Hilchenbach. Beim Festival auf dem Giller spielen an Pfingsten so verschiedene Acts wie Silbermond, Lord Of The Lost oder die Earth, Wind & Fire Experience.
Mit einem neuerlichen deutschen Desaster beim Eurovision Song Contest hatten nicht alle gerechnet. Erst recht nicht Jens von Heyden. Der Amtsleiter des Kulturbüros des Kreises Siegen-Wittgenstein buchte Lord Of The Lost bereits für die neueste Ausgabe von „KulturPur“ (25.-29. Mai), als diese von einer Teilnahme in Liverpool noch weit entfernt waren. „Wir hatten im vergangenen Jahr mit Mono Inc. versucht, mal etwas in die Dunkelrock-Richtung zu gehen und haben gute Erfahrungen gemacht. Das Publikum hat es auch honoriert. Wir schauten dann, was es in dieser Szene noch gibt, was zu uns passen könnte und dann belegten Lord Of The Lost ja auch Platz eins der Albumcharts.“
Am 27. Mai, quasi zur Halbzeit des fünftägigen Festivals auf dem Berg Giller im Rothaargebirge, spielen Chris Harms & Co. ihren ersten Live-Auftritt nach dem Ausflug nach England und setzen so einen von vielen Farbtupfern bei einem wieder einmal abwechslungsreichen Festival rund um Musik, Komik und Artistik. Drei Shows (Silbermond, Philharmonie Südwestfalen, Hubert von Goisern) sind bereits ausverkauft, bei vielen weiteren Auftritten sind nur noch Karten in zweistelliger Stückzahl verfügbar.
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„KulturPur“: Aufwendige afrikanische Zirkusproduktion
Eine besondere Empfehlung spricht von Heyden für den Circus Baobab aus, der am ersten Abend im Zelttheater die Vorstellung „Yé! -- Wasser!“ präsentiert. „Eine ganz besondere Produktion, die ich mir 2022 in Karlsruhe anschaute. Es geht darin um das Thema Wasser, dass die Akrobaten aus einer ganz anderen Richtung, aus afrikanischer Sicht betrachten. Sie verpacken das ernste Thema in beeindruckende Artistik, mit viel Humor und überraschenden Szenen“, erklärt der Festivalchef.
Ein weiterer Höhepunkt sollte die abschließende Performance am Pfingstmontag sein. Al McKay, von 1973 bis 1981 Gitarrist von Earth, Wind & Fire, spielt mit einem Ensemble ausgesuchte Songs der Soul- und Funk-Legenden aus Chicago. „Wir haben großes Glück, dass die gerade überhaupt in Europa sind. Mit Songs wie ‚September‘ kommen da bei vielen bestimmt schöne Erinnerungen auf“, ist sich von Heyden sicher.
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Familien-Unterhaltung, Comedy-Abend und die wohl kleinste Disko der Welt
Natürlich wird auch dem jüngeren Publikum einiges geboten. Der Wittgensteiner Komiker und Slampoet Tobias Beitzel lädt, passend zur Lokalität auf dem Gillerberg, zu „Beitzels Comedy-Gipfel“. Mit dabei sind Sandra Da Vina, Florian Wintels und Hinnerk Köhn (26. Mai). Auf mehrere erfolgreiche Radiosingles und viele Millionen Spotify-Streams kommen derweil die Pop-Acts Von Wegen Lisbeth (26. Mai) sowie ClockClock und Kamrad (beide 27. Mai).
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Neben dem Programm in den Zelten gibt es traditionell wieder ein vielseitiges „Umsonst&Draußen“-Angebot. Von Samstag bis Montag stellen Kreative familienfreundliche Kunst zwischen Musik, Tanz, Theater und Zirkus vor. Und: „Wir haben jetzt eine überdachte Außenbühne und neue Formate, zum Beispiel ein Mundharmonika-Seminar oder eine Telefonzellendisko, die wir mal ausprobieren wollen“, kündigt Jens von Heyden an. Das überzeugt Gäste von Nah und Fern, wie er weiß: „Etwa 70 Prozent kommen aus Siegen-Wittgenstein und der Umgebung, 30 Prozent von weiter her, aus den Großräumen Köln, Dortmund oder Gießen.“ Das dürfte bei der 31. Ausgabe von „KulturPur“ nicht anders sein.
„KulturPur“, 25.-29.5, Do+Fr ab 9.45 Uhr, Sa-Mo ab 14 Uhr, Giller, Hof Ginsberg 3, Hilchenbach-Lützel. Eintrittspreise variieren, das komplette Aufgebot finden Sie auf www.kulturpur-festival.de.