Berlin. In seinem dritten Kinofilm verschlägt es den Kultbär in seine Heimat. Das ist mehr „Indiana Jones“ statt Plüsch: „Paddington in Peru“

Neben der Queen und James Bond ist er das britische Nationalheiligtum schlechthin. Paddington, der Bär aus Dunkelperu mit blauem Dufflecoat, rotem Hut und Orangenmarmeladenbrot unter eben jenem, der einst am namensgebenden Bahnhof strandete und bei Familie Brown in Primrose Hill Unterschlupf bekam.

Dank der liebenswerten Filme von „Harry Potter“- Produzent David Heyman und Regisseur Paul King ist „Paddington“ mittlerweile nicht mehr nur in Kinderbüchern fest im popkulturellen Gedächtnis verankert, sondern auch im Kino. Selbst Nicole Kidman und Hugh Grant gaben sich in den ersten beiden ganz famosen Verfilmungen als Bösewichte die Ehre.

Zehn Jahre nach Teil Eins, der mit sehr viel Herz davon erzählte, wie Paddington – im Original gesprochen von Ben Wishaw, in der deutschen Fassung von Elias M’Barek – überhaupt in London landete, bricht der dritte Teil der Reihe zu neuen Ufern auf und verlässt das heimelige, plüschige London und schickt Paddington, samt Adoptivfamilie Brown auf ein Abenteuer in den Dschungel Perus.

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Der Szenenwechsel bringt eine gänzlich neue Tonalität mit sich. Paddington ist nicht mehr in der Fremde, er ist in seiner Heimat – an die er sich allerdings nicht mehr erinnern kann. Er ist im Dschungel auf der Suche nach seiner Tante Lucy, die aus einem Heim für Bären im Ruhestand verschwunden ist und ihm nur eine geheimnisvolle Schatzkarte hinterlassen hat.

Rollentausch: Diesmal tritt Familie Brown in die Fettnäpfchen

Für ihn und Familie Brown ist es ein Rollentausch. Zuhause in London ist er es, der jedes Fettnäpfchen mitnimmt, im geschäftigen Treiben der britischen Metropole aneckt und auffällt. Im Dschungel ist es seine Herzensfamilie – gewohnt charmant britisch verkörpert von Hugh Bonneville, Sally Hawkins wurde durch Emily Mortimer ersetzt – die wie ein Fisch im Trockenen sitzt und sich, aller Gefahren zum Trotz, behaupten muss.

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Weil die Macher wissen, dass die Messlatte mit den beiden Vorgänger-Filmen sehr hoch liegt, haben sie dem Bären hier gleich zwei Antagonisten gegenübergestellt. Antonio Banderas als goldsüchtiger Bootskapitän Hunter Cabot, dessen Charme am tollpatschigen Paddington abperlt wie alte Orangenmarmelade, und Olivia Coleman als singende und intrigante Mutter Oberin des Heimes – immerhin mit viel Selbstironie und Gitarrensolo. „Paddington in Peru“ ist mehr „Indiana Jones“ als plüschiger Bär. In der Reihe der Schwächste. Aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau.

Familienspaß, GB /GF/UISA 2025, von Dougal Wilson, mit Hugh Bonneville, Imelda Staunton, Antonio Banderas und der Stimme von Elyas M’Barek