Winterberg. Die Behörden haben Winterberg abgeriegelt. Damit soll verhindert werden, dass tausende Touristen für Chaos sorgen. Bürgermeister dankt Helfern.

  • In Winterberg haben die Behörden nach tagelangem Chaos Straßen und schneite Hänge gesperrt
  • Für rund 40 Pisten gilt ein Betretungsverbot.
  • Polizei und Ordnungsbehörden in Winterberg stellten zahlreiche Verstöße fest

Skilifte sind geschlossen. In Restaurants, Cafés und Hütten kann man sich nicht aufwärmen, und es gibt so gut wie keine öffentlichen Toiletten. Trotzdem machten sich am Sonntag erneut viele Menschen auf den Weg ins Sauerland. Dabei wird von solchen Ausflügen in Corona-Zeiten abgeraten. Die Stadt Winterberg drohte erneut im Chaos zu versinken.

Tausende Tagestouristen machten sich bereits morgens und am Vormittag auf in den Sauerländer Wintersportort - aller Appelle und Verbote zum Trotz. Bereits am späten Vormittag zogen die Verantwortlichen die Notbremse und sperrten Zugangsstraße nach Winterberg ab. Damit versiegt der Touristenstrom. Mit dieser Taktik soll auch am Montag verhindert werden, dass tausende Tagestouristen mitten im Corona-Lockdown für chaotische Verhältnisse sorgen.

Die Botschaft an Tagestouristen, die den Weg in Richtung Sauerland und Winterberg einschlagen möchten: Es ist derzeit im Sauerland nicht viel zu erwarten. 

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Stadt Winterberg sperrt 40 Skipisten

Aufgrund des hohen Besucheraufkommens der vergangenen Tage und insbesondere des Samstags hatte die Stadt Winterberg per Allgemeinverfügung am Samstagabend bis zum 10. Januar ein Betretungsverbot für die rund 40 Pisten in Altastenberg, Neuastenberg, Niedersfeld, Winterberg, Züschen, die dazugehörigen Parkplätze sowie rund um den Kahlen Asten und der Großraumparkplatz Bremberg erlassen. Ziel des Betretungsverbotes war und ist es, dass Tagestouristen erst gar nicht mehr nach Winterberg anreisen. 

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„Bedauerlicherweise haben sich trotzdem wieder viele Tagestouristen auf den Weg nach Winterberg gemacht. Um ein weiteres Zulaufen der Pisten und der Innenstadt in Winterberg zu verhindern, mussten bereits am frühen Vormittag die Zufahrtsstraßen, einschließlich der Bundesstraßen, nach Winterberg gesperrt werden“, heißt es in einer Mitteilung von Polizei, Hochsauerlandkreis und Stadt Winterberg zum Tourismus-Ansturm. 

Anzeigen geschrieben und Bußgelder verhängt

Ob wohl die Behörden ausdrücklich darum gebeten haben, die Skigebiete nicht anzusteuern, kamen tausende Tagestouristen am Wochenende ins Sauerland.
Ob wohl die Behörden ausdrücklich darum gebeten haben, die Skigebiete nicht anzusteuern, kamen tausende Tagestouristen am Wochenende ins Sauerland. © Ralf Rottmann/ Funke Foto Services | Unbekannt

Trotz des Betretungverbotes  sei es einigen Ausflüglern gelungen,  auf die gesperrte Pisten zu gelangen. Sie seien gezielt von den eingesetzten Ordnungskräften angesprochen und von der Piste begleitet worden. Die Einsatzkräfte der Stadt Winterberg und der Polizei sprachen 150 Verwarngelder wegen Parkverstößen und 26 Verwarngelder für Verkehrsverstöße aus. Es gab drei Ordnungswidrigkeitenanzeigen für Verkehrsverstöße, 63 Platzverweise, sechs Verstöße gegen die Maskenpflicht, 19 Verstöße gegen das Betretungsverbot und fünf Verstöße gegen Kontaktbeschränkungen auch zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung geschrieben.

Große Hilfe der Bürger – Bürgermeister dankt

„Vielen Dank an alle Einsatzkräfte der Polizei, insbesondere an die auswärtigen Kräfte, das Team vom Ordnungsamt, die Freiwillige Feuerwehr Winterberg und an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Winterberg, alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die mit hohem Engagement, großer Kompetenz und viel Herzblut dieses Wochenende gemeistert haben“, so Bürgermeister Michael Beckmann und Polizeidirektor Carsten Robe.

Sie fügen hinzu: „Danke auch an die ortsansässige Gastronomie, die heute für das leibliche Wohl unserer Helferinnen und Helfer gesorgt haben. Ein Dank geht auch an die verständnisvollen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Winterberg.“