Essen. Gaunerzinken sind Zeichen von Dieben für Diebe. Was die Zeichen bedeuten und was Sie tun sollten, wenn Sie eins entdecken.
- Mit Gaunerzinken markieren Einbrecher Häuser und teilen Informationen mit anderen Dieben.
- Die Zeichen wirken oft harmlos und lassen sich meist an Garagen, Haustüren oder Gartenzäunen finden.
- Alles, was Sie über Gaunerzinken wissen sollten, lesen Sie hier.
Gaunerzinken: Symbole und Zeichen, mit denen Einbrecher Informationen weitergeben. Ist es sicher? Haben die Opfer einen Hund oder wohnt dort vielleicht ein Polizist? Die Markierungen sind ein Zeichen dafür, dass Einbrecher das Haus eventuell beobachtet haben. Oftmals sind die Kritzeleien unauffällig angebracht. Aber was sollte man tun, wenn man diese Symbole am eigenen Haus entdeckt hat?
Gaunerzinken: Die Bedeutung der unauffälligen Symbole
Eine genaue Leitlinie, welches Zeichen was bedeutet, gebe es aber nicht, erklärt Matthias Werk, Polizeisprecher aus Essen. Es sei auch möglich, dass sich Tätergruppen eigene Symbole und Bedeutungen überlegen.
Gaunerzinken: Wie Diebe prüfen, wann jemand zu Hause ist
Mittlerweile gebe es aber nicht mehr nur die klassischen Zeichen, die aufgemalt oder eingeritzt werden. So werde beispielsweise Klebeband genutzt, um zu prüfen, ob in den Tagen zuvor jemand zu Hause war. Dieses wird über das Schlüsselloch geklebt, heißt es auf dem Vergleichsportal Verivox. Ist dies auch noch nach wenigen Tagen unbeschädigt, weiß der Einbrecher, dass länger niemand mehr die Tür auf- oder zugeschlossen hat.
Genauso verhält es sich mit einem Plastikstreifen, der zwischen die Haustür und den Türrahmen geklemmt wird. Schon im Jahr 2015 warnte die Polizei Mainz vor dieser Methode.
In Mülheim an der Ruhr kam es in Vergangenheit bereits zu mehreren Einbrüchen, bei denen die Polizei Hinweise auf zuvor platzierte moderne Gaunerzinken fand. So hatten Unbekannte Zahnstocher oder Blätter von Bäumen in die Rollläden oder zwischen Zarge und Tür geklemmt sowie in Papier gewickelte Steine vor der Haustüre platziert.
Vorsicht vor Einbrechern: Andere Tricks neben Gaunerzinken
Das ist aber noch längst nicht alles: Auch andere Tricks haben sich Einbrecher überlegt. Zum Beispiel das Verrücken von Mülltonnen oder Gartenmöbeln. Das sei eine Methode, die vor allem bei Einfamilienhäusern angewandt wird, erklärt Polizeioberkommissar Werk. Sind die Gegenstände auch am nächsten Tag noch an dieser Stelle, kann das ein Hinweis sein, dass niemand zu Hause ist.
Auch das Hinlegen von Gegenständen, wie Steinen, Blumen oder Ästen vor die Haustür, nutzen Personen, die ein Haus auskundschaften, heißt es bei Verivox. Viele Einbrecher würden sich aber vermutlich eher über moderne Kommunikationsmittel untereinander verständigen, meint der Essener Polizeisprecher.
Gaunerzinken: Was Sie tun sollten, wenn Sie einen entdecken
Werk gibt Tipps, was zu tun ist, sollte ein Symbol gefunden werden: „Wenn Anwohner verdächtige Zeichen oder Markierungen feststellen, sollten sie umgehend Kontakt zur Polizei aufnehmen.“ Die Beamten bewerten den jeweiligen Einzelfall sowie die Symbole.
Für das eigene Sicherheitsgefühl können die Zeichen anschließend entfernt werden. Auch Fotos von den Symbolen können sinnvoll sein, heißt es auf dem Präventionsportal der Gewerkschaft der Polizei.
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EInbrüche zur Urlaubszeit: So können Sie ohne Angst in den Urlaub
Wer in den Urlaub fährt, sollte sein Zuhause im Voraus absichern. Die Nachbarn sollten über den Urlaub informiert und - wenn möglich - gebeten werden, den Briefkasten regelmäßig zu leeren, heißt es auf der Internetseite der Polizei des Kreis Viersen. Denn: Ein voller Briefkasten ist für potenzielle Einbrecher ein Hinweis, dass niemand zu Hause ist.
Außerdem sollten die Rollläden nicht dauerhaft unten sein. Mithilfe von Zeitschaltuhren können elektrische Rollläden programmiert werden. Diese können Sie auch nutzen, um Lichter zu steuern. Sind diese abends an, wird einem möglichen Einbrecher ebenfalls signalisiert, dass jemand zu Hause sei.