Gera. Mehr als 40 Künstlerinnen und Künstler sind für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Darunter sind auch viele Akteure aus NRW.
Für herausragende Leistungen auf und hinter der Bühne wurden wieder mehr als 40 Künstlerinnen, Künstler und Kollektive für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Darunter finden sich auch etliche Akteure aus der Region: Klar ist schon jetzt, dass der Preis für den besten Darsteller/die beste Darstellerin in der Kategorie Schauspiel nach NRW gehen wird. Nominiert sind Anna Drexler für ihre Leistung in „Trauer ist das Ding mit Federn“ am Schauspielhaus Bochum, André Kaczmarczyk als Richard in „Richard III.“ am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie Meinhard Zanger als Anne-Marie in „Anne-Marie die Schönheit“ am Wolfgang Borchert-Theater in Münster.
Auch in der Kategorie „Inszenierung Tanz“ ist NRW stark vertreten: Boris Charmatz kann für sein Engagement in „Liberté Cathédrale“ am Tanztheater Wuppertal auf einen Preis hoffen; Imre und Marne van Opstal für ihre Inszenierung von „Voodoo Waltz“ am Schauspielhaus Bochum. Auch der Regisseur und Autor Tuğsal Moğul hat gute Chancen auf den Preis. Die Jury nominierte ihn in der Sparte „Inszenierung Schauspiel“ für seine Regie in „And now Hanau“ am Theater Münster und am Theater Oberhausen sowie bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen.
Preisverdächtiges Bühnenbild in „Die Brüder Karamasow“ am Schauspielhaus Bochum
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Für bestes Musiktheater wurde Regisseur Ingo Kerkhof vorgeschlagen, dessen Inszenzierung von „Fin de Partie (Endspiel)„ an der Oper Dortmund als preisverdächtig gilt. Für sein Bühnenbild in „Die Brüder Karamasow“ am Schauspielhaus Bochum gehört Wolfgang Menardi zu den potenziellen Preisträgern. Ebenfalls ausgezeichnet werden könnte die schon bei der Aufführung hochgelobte und opulente Ausstattung des Stücks „Zeit für Freude“ am Theater Oberhausen, für die sich Kostümbildnerin Franziska Isensee verantwortlich zeigt. Als „Genrespringer“ nominiert wurden Bassam Ghazi, Birgit Lengers und ihr Ensemble für die Produktion „Solingen 1993“ am Düsseldorfer Schauspielhaus.
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Der Deutsche Theaterpreis wird vergeben von dem Deutschen Bühnenverein und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder. Die Preisträgerinnen werden bei einer großen Gala am 16. November im Theater Altenburg Gera ausgezeichnet.
Dr. Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Hamburgs Senator für Kultur und Medien, bezeichnete die Verleihung als „Fest für die Freiheit der Kunst und für die Vielfalt“. Theater seien Orte des Dialogs und damit Bastionen der Demokratie. Brosda weiter: „Sie leben von der Freiheit und der Offenheit für alle. In der aktuellen politischen Situation sind sie die Orte, an denen Dialog aufrechterhalten wird.“ (red)
Das sind alle Nominierten:
Darsteller/Darstellerin Tanz:
- Mackenzie Brown als Nikija in „Das Königreich der Schatten“, Stuttgarter Ballett
- Anneleen Dedroog in „Ether“ im Rahmen von „Elements“, Gauthier Dance/Theaterhaus Stuttgart
- Zarina Stahnke als Königin Zoe in „Schwanensee“, Semperoper Dresden
Darsteller/Darstellerin Schauspiel:
