicklung unterscheidet sich in den Teilmärkten und regional erheblich. Die Verkaufszahlen für unbebaute Grundstücke sind insgesamt um 48 Prozent und der Geldumsatz um 112 Prozent gestiegen. Für die 107 Bauplätze für Ein- oder Zweifamilienhäuser wurden im Durchschnitt 55 Euro pro Quadratmeter gezahlt, die Preisspanne erstreckt sich von 15 Euro pro Quadratmeter bis 205 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich: Die Verkaufszahlen für unbebaute Grundstücke im Hochsauerlandkreis sind insgesamt um 35 Prozent und der Geldumsatz um 60 Prozent gestiegen. Gezahlt wurden im Durchschnitt 65 Euro pro Quadratmeter gezahlt, die Preisspanne erstreckt sich von 15 Euro pro Quadratmeter bis 205 Euro pro Quadratmeter.

Bauplätze im HSK: Die meisten wurden in Schmallenberg und Winterberg verkauft

Die meisten Bauplätze wurden in Schmallenberg (44) verkauft, gefolgt von Winterberg (38) und Sundern (27) sowie Marsberg (20). Der größte Zuwachs gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres – elf Kauffälle – konnte in Winterberg festgestellt werden.

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„Ja, eine gestiegene Anfrage nach Bauplätzen stellen wir tatsächlich gerade fest“, bekräftigt Rabea Kappen, Sprecherin der Stadt Winterberg. „Aufgrund unserer guten Infrastruktur – Schule, Freizeit bis hin zum Bahnanschluss – haben wir Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern aus den Ballungsgebieten, die sich für unsere Stadt interessieren. Das hat die Pandemie sicher noch befeuert.“ Die Stadt arbeitet daran, weitere Bauplätze zur Verfügung zu stellen. Es wird ein neues Baugebiet „An der Ebenau“ in Züschen entstehen, Beplanung und Einteilung der Fläche wird gerade erstellt. Die Stadt Winterberg sei im Rahmen der planerischen Vorgaben außerdem bemüht, sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen, Bauland auszuweisen. Aktuell läuft ein weiterer Anlauf in Richtung „Baulandbörse“. „So werden wir noch einmal alle Grundstückseigentümer anschreiben, die in der Vergangenheit noch nicht bereit waren, ihr Baugrundstück in der Baulandbörse anzubieten, diese nunmehr doch aufnehmen zu lassen. Auf diese Weise könnten diese Eigentümer einen wichtigen Beitrag für die wohnbauliche Entwicklung in der Kernstadt aber auch in den Ortsteilen leisten.“ In Hallenberg ist die Nachfrage ähnlich hoch: „Schon bereits seit dem letzten Jahr ist definitiv eine gestiegene Nachfrage zu beobachten, auch von „Nicht-Hallenbergern“, sagt Sabine Waszynski, Mitarbeiterin der Stadt.

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Nachfrage nach Bauplätzen in Brilon und Olsberg sinkt wieder

In Brilon sowie in Olsberg scheint die Nachfrage wieder zurückzugehen. „Ja, die Nachfrage war in den letzten Monaten deutlich gestiegen, allerdings wird sie aktuell durch die gestiegenen Baupreise und den Mangel an Baumaterialien relativiert“, sagt Angelika Beuter-Sielemann. Eine Sprecherin der Stadt Brilon sagt ähnliches: „Die Anfrage für Baugrundstücke war bis vor einigen Monaten sehr hoch.“ Aufgrund der Tatsache, dass sich in den letzten Monaten viele Rohstoffpreise (z. B. Holz etc.) stark erhöht hätten, seien einige Bauwillige vorsichtiger geworden, da eine konkrete Kostenermittlung für den Hausbau zurzeit sehr schwierig sei.