Berlin. Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, manchem Ende aber auch: Judith Rakers hat große Pläne – für ihren Garten und andere Sendungen.

Wer bei Instagram nach der Judith Rakers sucht, sieht nicht nur die Journalistin und Moderatorin: Judith Rakers betreibt eine kleine Farm, wie sie es selbst nennt. Es kam also nicht aus heiterem Himmel, als der NDR Mitte Januar mitteilte, Rakers werde die Tagesschau auf eigenen Wunsch verlassen. In diesem Wunsch steckt auch, sich mehr anderen Projekten widmen zu können. Unternehmerische Tätigkeiten, die sich nicht nur, aber viel um das Thema „Homefarming“, also der Selbstversorgung aus dem eigenen Garten, drehen werden.

Judith Rakers wird am heutigen Mittwoch, dem 31. Januar 2024, um 20 Uhr ihre letzte Tagesschau moderieren. Damit wird sie 19 Jahre Sprecherin der erfolgreichsten deutschen Nachrichtensendung gewesen sein. Bis 2004 moderierte sie das „Hamburg Journal“ beim NDR, im Jahr darauf folgte der Schritt ins Oberhaus des deutschen Nachrichtenjournalismus. 2008 durfte Rakers zum ersten Mal die 20-Uhr-Ausgabe leiten. Zudem war sie in der ARD auch in den Tagesthemen, dem Morgen- und dem Mittagsmagazin zu sehen.

Wie alt ist Judith Rakers: Die wichtigsten Infos zur Tagesschau-Moderatorin im Steckbrief

NameJudith Deborah Rakers
Geburtsdatum6. Januar 1976
GeburtsortPaderborn
BerufJournalistin und Moderatorin
Tagesschau seit2005
Familienstandledig
SternzeichenSteinbock

Nun endet zwar ihr Engagement bei der Tagesschau, aber Judith Rakers will die Moderation nicht gänzlich an den Nagel hängen. Seit 2010 ist sie einem breiten Publikum auch als Host der Radio-Bremen-Talkshow „3 nach 9“ bekannt, zusammen mit Giovanni di Lorenzo. Den Talk wird Rakers weiter moderieren, auch „Wunderschön!“, das Reisemagazin vom WDR, wird sie weiterhin präsentieren.

„Parallel zu diesen Fernsehtätigkeiten habe ich angefangen, Bücher über Gemüseanbau, Natur und Garten zu schreiben – meine große Leidenschaft. Ich habe eine kleine Redaktion und ein Online-Magazin aufgebaut und produziere unter meiner eigenen Marke nachhaltige Produkte und einen Podcast zum Thema Homefarming“, teilte Judith Rakers zu ihrem Abschied auf Instagram mit.

Im Januar ist ihr erstes Kinderbuch „Judiths kleine Farm“ erschienen, das sie mit einer Lesung in einer Hamburger Buchhandlung präsentierte. Im Buch geht es um den kleinen Kater Jack, der mit dem Maulwurf Günther und dem Hahn Pavarotti ein Abenteuer erlebt – und passenderweise Obst und Gemüse anbauen möchte. Kein Wunder, dass neben dem „Homefarming“ Tiere die Hauptrolle spielen – Rakers hält sich auf ihrem Landwohnsitz Hühner und reitet Pferde.

Judith Rakers hält vor einer Lesung ihres Kinderbuchs mit dem Titel „Judiths kleine Farm“ in einer Hamburger Buchhandlung ein Exemplar in ihren Händen.
Judith Rakers hält vor einer Lesung ihres Kinderbuchs mit dem Titel „Judiths kleine Farm“ in einer Hamburger Buchhandlung ein Exemplar in ihren Händen. © DPA Images | Georg Wendt

Laut eigenen Angaben arbeitet Rakers außerdem an einem Experemtierkasten zum Gemüseanbau, einigen Fernsehreportagen, einem Brettspiel – und am nächsten Kinderbuch. Nur den täglichen Schichtdienst bei der Tagesschau gebe sie auf. Ab sofort will sich die 48-Jährige stattdessen vermehrt ums Gärtnern kümmern, wie sie der „Gala“ mitteilte. „Ich werde mich weiter liebevoll um meine mehr als 60 Obst- und Gemüsesorten kümmern – und viel kochen und einmachen.“

Judith Rakers hört auf: Mehr Zeit für Homefarming und Kochen

Für Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur von ARD-aktuell, ist der Abschied von Rakers ein großer Verlust. „Sie ist nicht nur bei unseren Zuschauerinnen und Zuschauern beliebt, auch das gesamte Team schätzt sie als Mensch und Kollegin“, sagte Bornheim laut NDR.

Die 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau wird damit nun von Susanne Daubner, Jens Riewa, Constantin Schreiber, Thorsten Schröder und Julia-Niharika Sen präsentiert. Einen Ersatz für Rakers soll es nach NDR-Angaben erst mal nicht geben.

Die Tagesschau ist die erfolgreichste Hauptnachrichtensendung im deutschen Fernsehen. Im vergangenen Jahr schalteten im Ersten, in den Dritten Programmen und bei angeschlossenen Sendern im Schnitt täglich circa 9,5 Millionen die 20-Uhr-Ausgabe ein.

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