Berlin. DJI, GoPro oder Rollei bieten Actioncams für Freizeit und Urlaub. Wo sind die Kameras besser als Smartphones – und welche liegen vorn?

Nicht nur Extremsportler profitieren von Actioncams. Sie eignen sich auch für Normalsterbliche zum Festhalten sportlicher Leistungen, Festivals, Urlaubsreisen und anderer Aktivitäten. Die größten Vorteile von Actioncams gegenüber Smartphones sind dabei die sehr gute Bildstabilisierung, die Robustheit und mehr Speicherplatz.

IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat fünf Actioncams auf Herz und Nieren in der Praxis getestet und verrät, wo sie bei Aufnahmen im Vergleich zum Smartphone vorn liegen.

DJI, GoPro und Co.: Hier sind Actioncams besser als Smartphones

Viele Actioncams bieten obendrein eine höhere Videoauflösung als Smartphones. Beispielsweise sind nahezu alle Actioncams in der Lage 4K-Videos oder höher aufzuzeichnen, während bei vielen Smartphones bei Full-HD (1080p) Schluss ist. Eine höhere Auflösung bedeutet mehr Details und schärfere Bilder.

Actioncams bieten darüber hinaus in der Regel eine höhere Bildrate. So können Actioncams bis zu 240 Bilder pro Sekunde (frames per second; fps) aufnehmen, Smartphones in der Regel nur 30fps. Eine höhere Bildrate führt zu flüssigeren und detailreicheren Videos, insbesondere bei schnellen Bewegungen. Außerdem sind die Bildsensoren von Actioncams in der Regel größer und bieten eine höhere Auflösung und einen größeren Dynamikbereich. Dadurch können sie mehr Details und Farben in einem Bild erfassen.

Nicht zuletzt verfügen Actioncams über starke Weitwinkelobjektive und erfassen damit einen größeren Blickwinkel als viele Handys. Dadurch fangen sie mehr von der Umgebung ein, wodurch die Aufnahmen eindringlicher wirken.

Es muss nicht immer GoPro sein

GoPro erinnert ein wenig an Marken wie Nutella, Tesa und Labello: Der Name steht für eine ganze Produktgattung Pate. Doch es muss nicht immer GoPro sein. Denn für ein aktuelles Produkt des Actioncam-Pioniers muss man viel Geld auf den Tisch legen – die Konkurrenz ist günstiger.

Eines muss man GoPro aber lassen. In Sachen Videoqualität sind die US-Amerikaner führend. Sowohl die GoPro Hero 11 Black als auch das kleinere Schwestermodell Hero 11 mini verfügen beide über (die gleiche) sehr gute Bildqualität. Dank 10-Bit-Farbauflösung stellen die aktuellen GoPros zum Beispiel mit einer Milliarde so viele Farbtöne wie nie zuvor dar.

Auch GoPros hauseigener Bildstabilisator HyperSmooth wurde wieder verbessert. Er beherrscht nun auch eine komplette Horizontblockierung. Bedeutet: Selbst bei einer Kameradrehung um 360 Grad hält HyperSmooth die Horizontlinie fest und waagerecht im Bild - das sieht beeindruckend aus.

Die Konkurrenz kann da nicht mithalten: Beispiel DJI Osmo Action 3: Während die Bilder bei guten Lichtverhältnissen scharf, detailliert und gut belichtet ausfallen, sind die Ergebnisse bei schlechteren Lichtverhältnissen weit weniger beeindruckend. Dazu kommt, dass der Einsatz der ebenfalls sehr guten Bildstabilisierung RockSteady 3.0 zu einer Beschneidung führt.

Actioncams sind wasserdicht und mit entsprechenden Gehäusen bestens für Wasserspaß, Schnorcheln und Tauchen geeignet.
Actioncams sind wasserdicht und mit entsprechenden Gehäusen bestens für Wasserspaß, Schnorcheln und Tauchen geeignet. © Getty Images/iStockphoto | Kerkez

Diese Actioncams sind gut und günstiger

Die günstige Rollei Action One bewegt sich technisch noch ein Regal tiefer, sowohl technisch als auch in Sachen Bildstabilisierung. So liegt die Bildrate der Actioncam bei 4K-Aufnahmen bei maximal 60 fps. 240 fps, etwa für flüssige Zeitlupen, sind mit maximal mit HD-Auflösung (1280×720 Pixel) möglich. Zum Vergleich: Die Hero11 schafft eine 4K-Auflösung mit 120 fps und 2,7K mit 240 fps.

