Berlin. Österreich trifft bei der EM 2024 im Berliner Olympiastadion auf Polen. Dabei ist vor allem in den eigenen Reihen Vorsicht geboten.

Die Erinnerungen, die Ralf Rangnick an Berlin und das Olympiastadion hat, sind durchaus gut. Mit Schalke 04 gewann er hier 2011 das DFB-Pokalfinale, zudem stand er noch zwei weitere Male im Endspiel des Cupwettbewerbs (2005 mit Schalke und 2019 mit RB Leipzig). Auch Marcel Sabitzer erinnert sich an einen Glücksmoment im Olympiastadion: „Gegen Hertha BSC habe ich mal einen Schuss aus 35 Metern in den Winkel geschweißt.“ Das war im Februar 2021.

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Es ist durchaus nachvollziehbar, dass sich der Trainer und der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft gern an diese Momente erinnern. Schließlich wartet auf die „Burschen“ am Freitag (18 Uhr, ARD) schon ein „Endspiel“. Gegner ist Polen, und beide Teams brauchen einen Sieg, um eine realistische Chance auf das Achtelfinale in der Gruppe D wahren zu können, in der Frankreich und die Niederlande die klaren Favoriten sind. Rangnick selbst spricht von einer Partie „mit Play-off-Charakter“.

Lewandowski soll „nicht viel Raum“ bekommen

Österreichs Auftakt gegen die Franzosen (0:1) war verheißungsvoll, aber auch erfolglos. Mehr noch: Trotz eines bemerkenswerten und vor allem mutigen Auftritts ging das Rangnick-Team mit fünf Gelben Karten aus der Partie. Allein drei Profis aus der Viererabwehrkette (Linksverteidiger Phillipp Mwene sowie die Innenverteidiger Maximilian Wöber und Kevin Danso) sind vorbelastet. Dazu kommen mit Konrad Laimer und Christoph Baumgartner zwei nicht unwichtige Offensivakteure.

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Einfluss auf die Partie gegen Polen habe dies nicht, sagt Rangnick, „wenn dann auf das Spiel gegen die Niederlande“ am Dienstag (18 Uhr, MagentaTV) ebenfalls im Olympiastadion. Doch genau dies ist der Rucksack, der gegen die Polen zu schwer sein könnte. Eine Niederlage gegen Robert Lewandowski und Co., dazu die eine oder andere mögliche Gelb-Sperre – die Tür ins Achtelfinale könnte sich für die Österreicher schneller schließen, als zu befürchten war in der „schwersten Gruppe“ (Rangnick).

Apropos Lewandowski. Der polnische Kapitän und Ausnahmestürmer bringt Sabitzer durchaus noch zu Nachdenken. Beim FC Bayern „habe ich noch ein Jahr mit ihm zusammengespielt. Du darfst ihm nicht viel Raum geben, weil er aus fast keiner Situation ein Tor schießen kann“, erklärt der ÖFB-Kapitän. Rangnick geht davon aus, „dass er spielen und bei jeder Umschaltaktion gesucht werden wird“. Gegen die Niederlande saß er wegen mangelnder Fitness nur 90 Minuten auf der Bank.

ÖFB-Team wird von mehr als 20.000 Fans unterstützt

Um ihn auszuschalten, muss vor allem eines besser werden als beim Auftakt gegen Frankreich. „Im Spiel gegen den Ball waren wir nicht auf einem Top-Level“, sagt Sabitzer. Druck, so der Profi von Borussia Dortmund, „ist immer da, du kannst ihn dir aber auch selber machen. Und Polen hat das gleiche Szenario vor der Brust.“

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Ähnlich wie beim ersten EM-Spiel in Düsseldorf am vergangenen Montag kann die Mannschaft auf den Rückhalt von mehr als 20.000 Fans hoffen. „Das ist eine fantastische Unterstützung. Wir müssen unseren Teil dazu beitragen, dass wir mit unseren Fans Doppelpass spielen“, sagt Coach Rangnick und fordert eine „gute Mischung aus aggressivem Spiel, aber auch Spielfreude, um Tore schießen zu können“.

Geht es nach Sabitzer, wird dies auch gelingen. Oder wie er mit Blick auf seinen 35-Meter-Treffer hinzufügt: „Es wäre ein guter Zeitpunkt, dies zu wiederholen. Und Weitschüsse sind ein wichtiges Mittel, das hat man im bisherigen Turnier gesehen.“

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