Bigge. Die Firma Pieper Holz sorgt dafür, dass der durch Stürme und Borkenkäfer stark dezimierte Josefsheims-Wald wieder aufgeforstet werden kann.

Stürme und die Borkenkäfer haben dem Josefsheim-Wald arg zugesetzt. Deshalb soll nun dort, wo seit 2018 mit 5000 Festmetern fast der gesamte Bestand gefällt werden musste, ein Mischwald mit 10.000 jungen Bäumen entstehen. Passend zum Internationalen Tag des Baumes am 25. April stellte das Josefsheim das Projekt gemeinsam mit der Fa. Pieper Holz vor.

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Blick auf den Olsberger Stausee. An diesem Hang sollen unter anderem Jungpflanzen angepflanzt werden.
Blick auf den Olsberger Stausee. An diesem Hang sollen unter anderem Jungpflanzen angepflanzt werden. © Jutta Klute | Jutta Klute

Kooperationspartner

Eine der Flächen, auf denen aufgeforstet wird, liegt an einem steilen Berghang mit Blick auf den Olsberger Stausee. Achim Beule vom Berufsbildungswerk (BBW) Bigge, sowie Andreas Pieper und Andreas Heimhofer von der Firma Pieper Holz machten vor Ort deutlich, wie wichtig es ist, dass der Wald und die Forstwirtschaft hier bei uns im Sauerland eine Perspektive haben. Neueste Erhebungen des Landesbetriebes Wald und Holz NRW weisen für die Wälder in Nordrhein-Westfalen eine Schadfläche von 115.000 Hektar auf. „Die Wiederaufforstung ist eine riesige Mammutaufgabe. Deshalb haben wir uns entschieden, uns hier vor Ort zu engagieren. Nicht erst seit Kyrill wissen wir, dass reine Fichtenkulturen als Flachwurzler in den Hanglagen des Sauerlandes in Verbindung mit dem Klimawandel auf Dauer wenig Chancen haben“, sagt Andreas Pieper, Bereichsleiter Außenholz bei der Pieper Holz GmbH.

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Ausbildung Agrar- und Forstwirtschaft

Zurzeit absolvieren 36 Azubis mit Förderbedarf im BBW Bigge eine Berufsausbildung im Agrar- und Forstwirtschaftsbereich. Ausbildungsorte der Azubis aus dem Agrar-Bereich sind unter anderem der Bio-Franziskushof sowie Waldflächen vom Kreis Soest bis ins Hochsauerland. Zum Agar-Ausbildungsbereich gehören Forst- und Landwirtschaft, Gartenbau und Floristik. Für den Ausbildungsbeginn im Sommer 2022 werden noch einige Nachwuchskräfte im Bereich Forstwirtschaft gesucht. Weitere Infos zur Ausbildung gibt es bei der regionalen Agentur für Arbeit oder beim BBW-Team. Ansprechpartner ist Heinrich Paas, 02962 800 417.

Ziel: Gesunder Mischwald

Deshalb setze man bei der Wiederaufforstung bewusst auf einen gesunden Mischwald. Dieser bringe in Verbindung mit der bereits einsetzenden Naturverjüngung ideale Bedingungen für den Anbau neuer Waldflächen, so Andreas Heimhofer, Leiter Holzeinkauf bei Pieper Holz. Das Assinghauser Unternehmen arbeitet schon seit vielen Jahren mit dem Josefsheim zusammen. Im Holzbereich der Bigger Josefsheim-Werkstätten bearbeiten Menschen mit Behinderungen unter anderem Zuschnitte für Spielplatzgeräte und Zäune.

Dementsprechen groß war die Freude, als das heimische Holz-Unternehmen das Angebot machte, 10.000 Jungbäume für den stark dezimierten Josefsheim-Wald zu spenden. „Die Josefsheim gGmbH besitzt insgesamt 17 Hektar Waldfläche. Wir hatten in den vergangenen Jahren erst vier Hektar Waldverlust durch Kyrill und jetzt elf Hektar durch Trockenheit und den Borkenkäfer“, macht Achim Beule, Ausbilder der Forstwirtschaft im Berufsbildungswerk, das Ausmaß der Schäden deutlich.

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Aufforstung auf 11 Hektar Waldfläche

Gerhard Freund, einer der beiden Geschäftsführer der Josefsheim gGmbH, bedankte sich deshalb für die Unterstützung durch Pieper Holz, die den Josefsheim-Wald auf insgesamt 11 Hektar Fläche wieder zum Leben erwecken soll: „Jetzt müssen wir hoffen, dass die Natur genügend Wasser bringt und dass die Stürme und der Borkenkäferbefall nachlassen.“

Inzwischen sind bereits rund 5.000 Jungpflanzen in der Erde. Gepflanzt wurden bisher Weißtanne, Lärche, Küstentanne und einjährige Eiche. Die Eichen stammen übrigens aus eigener Saat in der Gärtnerei des BBW. Auszubildende haben die Eicheln selbst im Wald gesucht und ein Jahr hochgezogen.

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