Brilon. Zwei Kühe werden auf einer Weide in Brilon vergiftet. Zwei Kälber wachsen jetzt ohne Muttertier auf. Der Bauer ist entsetzt. Die Kripo ermittelt.
Wer könnte das getan haben? In der vergangenen Woche sind auf einer Weide im Bereich Fünf Brücken in Brilon zwei Mutterkühe an einer Eiben-Vergiftung verendet. Dabei, so der 40 Jahre alte Landwirt, gebe es dort weit und breit überhaupt keine Eiben. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. „Wir gehen davon aus, dass die Eibenzweige von den Tätern an die Weide gebracht wurden“, sagt HSK-Polizeisprecherin Laura Burmann. Der Landwirt habe angegeben, dass es in der Nähe der Weide keine Eibe gebe.
Weder die Polizei, noch der Landwirt aus Brilon haben bislang Hinweise auf mögliche tatverdächtige erhalten. Das Motiv ist schleierhaft.
Zweifelsfrei die Eiben-Vergiftung als Todesursache
Am Montagmorgen, am frühen 8. November, hatte die erste Kuh tot in der Wiese gelegen. Seit gut vier Wochen waren die drei Fleckvieh-Muttertiere und ihre drei im Juni geborenen Kälber dort, vielleicht 200 Meter vom Hof entfernt, draußen. Zum Abend hin, so der Landwirt zur WP, habe sich eine weitere Kuh auffällig verhalten. Und obwohl man einen Tierarzt konsultiert habe, war auch sie am anderen Morgen verendet.
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Dass vielleicht von einem Anhänger, mit dem Baum- und Strauchschnitt zum Kompostwerk gebracht wurde, Zweige abgefallen oder heruntergeweht wurden, mag der Landwirt nicht glauben. Denn entlang des ganzen Wirtschaftsweges und auch auf der Weide habe man keine weiteren Zweige oder Abschnitte gefunden.
Zwei verwaiste Kälber
Die beiden verendeten Tiere hat der Landwirt in der Tierkörperverwertungsstelle Lohne gebracht und dort untersuchen lassen. Dort sei zweifelsfrei die Eiben-Vergiftung als Todesursache festgestellt worden, sagt der 40-Jährige. Gerade jetzt, im Herbst, erreicht die Eibe ihre höchste Taxin-Konzentration. Das Gift ist in Nadeln, Holz und Samen gleichermaßen enthalten, lediglich der rote Fruchtmantel ist harmlos und dient Vögeln als Nahrung. Etwa ein Pfund Eiben-Abschnitt, so hat der Landwirt sich kundig gemacht, führe bei Kühen zum Tode. Die ersten Vergiftungserscheinungen treten nach rund einer Stunde auf. Die Tiere sterben an Herz- oder Kreislaufversagen oder an einer Atemlähmung.
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Und auch aus einem anderen Grund glaubt der 40-Jährige nicht an einen Zufall. Gut eine Woche zuvor, in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober, haben bisher unbekannte Täter auf seiner Weide an der Xaveriusstraße, ganz in Nähe der Umgehungsstraße, den Stacheldrahtzaun zerschnitten. Neun Rinder hielt der Landwirt auf dem rund 2,6 Hektar großen Gelände. Sie alle rissen aus. Zum Glück hatte das ein Anlieger gesehen, der mit den Tieren umzugehen weiß. Der, so erzählt der 40-Jährige, habe die Tiere abgepasst und sie daran gehindert, auf die Umgehungsstraße zu laufen.
Die beiden verwaisten Kälber sind nicht alleine. Rund 30 Kühe und Kälber sind derzeit beisammen, insgesamt hält der Landwirt rund 70 Rinder.
Die Polizei bittet um Hinweise, um den Fall aufzuklären. Zu beiden Sachverhalten nimmt sie Aussagen von Zeugen in Brilon unter der 02961 /90200 entgegen.