Berlin. Wenn es im Sommer heiß wird, haben Haustiere besondere Hilfe nötig. So machen Sie die Hitze für Hund, Katze und Co. erträglich.
- Der Sommer bringt die Deutschen ins Schwitzen
- Doch nicht nur Menschen, auch Haustiere haben mit der Hitze zu kämpfen
- Lesen Sie hier, wie Sie Hunde, Katzen und andere Tiere am besten abkühlen
Egal, wie hoch die Temperaturen steigen: Menschen haben viele Möglichkeiten, sich abzukühlen. Haustiere hingegen sind weniger flexibel und umso mehr darauf angewiesen, dass ihre Besitzerinnen und Besitzer bei Hitze besonders vorsichtig sind. Gerade während der Sommermonate ist es für bestimmte Arten entscheidend, dass auf ihre speziellen Bedürfnisse eingegangen wird.
Was genau die Tiere brauchen, ist von Fall zu Fall unterschiedlich: Freilaufende Katzen haben mehr Freiheiten als ihre Artgenossen, die bei Hitze in einer heißen Dachgeschosswohnung leben. Ebenso haben Hunde mit dichtem Fell im Sommer andere Probleme als Rassen mit kurzen Haaren. In diesem Artikel erklären wir, was Tierhalterinnen und Tierhalter bei sommerlichen Temperaturen und Hitzewellen beachten sollten.
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Hitze: So kommen Katzen gut durch den Sommer
Das beliebteste Haustier der Deutschen ist im Sommer auch das unkomplizierteste. Denn die Katze kann sich frei bewegen. „Sie wird häufig abends aktiv, wenn es kühler ist“, sagt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands. „Liegt sie tagsüber im Haus herum, ist die Wärme für sie kein Problem.“
Vorausgesetzt, man lässt der Katze Freiräume. „Das Tier muss wählen können“, sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Heißt: Badezimmer geöffnet lassen, vielleicht auch die Kellertür. So könne sich die Katze einen kühlen Ort suchen. „Schwierig wird es, wenn das Tier diese Möglichkeiten nicht hat und es in der Wohnung warm wird“, sagt Holthenrich. Dann könne man die Katze feucht abreiben.
Obwohl Katzen nicht so viel trinken, sollte bei Hitze auf ausreichend Wasser geachtet werden. „Füttern Halter Feuchtfutter, müssen die Tiere weniger Wasser zusätzlich aufnehmen“, sagt Lea Schmitz. Beachten sollte man aber, dass Feuchtfutter bei Hitze schneller verdirbt.
Katzen im Sommer: Die wichtigsten Hitze-Tipps im Überblick
- Schattenplätze anbieten: Stellen Sie sicher, dass Ihre Katze Zugang zu schattigen Bereichen im Haus oder Garten hat, um der direkten Sonneneinstrahlung zu entkommen.
- Frisches Wasser bereitstellen: Achten Sie darauf, dass Ihre Katze stets frisches und kühles Wasser zur Verfügung hat, um Dehydrierung zu vermeiden.
- Kühle Rückzugsorte schaffen: Bieten Sie Ihrer Katze kühle Rückzugsorte an, beispielsweise gekühlte Liegeplätze oder feuchte Handtücher, auf denen sie sich ausruhen kann.
- Fütterung anpassen: Füttern Sie Ihre Katze in den kühleren Morgen- und Abendstunden und vermeiden Sie schwer verdauliche Nahrung während der heißesten Tageszeiten.
- Körperpflege unterstützen: Bürsten Sie Ihre Katze regelmäßig, um überschüssiges Fell zu entfernen und die natürliche Kühlung durch Verdunstung zu fördern.
Hitze: Tipps für Spaziergänge mit Hund im Sommer
Das A und O: Den Hund bei Hitze nicht im Auto lassen. „Niemals. Das bringt das Tier in Lebensgefahr“, sagt Holthenrich. Da helfe es auch nicht, die Fenster geöffnet zu lassen.
Für die Gassirunden gilt: Lange Spaziergänge auf den Morgen und Abend legen. „Mittags nur eine kurze Runde gehen und Strecken im Schatten wählen“, sagt Schmitz. Denn nicht nur der Kreislauf der Tiere leidet – für die Pfoten kann der Spaziergang auf heißem Asphalt sehr schmerzhaft sein. Große Anstrengungen, etwa den Hund neben dem Rad laufen lassen, sind bei hohen Temperaturen absolut tabu.
Sommer: Hunde können nicht schwitzen
Auch wenn das Wetter einem selbst noch erträglich erscheint, sollte man seinen Hund nicht überfordern. Denn Hunde können wie viele Tiere nicht schwitzen. Sie regulieren ihren Temperaturhaushalt über die Atmung: Bei hohen Temperaturen wird gehechelt. Im Sommer sollte man daher besonders auf seinen Vierbeiner achten.
