Brilon-Wald. Die B 251 zwischen Brilon und Brilon-Wald wird erneut voll gesperrt. Dabei hat die DB die Stadt nicht über Änderungen am Timing informiert.

Die B 251 wird ein weiteres Mal zwischenBrilon und Brilon-Wald komplett für den Verkehr gesperrt. Was sich allerdings erst am Donnerstagnachmittag herausstellte: Die Sperrung geht nicht, wie noch am Mittwochabend im Bau- und Planungsausschuss von der Stadtverwaltung mitgeteilt, über dreieinhalb Wochen, sondern dauert nur zwei.

Grund für die Vollsperrung sind Reparaturarbeiten an der Eisenbahnbrücke kurz vor dem Ortsteingang Brilon-Wald. Dort hatte am Morgen des 13. Juli ein Kranwagen einen Stahlträger gerammt und so stark beschädigt, dass seitdem die Züge die Brücke nur mit reduzierter Geschwindigkeit passieren dürfen.

Für die Arbeiten hatte Ordnungsamtsleiter Klaus Werde am Mittwochabend im Ausschuss den Zeitraum vom 13. Oktober bis 5. November angegeben. Als die WP am Donnerstagmittag ein aktuelles Foto von der prekären Verkehrssituation an der Brücke aufnehmen wollte, fielen unterwegs die frisch aufgestellten Hinweisschilder auf die Baustelle auf. Dort war als Zeitraum der 9. bis 23. Oktober angeführt.

Wie Ordnungsamtsleiter Wrede gegenüber der WP sagte, habe die Deutsche Bahn die Stadt erst auf Nachfrage am Donnerstagnachmittag über das Vorziehen und Verkürzen der Baumaßnahmen in Kenntnis gesetzt.

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Stefan Scharfenbaum: „Schlimmer kann man nicht planen.“

So oder so: Grünen-Stadtrat Stefan Scharfenbaum und als Einzelhändler selbst mit Läden sowohl in Brilon wie in Willingen vertreten, hatte das Timing im Ausschuss als „eine Katastrophe für den Einzelhandel und den Tourismus“ bezeichnet . Fällt sie doch genau in die Herbstferien von NRW und Hessen und in die urlauberstarke Herbstwandersaison. Scharfenbaum: „Willingen ist in den Herbstferien voll. Das kostet Hunderttausende. Schlimmer kann man das nicht planen.“

Ein Nadelöhr: die Eisenbahnbrücke über die B251 kurz vor dem Ortseingang von Brilon-Wald. Da wird es auch für Lkw schnell knapp.
Ein Nadelöhr: die Eisenbahnbrücke über die B251 kurz vor dem Ortseingang von Brilon-Wald. Da wird es auch für Lkw schnell knapp. © Unbekannt | Jürgen Hendrichs

Was Tagestouristen und - einmal mehr - die Einwohner von Brilon-Wald und Pendler aus der Region anbelangt: die gewaltigen Umwege über Hoppecke und Bontkirchen auf der einen und über die Feuereiche, Elleringhausen und Olsberg auf der anderen. Denn die, so Ortsvorsteherin Ariane Drilling zur WP, seien mittlerweile zum dritten Mal von einer Vollsperrung betroffen.

Ortsvorsteherin Ariane Drilling: „Das ist eine blöde Ecke.“

Dass die Eisenbahnbrücke auf der B 251 mit ihrer verschwenkten Fahrbahn ein gefährliches Nadelöhr ist, hat Ariane Drilling schon mehrfach beobachtet: „Da passiert öfter was. Das ist eine blöde Ecke.“ Auch bei der Polizei ist sie mehrfach aktenkundig. Am 1. März hatte ein Lkw die rotweiße Höhenbegrenzung unter der Brücke rasiert und am 28. Januar vergangenen Jahres hatte - wie jetzt im Juli - schon einmal ein Kranwagen die Brücke gerammt. Damals soll der Ausleger nicht ordnungsgemäß eingefahren worden sein. Die Brücke hat eine Durchfahrtshöhe von vier Metern.

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Immerhin: Für notärztliche Einsätze und den Rettungswagen steht - wie bei den früheren Vollsperrungen - ein Wirtschaftsweg zur Verfügung. Der, so Ordnungsamtsleiter Wrede, sei auch mit dem Rad befahrbar. Allerdings müsse man sich noch ein Bild von dem aktuellen Zustand des Weges machen. Bekanntlich sind zahlreiche Wirtschaftswege durch die massive Abfuhr des Borkenkäferholzes in den vergangenen zwei Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Zugverkehr nicht eingeschränkt

Der noch am Mittwochabend von Ausschussvorsitzendem, Jürgen Kürmann (CDU) an die Stadtverwaltung adressierte Appell, „deutliches Schreiben“ an die Deutsche Bahn zu schicken, mit der Aufforderung, „zügig zu machen“ dürfte durch die Verlegung und Straffung der Maßnahme hinfällig sein. Was jedoch weiterhin gilt: Die Vollsperrung ist einmal mehr „für Brilon-Wald und den Tourismus ein untragbarer Zustand.“

Eine Anfrage an die Deutsche Bahn zu Details der Brückenschäden und den vorgesehenen Arbeiten blieb bis zum Abend unbeantwortet. Wie die Stadtverwaltung im Ausschuss mitgeteilt hatte, soll der Bahnverkehr nicht eingeschränkt sein.