Dortmund. Said Etris Hashemi wäre beim rassistischen Anschlag 2020 in Hanau fast gestorben. In Dortmund trägt er Auszüge aus seinem Buch vor.
Hanau, 19. Februar 2020: Ein Rechtsextremist erschießt an mehreren Tatorten neun Menschen aus rassistischen Motiven, weitere werden schwer verletzt. Unter ihnen der damals 23-jährige Said Etris Hashemi und sein 21-jähriger Bruder Said Nesar, außerdem weitere Freunde. Etris wird am Hals getroffen, er überlebt nur knapp. Sein Bruder stirbt vor Ort, für ihn kommt jede Hilfe zu spät. Wenige Sekunden, die alles verändern ― nicht nur im Leben der Betroffenen.
Hanau ist Teil einer wichtigen Debatte über Diskriminierung, rechten Terror, den Polizeiapparat und die Chancen für Deutschland, erinnert die Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie, die mit dem Kommunalen Integrationszentrum Dortmund das „0+1 Festival für Diversität und Komplexität“ ausrichtet. Am Mittwoch, 16. Oktober, 18.30 Uhr, liest Said Etris Hashemi dort aus seinem Buch „Der Tag, an dem ich sterben sollte. Wie der Terror in Hanau mein Leben für immer verändert hat“. Anschließend wird diskutiert.
Said Etris Hashemi setzt sich heute gegen Rassismus und Diskriminierung ein
Said Etris Hashemi, geboren am 1. September 1996, ist Sohn afghanischer Geflüchteter. Seit dem Terroranschlag in Hanau ist er zum Botschafter für mehr Gerechtigkeit in diesem Land geworden. Er nutzt seine Stimme aktiv und setzt sich gegen Rassismus und Diskriminierung ein. Sein Buch ist ein engagiertes Plädoyer für eine gesellschaftliche Veränderung.
Die Lesung wird simultan auf Arabisch und Türkisch übersetzt. Die Moderation übernimmt Fatima Khan. (kui)
Die Lesung startet im Kino/Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund. Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung wird gebeten. Alle Informationen stehen hier