- Anna Drexler als Krähe in „Trauer ist das Ding mit Federn“, Schauspielhaus Bochum
- André Kaczmarczyk als Richard in „Richard III.“, Düsseldorfer Schauspielhaus
- Meinhard Zanger als Anne-Marie in „Anne-Marie die Schönheit“, Wolfgang Borchert Theater Münster
Darsteller/Darstellerin Musiktheater:
- Elīna Garanča als Amneris in „Aida“, Staatsoper Unter den Linden Berlin
- Asmik Grigorian als Salome in „Salome“, Hamburgische Staatsoper
- Michael Mayes als St. Francois in „Saint Francois d’Assise“, Staatsoper Stuttgart
Darsteller/Darstellerin Theater für junges Publikum
- Queen Buckhype, Kofie DaVibe, Iman Gele, Baby Wave in „Ich kann’s nicht lassen“, Tanzkomplizen Berlin, eine Koproduktion mit dem tanzhaus nrw
- Svea Kirschmeier in „Shame – The Musical“, Junges Ensemble Stuttgart
- Tobias Weishaupt in „Mein ziemlich seltsamer Freund Walter“, Theater Altenburg Gera
Inszenierung Tanz
- Boris Charmatz für „Liberté Cathédrale“, Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und Terrain Boris Charmatz
- Ioannis Mandafounis für „À la carte“, Dresden Frankfurt Dance Company
- Imre und Marne van Opstal für „Voodoo Waltz“, Schauspielhaus Bochum
Inszenierung Schauspiel
- Karin Henkel für „Liebe (Amour), Münchner Kammerspiele, eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
- Joanna Lewicka für „Antigone“, Theater Plauen-Zwickau
- Tuğsal Moğul für „And now Hanau“, Theater Münster, Theater Oberhausen und Ruhrfestspiele Recklinghausen
Inszenierung Musiktheater
- Franziska Angerer für „The Prison“, Staatstheater Darmstadt
- Immo Karaman für „Samson und Dalila“, Theater Kiel
- Ingo Kerkhof für „Fin de Partie (Endspiel), Oper Dortmund
Inszenierung Theater für junges Publikum
- Anselm Dalferth für „Die Erde über mir“, Schauburg Theater für junges Publikum München, eine Koproduktion mit dem Münchener Kammerorchester
- Yeşim Nela Keim Schaub für „Eddy (oder ein anderer), Junges Theater Bremen
- Frederic Lilje für „All das Schöne“, Junges Ensemble Stuttgart
Raum
- Damian Hitz, Daniel Morgenroth, André Winkelmann für „Malf“, Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau
- Wolfgang Menardi (Bühne) für „Die Brüder Karamasow“, Schauspielhaus Bochum
- Lorenz Vetter, Signa Köstler, Tristan Kold für „Das 13. Jahr“, Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
Ton & Medien
- Konstantin Dupelius, Justus Wilcken (Musik) für „Im Taumel des Zorns“, ITZ im Tübinger Zimmertheater
- RAUM+ZEIT / Heimspiel GmbH (360° Video), Knut Jensen (Sounddesign) für „Mädchenmörder: Brunke“, Staatstheater Braunschweig
- Lubomir Grzelak (Musik), Maximilian Kraußmüller, Eugenijus Sabaliauskas (Lichtdesign), Jakub Lech (Videodesign), Daphne Chatzopoulos, Johanna Seggelke, Paula Tschira (Live-Kamera), Łukasz Twarkowski (Regie) für „WoW – Word on wirecard“, Münchner Kammerspiele
Kostüm
- Miriam Grimm für „Die Hamletmaschine“, Staatstheater Kassel
- Franziska Isensee für „Zeit für Freude“, Theater Oberhausen
- Luisa Wandschneider für „Jagdszenen“, Theater Magdeburg
Genrespringer
- Emre Akal, Produktionsteam und Ensemble für „Goldie“, Schauspiel Leipzig
- Jeffrey Döring, Hannah Ebenau (Konzept, Regie) und Ensemble für „Rusalka – Oper für Alle“, Landesbühnen Sachsen
- Bassam Ghazi, Birgit Lengers und Ensemble für „Solingen 1993“, Düsseldorfer Schauspielhaus