Essen. Emojis sind von WhatsApp, X und Co. nicht mehr wegzudenken. Eine Studie aus Bochum zeigt, welche Emoticons die Deutschen am häufigsten nutzen.

Herzchenaugen, Engelsgesicht oder trauriger Smiley: In den Sozialen Medien unterstreichen Emojis die Botschaft einer Nachricht. Für viele Deutsche sind sie nicht mehr aus der Kommunikation wegzudenken. Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zeigt nun, welche Gesichts-Emojis die Deutschen am häufigsten nutzen.

Das Tränen lachende Gesicht ist besonders beliebt

Das Tränen lachende Gesicht werde der Studie der Ruhr-Universität Bochum zufolge im deutschsprachigen Raum am meisten genutzt, gefolgt von dem lachenden Gesicht und dem Zwinkersmiley. Am seltensten wählen die Menschen das entsetzte Gesicht aus, gefolgt von den Emojis „Gesicht in Wolken“ und „Gesicht mit gepunkteter Linie“, die erst 2021 neu eingeführt wurden.

Emojis sind aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Einige werden besonders häufig genutzt (Symbolbild).
Emojis sind aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Einige werden besonders häufig genutzt (Symbolbild). © dpa | Jörg Carstensen

Je häufiger ein Emoji benutzt werde, desto bekannter sei er, stellen die Forscherinnen und Forscher der Studie heraus. Die Bekanntheit wirke sich wiederum darauf aus, dass sie positiver und klarer bewertet werden. „Negative Emojis sind darüber hinaus emotional intensiver als positive“, erklärt die Linguistin Tatjana Scheffler von der Ruhr-Universität. Ein möglicher Grund: Positive Emojis werden häufiger verwendet und nutzen sich ab.

Über 280 Millionen Twitter-Nachrichten ausgewertet

Wie ein Emoji von den Nutzerinnen und Nutzern interpretiert und verwendet werde, weiche häufig von dem Unicode ab, in dem die Bedeutungen definiert sind. Während einige Emojis nur eine Hauptbedeutung besitzen – das Tränen lachende Gesicht zum Beispiel „lustig“ oder „lachen“ – werden anderen verschiedene Bedeutungen zugeschrieben. Das leicht lächelnde Gesicht werde zum Beispiel sowohl als freundlich als auch als passiv-aggressiv beschrieben.

„Es zeigt, dass die Bedeutungen von Emojis nicht trivial und teilweise sogar widersprüchlich sind.“

Linguistin Tatjana Scheffler von der Ruhr-Universität Bochum

„Das Ergebnis der Studie ist das bis dato umfangreichste Lexikon für Gesichts-Emojis“, resümiert Tatjana Scheffler. „Es zeigt, dass die Bedeutungen von Emojis nicht trivial und teilweise sogar widersprüchlich sind.“ In einer Online-Befragung zeigten die Forscherinnen und Forscher 153 Teilnehmenden sämtliche zum Zeitpunkt der Studie verfügbaren 107 Gesichts-Emojis.

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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum und der Charité-Universitätsmedizin Berlin haben für ihre Untersuchung über 280 Millionen deutschsprachige Twitter-Nachrichten (heute: X) aus dem Jahr 2022 sowie weitere Nachrichten von privaten WhatsApp-Gesprächen ausgewertet, wie die Ruhr-Universität mitteilte.

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