Berlin. Zahnfleischentzündungen oder andere Zipperlein: Wer Probleme mit der Mundhygiene hat, soll laut einer neuen Studie auf Gemüse setzen.
Na, tut der Zahn weh? Das Zahnfleisch blutet regelmäßig beim Einsatz von Zahnseide, oder leiden Sie regelmäßig an schmerzhaften Entzündungen? Gesundheitliche Probleme im Mundbereich sind häufig auf mangelnde Hygiene zurückzuführen.
Bei der Behandlung solcher Fälle setzen Zahnärzte oft auf spezielle Mundspülungen oder in besonders schwerwiegenden Fällen sogar auf Antibiotika. Das Problem: Diese Mittel bringen einige Nebeneffekte mit sich, zu denen etwa ein zu trockenes Mundgefühl, Keimresistenzen und erhöhter Blutdruck gehören. Alternativen gibt es bisher kaum. Aber: Forscherinnen der University of West Scotland haben im Rahmen einer Studie herausgefunden, dass bestimmte Gemüsesorten besser für die Mundhygiene sein können als medizinische Mundspülungen.
Das Problem: Die sogenannten antiseptischen Mundspülungen enthalten in der Regel den Wirkstoff Chlorhexidin. Das hilft auch zunächst gegen die Beschwerden. Allerdings werden dadurch sämtliche Bakterien im Mund abgetötet, sowohl die guten als auch die schlechten. Parallel steigt der Säuregehalt, was das Risiko für Erkrankungen im Mundbereich erhöht.
Studie mit Leistungssportlern zeigt Probleme
Um eine passende Alternative zu finden, untersuchten die schottischen Forscher elf Leistungssportler, da diese als besonders anfällig für Zahnfleischentzündungen gelten. Aufgrund ihrer körperlichen Belastung nehmen die Sportler viele Kohlenhydrate und säurehaltige Sportgetränke zu sich, was die Entzündungen begünstigt. Das Gleiche gilt für den trockenen Mund während des Trainings.
- Studie: Forschende finden mögliche Ursache für Fettleibigkeit
- Untersuchungen: Stress erkennen – Diese Blutwerte sind alarmierend
- Gesunde Ernährung: Kind mag kein Gemüse? Ein Kinderarzt gibt Tipps
- Frauen: Endometriose-Betroffene geht radikalen Weg gegen Schmerzen
- Gewicht: Ärztin klärt auf – So kann Kaffee beim Abnehmen helfen
Die Probanden sollten in regelmäßigen Abständen 140 Milliliter Rote-Bete-Saft trinken, eine zweite Vergleichsgruppe erhielt ein Placebo-Äquivalent. Im Anschluss wurden beide Gruppen miteinander verglichen. Das Ergebnis: Die Gruppe, die regelmäßig den echten Saft trank, litt deutlich seltener an Karies und Zahnfleischentzündungen. Der Grund: Rote Bete steckt voller Nitrat, welches der Zahngesundheit zugutekommt.
„Popeye“-Gemüse als natürliche Heilalternative
Doch das rote Wurzelgemüse ist nicht das einzige Lebensmittel, in dem viele Nitrate enthalten sind. Auch grünes Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl ist voll davon. Im Mund wird das Nitrat zu Stickstoffmonoxid verarbeitet. Das wiederum hat gleich drei positive Effekte: Es senkt den Blutdruck, steigert die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit und verhindert außerdem das Wachstum von schädlichen Bakterien im Mundraum – ohne „gesunde“ Bakterien dabei abzutöten, die uns etwa vor Infektionen schützen. Aber Achtung: Im Zweifelsfall sollten Sie alle auftretenden Probleme zunächst mit einem Zahnarzt abklären.
Denn mit Zahnfleischentzündungen ist nicht zu spaßen: Schon von klein auf lernen wir, wie wichtig regelmäßiges Zähneputzen und das Verwenden von Zahnseide sind. Lässt man die richtige Mundhygiene jedoch schleifen, baut sich im Mund Zahnbelag auf. Dabei handelt es sich um eine klebrige Schicht voller Bakterien, die sich auf den Zähnen und dem Zahnfleisch absetzt, auch Plaque oder Zahnbelag genannt. Dieses Plaque verursacht neben Karies und Mundgeruch auch Zahnfleischerkrankungen.
- ADHS bei Erwachsenen:Betroffene erklärt, was wirklich hilft
- Schlafstörungen:Häufig hilft nur noch diese Methode
- Hormone:Wechseljahre mit 27 – Die ersten Anzeichen der Menopause
- Demenz: Ab wann Gedächtnislücken besorgniserregend sind
Bei Zahnfleischerkrankungen wird zwischen Gingivitis und Parodontitis unterschieden. Bei einer Gingivitis treten häufig Blutungen auf, das Zahnfleisch ist zusätzlich gerötet und geschwollen. Sind Sie von Parodontitis betroffen, werden das Gewebe und der Knochen geschädigt, die die Zähne stützen und so „in Form halten“. Werden diese Krankheiten nicht behandelt, führen sie zu Zahnverlust, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Demenz, da die Zahnbelagsbakterien aus dem Mund in den Blutkreislauf gelangen können.
Lesen Sie auch: Alzheimer-Demenz – Abnehmspritze könnte Verfall verlangsamen