Berlin. Hautärzte raten seit Ewigkeiten zu Sonnenschutz, besorgniserregende Fotos verdeutlichen die Folgen von zu viel Sonneneinstrahlung.
Hautärzte predigen jedes Jahr, wie wichtig es ist, Sonnenschutz aufzutragen. Streng genommen nicht nur im Sommer, sondern selbst im Winter. Allerdings halten sich bekanntlich nur verhältnismäßig wenige Menschen an den medizinischen Ratschlag. So jahrelang auch William Edward McElligott.
Ein Bild des US-amerikanischen Truckers geht seit elf Jahren um die Welt: Es zeigt, wie schädlich Sonne tatsächlich für die Haut ist – und wie gravierend Sonnenschäden das Gesicht verändern können. Lesen Sie ebenfalls: Kostenlose Sonnencreme: Was die Niederlande erreichen wollen
Sonneschäden: LKW-Fahrer hat "zwei Gesichter"
Das "New England Journal of Medicine" veröffentlichte 2012 ein Foto von McElligott, das bis heute zu den ausdrucksstärksten zum Thema Sonnenschäden gehört. Die eine Gesichtshälfte des damals 69-Jährigen entspricht darauf in etwa seinem Alter und fällt durch relativ glatte Haut auf, während die andere Seite einem 20 Jahre älteren Mann gehören könnte: Links hängt das Auge etwas tiefer, die Wangen sind mit tiefen Linien und furchenartigen Falten übersät und hier machen sich auch Hautunreinheiten und Rötungen bemerkbar.
Wie konnte es zu einer solch schweren Asymmetrie kommen? McElligotts Beruf steckte dahinter: 28 Jahre lang fuhr er einen Milch-Laster durch die USA. Die linke Gesichtshälfte des Fahrers war demnach täglich der Sonne ausgesetzt – und das ungeschützt. Gegenüber dem Sender ABC erzählte er: "Es war eine Strecke mit sechs bis acht Stopps. Ich war von 6.00 Uhr bis 15.00 Uhr auf der Straße. [...] Ich hatte das Fenster häufig offen, wir hatten keine Klimaanlage."
Die Konsequenzen der täglichen Sonneneinstrahlung machten sich nicht nur auf seinem Gesicht bemerkbar: Auch sein linker Arm habe Schaden genommen und sei schon damals deutlich pigmentierter als sein rechter Arm gewesen. McElligotts rechte Gesichts- und Körperhälfte sei dagegen stets vom Schatten im Laster geschützt worden.
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Sonne: Alarmierte Ärzte warnen vor Einstrahlung
Ärzte bestätigen in dem ABC-Bericht: Die Ursache der verfrühten einseitigen Hautalterung war die UVA-Strahlung. Die ständige Belastung der Haut durch das ultraviolette Licht, also des UV-Lichts, habe die Dicke seiner obersten Hautschicht verringert. UVA-Strahlungen sind für die Falten verantwortlich, während die UVB-Strahlung Sonnenbrand und Hautkrebs verursacht.
Das Auslassen von Sonnencreme kann auch Hyperpigmentierung zur Folge haben: dunkle Pigmentflecke. Diese entstehen durch eine lokale Überproduktion von Melanin und können fleckig auf dem ganzen Körper auftreten. Hierbei handelt es sich ausdrücklich nicht um eine ebenmäßige "Sommerbräune".
Während auf dem bekannten Bild von McElligot nur vereinzelt hyperpigmentierte Stellen auffallen, wird diese Folge von ungeschützter Sonneneinstrahlung in einer Studie des plastischen Chirurgen Bahman Guyuron und Kollegen an der Cleveland’s Case Western Reserve University deutlich.
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Sonnenschäden können optisch Jahrzehnte älter machen
Bei den Forschungsarbeiten 2009 nahmen zahlreiche Zwillinge teil, die nicht nur auf optische und medizinische Merkmale verglichen wurden, sondern auch, was ihre Lebensstile betraf. Die Gegenüberstellung der eineiigen Zwillinge Jeanne und Susan erregte besonders viel Aufsehen.
Die 61-jährige Jeanne lebte zum Zeitpunkt der Studie in Ohio und hatte es sich zum Ziel gemacht, sich "so wenig Sonneneinstrahlung wie möglich" auszusetzen. Ihre gleichaltrige Schwester Susan dagegen lebte in Florida, liebte das Sonnenbaden und gebräunte Haut und verbrachte seit ihren Zwanzigern so viel Zeit wie möglich in der Sonne.
Diese Unterschiede machten sich optisch eindeutig bemerkbar: Während Jeanne auf dem Foto mit 61 Jahren eine relativ glatte und straffe Haut, wenig Falten und nur ein Minimum an Pigmentflecken hat, sind auf Susans Gesicht deutlich mehr Falten und fehlende Elastizität bemerkbar. Auf Susans Gesicht und Halspartie ist zudem eine gravierende Hyperpigmentierung und eine Vielzahl an Altersflecken zu erkennen. Optisch betrachtet nahmen die Forscherinnen und Forscher einen Unterschied von mehr als elf Jahren wahr.
Zwei weitere Unterschiede, die allerdings ebenfalls einen Einfluss auf das Äußere haben und daher zu erwähnen sind: Jeanne wiegt rund sieben Kilogramm mehr als Susan – je runder das Gesicht, desto jugendlicher sieht man bekanntlich auch aus. Susan wiederum rauchte in ihren Zwanzigern und Dreißigern rund eineinhalb Packungen Zigaretten am Tag, und das insgesamt 16 Jahre lang, was sich ebenfalls negativ auswirkt hat.
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Sonnenschutz: Vor diesen Risiken schützt Creme
Die Fallbeispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Sonnencreme kann nicht nur unschönen Imperfektionen vorbeugen, sondern auch gesundheitlichen Risiken entgegenwirken. Eine Auswahl an sonnenbedingten Schäden auf einen Blick:
- Sonnenbrand
- Hautkrebs
- Hyperpigmentierung
- Verstärkte Altersflecken
- Abbau der Hautelastizität
- Tiefe Falten
- Unebene Hautstruktur