Wer einen Gassigang in der Hitze nicht verhindern kann, dem rät Norbert Holthenrich zu einer speziellen Wasserflasche für unterwegs, an der auch ein Napf befestigt ist. Für zu Hause gilt: Wie die Katze muss der Hund wählen können, wo er sich aufhält: drinnen oder draußen, Sonne oder Schatten. „Am besten hat er einen so großen Wassernapf, in den er die Schnauze ganz reintunken kann“, sagt Holthenrich.
Ein Anzeichen dafür, dass ein Hund stark unter der Hitze leidet, ist starkes Hecheln. Zudem sei es möglich, dass das Tier einen glasigen Blick bekommt oder sich die Farbe der Maulschleimhaut und der Zunge verändern. Im schlimmsten Fall kommen Erbrechen und Gleichgewichtsstörungen hinzu. Dann sollten Halter sofort zum Tierarzt. Bei leichter Überhitzung kann man das Tier langsam mit einem feuchten Tuch an Beinen, Pfoten und Kopf kühlen, „aber auf keinen Fall unters kalte Wasser stellen“, so Schmitz.
Hunde im Sommer: Die wichtigsten Hitze-Tipps im Überblick
- Spaziergänge in den frühen Morgen- und späten Abendstunden: Vermeiden Sie Spaziergänge während der heißesten Tageszeiten und gehen Sie stattdessen frühmorgens oder spätabends mit Ihrem Hund spazieren, wenn es kühler ist.
- Frisches Wasser bereitstellen: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund jederzeit Zugang zu frischem und kühlem Wasser hat, um Dehydrierung zu verhindern. Der Napf sollte so groß sein, dass der Hund seine ganze Schnauze hineintauchen kann.
- Schattige Plätze und kühle Liegeflächen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund Zugang zu schattigen Bereichen hat und bieten Sie ihm kühle Liegeplätze an, wie zum Beispiel feuchte Handtücher oder Kühlmatten.
- Sonnenbrand vorbeugen: Achten Sie darauf, dass Hunde mit kurzem oder hellem Fell vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind, um Sonnenbrand zu vermeiden. Bei Bedarf kann ein spezieller Sonnenschutz für Hunde aufgetragen werden.
- Aktivitäten einschränken: Reduzieren Sie körperliche Aktivitäten bei hohen Temperaturen und vermeiden Sie anstrengende Spiele oder Trainingseinheiten in der Hitze.
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Heiße Temperaturen: Kaninchen und Meerschweinchen besonders empfindlich
Kleintiere haben es mitunter schwerer als Hund und Katze – sie können sich nicht so einfach einen kühleren Platz suchen. Für Kaninchen und Meerschweinchen in Wohnungshaltung gilt: Der Stall sollte nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, also etwa nicht am Fenster platziert sein. Das gilt auch für Gehege, die draußen stehen. „Oft sind die Dächer mit Bitumen gedeckt, da entwickeln sich bei direkter Sonneneinstrahlung Temperaturen von 50, 60 Grad im Stall“, sagt Holthenrich.
Mobile Freilaufgehege müssen zum Teil im Schatten stehen. Da tut es auch ein Sonnenschirm. „Aber man sollte daran denken, dass die Sonne wandert“, sagt Schmitz. Um den Tieren Abkühlung zu verschaffen, können Halter drinnen wie draußen ein feuchtes Handtuch über den Käfig legen. „Auch kühle Steinplatten oder Sand im Stall können kühlend auf die Tiere wirken“, sagt Schmitz. Tiere, die im Boden graben können, werden sich in Tunneln oder Gruben selbst Abkühlung verschaffen.
Werden Kaninchen und Meerschweinchen mit viel Frischfutter gefüttert, brauchen sie weniger Wasser. „Bekommen sie aber sonst vor allem Trockenfutter und Heu, sollten Halter die Ernährung nicht abrupt nur wegen der Hitze auf Frischfutter umstellen“, sagt Lea Schmitz. Damit komme ihre Verdauung nicht zurecht.
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Heißer Sommer: So kommen Wellensittiche und Schildkröten gut durch
Wellensittiche und Schildkröten können mit Hitze gut umgehen. „Die Schildkröte liebt das Sonnenbaden bei 30 Grad“, sagt Holthenrich. „Sie braucht das auch für Panzer und Knochen.“ Aber auch sie muss sich abkühlen können, etwa in einem Wassergefäß.
Der Wellensittich stammt ursprünglich aus Australien, auch ihm macht Hitze kaum zu schaffen. Er hat im Sommer ein anderes Problem: Zugluft. „Öffnet der Halter wegen der Hitze die Fenster, und der Käfig steht im Zug, holt sich das Tier schnell eine Erkältung oder Bindehautentzündung“, sagt Holthenrich. Sein Sommer-Tipp für Wellensittichhalter: „Besprühen Sie das Tier mit einer Sprühflasche mit Wasser. Es wird die Flügel ausbreiten und sich seines Lebens freuen.“