Essen. Essens Stadtspitze Thomas Kufen lobt das Festival. Auch die Lit.Ruhr braucht 2023 mehr Geld – deshalb erhöht ein Hauptsponsor seine Förderung.

Als man vor sieben Jahren die erste Lit.Ruhr angekündigt hat, da goss es in Strömen. Dass die Highlights und Details zur siebten Ausgabe des Lese- und Literaturfestivals nun auf Zeche Zollverein bei eitel Sonnenschein beworben werden konnten, nimmt Programmchef Tobias Bock symptomatisch. „Die Lit.Ruhr ist angekommen“, beteuerte denn auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) bei der Vorstellung des diesjährigen Programm auf der Zeche Zollverein, „sie ist keine Eintagsfliege“. Er wies auf die 15.000 Besucher des Vorjahres hin und betonte, dass 4000 davon Kinder und Jugendliche gewesen seien.

Die 4000, sagte Angela Furtkamp als Leiterin der Lit.Kid.Ruhr, wolle man in diesem Jahr „mindestens“ wieder erreichen. Das Vormittag stattfindende „Klassebuch“-Programm „zwischen Moers und Dortmund, zwischen Recklinghausen und Hagen“ ist kostenlos – aber es ist in Zeiten, da in Grundschulen oft die Sekretariate oder sogar die Leitungsstellen nicht mehr besetzt seien, gar nicht unbedingt mehr so leicht an die Schule zu bringen – obwohl es sich ja um ein kostenloses Programm handelt. Anmeldungen und Informationen unter www.lit.ruhr/klassebuch.

Martin Suter und Maria Schrader, Campino und Daniel Kehlmann

Martin Suter und Maria Schrader, Campino und Daniel Kehlmann – die Highlights der diesjährigen Lit.Ruhr sind bereits bekannt. Die bewährten Kombination aus Schauspiel-Stars und Spitzenliteratur ist so gut gemischt, dass manchen die Entscheidung schwerfallen wird zwischen Claudia Michelsen und Matthias Brandt, zwischen Rufus Breck und Harald Welzer, Navid Kermani und Fatih Çevikkollu, Judith Hermann und Sven Regener, Ralf Rothmann und Jörg Thadeusz, Campino und Maria Schrader – die jeweils parallel auftreten.

Inflation, Kostensteigerungen, Fachkräfteknappheit: Auch die Lit.Ruhr braucht in diesem Jahr mehr Geld als zuvor, und so hat die RAG-Stiftung als einer der Hauptsponsoren des Lese- und Literaturfestivals ihren Förderbetrag noch einmal deutlich erhöht: „Das ist ja das wichtige an einer Partnerschaft: Dass sie Bestand hat“, begründete Sabrina Manz, die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei der Stiftung, diesen Schritt. Neben der RAG-Stiftung fördern auch die Brost Stiftung, die Mercator Stiftung, die Evonik Stiftung, die Sparkasse Essen und erstmals in diesem Jahr auch der Baukonzern Hochtief.

Ralf Rothmann und Lisa Roy – Zollverein-Vorstand lobt Ruhr-Programm

Heinrich Theodor Grütter, Vorstand der Stiftung Zollverein, lobte die Lit.Ruhr-Macher sehr dafür, dass sie nach anfänglicher Enthaltsamkeit inzwischen auch das Ruhrgebiet und seine Literatur zu einem festen Programmpunkt gemacht hätten – in diesem Jahr sei mit Ralf Rothmann gar „der Vater der neueren Ruhrgebietsliteratur“ in Essen zu Gast; und mit Lisa Roy („Keine gute Geschichte“) sogar der neue Stern am Himmel der Revierliteratur. Und: „Die Lit.Ruhr bringt eine Festival-Stimmung nach Zollverein, wie wir sie sonst fast nie hier haben!“