Mülheim. Mit einer neuen Masche markieren Gauner Mülheimer Häuser, um herauszukriegen, ob sie wegen Urlaubs unbewohnt sind. Sie nutzen dazu diverse Dinge.
Auch Gauner gehen mit der Zeit und entwickeln ihre „Sprache“ weiter: Haben sie früher noch mithilfe sogenannter „Gaunerzinken“ Häuser mit wichtigen Informationen über dessen Bewohner gekennzeichnet, so nutzen sie heute andere „Markierungen“. In Menden-Holthausen und Speldorf wurden solche Markierungen gefunden, die darauf schließen lassen, dass Spähtrupps potenzielle Einbruchsziele auskundschaften.
So haben Unbekannte beispielsweise Zahnstocher oder Blätter in die Rollläden und Fensterläden oder zwischen Zarge und Tür geklemmt – sowie in Papier gewickelte Steine vor oder neben die Haustüre gelegt. Blieben diese drapierten Gegenstände längere Zeit an der platzierten Stelle liegen, sahen die Gauner darin ein Anzeichen für eine längere Abwesenheit der Bewohner (z. B. wegen eines Urlaubs).
Mülheimer Polizei gibt Tipps zum richtigen Verhalten
In mindestens zwei Fällen in Menden-Holthausen(18. und 21. Juli) ergaben die Ermittlungen nach Wohnungseinbruchsdiebstählen Hinweise auf derartige moderne „Gaunerzinken“, die vorab an den Tatorten hinterlegt worden waren.
Die Polizei rät zur Wachsamkeit, was solche verdächtigen Zeichen angeht und empfiehlt, Gegenstände, die nicht vor die eigene Haustüre gehören, sofort wegzuräumen. „Bitten Sie in Urlaubszeiten Nachbarn oder Freunde, regelmäßig nach Ihrer Wohnung zu sehen und kündigen Sie die eigene Abwesenheit nicht in sozialen Medien an“, empfiehlt die Polizei. Verdächtige Beobachtungen solle jeder unbedingt melden. Es sei zudem ratsam, alle Fenster und Türen mit einer mechanischen Sicherung auszurüsten, damit ungebetene Gäste gar nicht erst hineinkommen.
Anwohner (vor allem in Menden-Holthausen), die über Videomaterial verfügen, dass mögliche Tatverdächtige bei auffälligen Handlungen zeigt (z.B. Drapieren von Gegenständen, Verschieben von Fußmatten, Blumentöpfen oder ähnlichen Objekten), werden gebeten, sich über die zentrale Rufnummer 0201/829-0 an das zuständige Kriminalkommissariat 32 zu wenden.