Unabhängig davon sind die Aufnahmen der Action One bei guten Lichtverhältnissen ansehnlich. Ihr Schwachpunkt ist aber die Bildstabilisierung. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die auf softwarebasierte Lösungen setzt, verbaut Rollei ein 6-Achsen-Gyroskop. Nutzer müssen entscheiden, ob sie mehr Wert auf wackelfreie Bilder oder eine hohe Bildrate legen. Denn die Stabilisierung arbeitet nur bei 4K und 30 fps oder weniger.

360-Grad-Aufnahmen: Actioncam bietet Rundumblick

Einen anderen Weg beschreitet die Insta360 X3. Als 360 Grad-Kamera mit zwei Ultraweitwinkelobjektiven ist sie in der Lage, die komplette Umgebung aufzuzeichnen. Der Nutzer hat dann beim Bearbeiten die Möglichkeit, sich den passenden Bildausschnitt herauszupicken.

Einerseits faszinierend, andererseits erfordert das auch mehr Aufwand und Entscheidungsfreudigkeit beim Editieren. Spaß macht es allemal, da die X3 jede Menge spannende Aufnahmemodi bietet.

Fazit: Welche Actioncams im Test können GoPro das Wasser reichen?

In Sachen Bildqualität ist GoPro weiter führend. Wenn auch knapp, denn die die DJI Osmo Action 3 macht ebenfalls tolle Aufnahmen. Dabei hat sie das bessere Befestigungssystem und ist vor allem ein ganzes Stück günstiger. Viel Spaß macht auch die Insta360 X3 für Rundum-Aufnahmen.

1. Platz: Hero11 Black – GoPro / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 08/2023

  • Preis: 449,99 Euro
  • Weiterhin der König unter den Actioncams. Der Vorsprung wird aber immer dünner.
  • + Technisch top. Dazu sehr gute Bildqualität und Stabilisierung.
  • - Unterdurchschnittliche Akkulaufzeit.
  • Ergebnis: gut 1,7

2. Platz: Osmo Action 3 – DJI / IMTEST Siegel: Preis-Leistungs-Sieger Ausgabe 08/2023

  • Preis: 359 Euro
  • Deutlich günstiger als der Testsieger, in Sachen Bildqualität aber nahezu ebenbürtig.
  • + Gute Akkulaufzeit, praktisches Befestigungssystem mit Magneten.
  • - Stabilisierungsfunktion führt zu Bildbeschneidung.
  • Ergebnis: gut 1,8

3. Platz: X3 – Insta360

  • Preis: 589 Euro
  • 360-Grad-Kamera mit guter Videoqualität, einfacher Bedienung und guter Akkulaufzeit.
  • + Ermöglicht besonders spektakuläre Effekte.
  • - Erfordert mehr Aufwand und Können bei der Videobearbeitung.
  • Ergebnis: gut 1,9

4. Platz: Action One – Rollei

  • Preis: 249 Euro
  • Verhältnismäßig günstige Actioncam. Technisch aber mindestens ein Regal unter Hero11 und Osmo Action 3.
  • + Leicht, kompakt, gute Akkulaufzeit.
  • - Schwächen in Bezug auf Videoqualität und Bedienung.
  • Ergebnis: befriedigend 2,6

5. Platz: Hero11 Black mini – GoPro

  • Preis: 349,99 Euro
  • Die kleine, leichtere Schwester der Hero 11 Black mit gleich guter Videoqualität und niedrigerem Preis.
  • + Videoqualität erstklassig und identisch zur Hero 11 Black.
  • - Kein austauschbarer Akku, Mini-Bildschirm, kein Fotomodus.
  • Ergebnis: befriedigend 2,6