London. Ed Sheeran sang 2014 bei der Neuaufnahme von „Do They Know It‘s Christmas?“ mit. Jetzt möchte er damit nichts mehr zu tun haben. Aus gutem Grund.

Zum 40. Bestehen des Afrika-Hilfsprojekts Band Aid ärgert sich Ed Sheeran über die Neuauflage des Weihnachtssongs „Do They Know It’s Christmas Time“. In einem neuen Mix sollen alle bisherigen Versionen verwendet werden, auch Sheerans Gesangspart von 2014, damals zum 30-jährigen Bestehen. Doch die Neuauflage sorgt für Kritik beim Sänger: Niemand habe seine Zustimmung eingeholt, schrieb Sheeran auf Instagram. Hätte er die Wahl gehabt, hätte er die Verwendung „respektvoll abgelehnt“.

Vorwurf des „weißen Rettertums“: Hilfsaktionen bringen wenig

Sheeran hat seine Einstellung zu Band Aid geändert, auch weil einige Medien sowie der Musiker Fuse ODG den Vorwurf des „White Saviorism“ („weißes Rettertum“) erhoben hatte. Fuse ODG argumentiert, Initiativen wie Band Aid erzeugten zwar Mitleid und führten auch dazu, dass Geld gespendet werde. Vor allem aber zementierten sie schädliche Stereotype über Afrika, die Wirtschaftswachstum, Investitionen und den Tourismus auf dem Kontinent abwürgten. Der Löwenanteil des Geldes, das nach Afrika fließe, komme ohnehin über Diaspora-Afrikaner, nicht aus Spenden und nicht aus der Entwicklungshilfe. 

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Bei „Do They Know It‘s Christmas“ handelt es sich um einen der erfolgreichsten Weihnachtssongs aller Zeiten, er wurde bisher ca. 7,2 Millionen Mal verkauft – und spielte einen Erlös von etwa 12 Millionen Dollar ein.

Das Projekt Band Aid war 1984 unter anderem von Bob Geldof und Midge Ure ins Leben gerufen worden, um Geld für hungernde Menschen in Äthiopien zu sammeln. Musiklegenden wie Paul McCartney, Phil Collins und David Bowie hatten sich beteiligt.

Was an die Afrika-Hilfe fließt

Die Aufnahme zum 40-jährigen Bestehen des Hilfsprojektes ist ein Zusammenschnitt der letzten drei Aufnahmen aus den Jahren 1984, 2004 und 2014, die auf Vinyl, als CD und digital verkauft werden sollen. Von jeder verkauften Vinylplatte sollen britischen Medienberichten zufolge mindestens fünf britische Pfund (rund sechs Euro), von jeder CD 1,50 Pfund und von jedem Stream 0,50 Pence für die Afrika-Hilfe gespendet werden. (mit dpa)