An Rhein und Ruhr. Niederrhein und Ruhrgebiet: Hier lässt es sich wunderbar radeln - wir stellen zehn Touren vor. Von sportlich bis gemütlich.

Zwischen Rhein und Ruhr lässt sich wunderbar mit dem Fahrrad fahren. Die Region ist vielseitig und bietet ganz unterschiedliche Möglichkeiten: Vom gemütlichen Sonntagsausflug, über steile Anstiege auf Halden bis hin zu ausgedehnten Touren mit dem Rennrad. Wir stellen Ihnen elf Touren exemplarisch vor. Wir bieten Ihnen zu jeder Tour eine GPX-Datei zum Download an, damit können Sie die Routen aufs Smartphone oder den Radcomputer laden und nachfahren – alle Angaben darin sind allerdings ohne Gewähr. Viel Spaß!

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HOAG-Rundtour durch Oberhausen und Duisburg (28 Kilometer)

Zwischen Oberhausen-Mitte und Duisburger befindet sich die HOAG Trasse. Der gut ausgeschilderte Radweg verläuft auf der früheren Trasse der Bahn der Hüttenwerke Oberhausen AG, von der auch der Name HOAG stammt. Starten lässt sich der 28 Kilometer lange Rundkurs von mehreren Orten aus. Wer mit Auto oder Bahn anreist, kann nur 100 Meter vom Bahnhof Sterkrade entfernt auf die Strecke fahren.

Die Route führt vorbei an der Zeche Sterkrade, die 1994 stillgelegt. Das denkmalgeschützte Fördergerüst von 1903 ist noch erhalten. Von außen betrachten können die Radwanderer die Wasserburg Kastell Holten. Wer etwas Erholung im Grünen möchte, ist beim Revierpark Mattlerbusch), ebenfalls in Streckennähe, gut aufgehoben. Der Rundkurs führt an der kleinen Emscher, einem Emscher-Altarm, durch die westlichen Stadtteile von Oberhausen zurück zum Sterkrader Bahnhof.

Drei-Halden-Tour in Moers und Neukirchen-Vluyn (30,9 Kilometer)

Norddeutschland, Pattberg und Rheinpreußen. So heißen die drei ehemaligen und renaturierten Abraumhalden, die in Neukirchen-Vluyn und Moers recht dicht beieinander liegen und bei einer Tour mit dem Mountainbike oder Crossrad erkunden lassen. An welcher der drei Halden man startet, ist im Grunde genommen egal, wir beginnen unsere Tour an der Halde Rheinpreußen mit Otto Pienes Geleucht. Von hier auch lässt sich prima die Aussicht in Richtung Ruhrgebiet genießen.

Durch den Baerler Busch geht es dann zur zweiten Halde auf Moerser Gebiet. Hier gibt es nicht den einen Aufstieg zum Gipfelkreuz, sondern mehrere Möglichkeiten. Wer kleine Trails mag, findet auch die. Ähnliches gilt für die Halde Norddeutschland, auf deren Dach das Haldenhaus thront. Über das Gewerbegebiet Genend und Moers-Eick geht es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt an der Halde Rheinpreußen. Wer einkehren mag, wird auf dem Weg auch fündig, an der Route liegt unter anderem das Moerser Brauhaus.

Eine Runde um den Klever Reichswald (43,9 Kilometer)

Vom Kloster Graefenthal in Goch-Asperden geht es über die Niers und ab in das Herz des Reichswalds. Über den Kartenspielerweg führt die Tour durchs Grün an die niederländische Grenze. Hier kann man in dem kleinen Dorf Grafwegen im Boscafé Merlijn eine „Kopje Koffie“ genießen, bevor die Tour weitergeht.

Es geht zuerst an der niederländischen Grenze entlang und dann zurück in den Wald. Hier wartet vor dem Ort Frasselt eine kleine Steigung auf die Radwanderer, bevor es durch Frasselt Richtung Materborn geht. Hier bietet der Aussichtsturm schöne Ausblicke, bevor es durch den Klever Stadtteil zurück in den Reichswald geht. Vor dem Britischen Ehrenfriedhof führt der Weg in Richtung von Nierswald. Von dort aus geht es zurück zum Kloster Graefenthal.

Von Krefeld nach Düsseldorf: Rheinauf, Rheinab (44,8 Kilometer)

Entlang des Rheins lässt es sich ganz gut Rad fahren. Egal ob mit dem Touren- oder dem Rennrad. Die Rheinauf-Rheinab-Tour führt uns vom Elfrather See, dem bekannten Naherholungsgebiet in Krefeld bis in den Düsseldorfer Norden. Wer zwischendurch ein Päusken machen möchte, hat direkt an der Strecke gleich mehrere Gelegenheiten.

Nachdem wir im Linksrheinischen gestartet sind, geht es durch Krefeld-Uerdingen und dort über die alte Rheinbrücke auf die rechte Rheinseite. Durch Mündelheim geht es dann in Richtung Kaiserswerth, vorbei an der Gartenwirtschaft Aschlöcksken. Immer das Rheinufer in Sichtweise geht es dann auf rechtsrheinisch bis zur Flughafenbrücke der A44 im Düsseldorfer Norden, hier wechseln wir wieder die Seite und fahren über Lank-Latum wieder in Richtung Krefelder Rheinhafen. In Uerdingen angekommen geht es entlang des Chemparks über Mühlenberg, den Toeppersee in Rumeln-Kaldenhausen und Moers-Vennikel wieder gen Ausgangspunkt am Elfrather See.

Maritimes Ruhrgebiet und Industriekultur (47,1 Kilometer)

Inspiriert von der „Maritimen Radtour zum Matjesfest“ geht es vom Gasometer in Oberhausen in Richtung Rhein-Herne-Kanal und dann weiter in Richtung Emscher. Über ein kurzes Stück der HOAG-Trasse führt der Weg weiter zur Rheinfähre in Orsoy und auf die andere Rheinseite. Hier geht es am Fluss entlang und dann wieder zurück über den Strom in Richtung Duisburger Binnenhafen.

Über den Grünen Pfad, der in Nähe des Binnenhafens beginnt, führt der Weg in den Landschaftspark Duisburg-Nord. Den Pfad entlang geht es zurück in Richtung HOAG-Trasse und wieder zum Gasometer in Oberhausen.

Irrland, Dünen, Kirchenbauten rund um Kevelaer (47,1 Kilometer)

Diese Tour startet im Wallfahrtsort Kevelaer. Von dort aus geht es in Richtung der Bauernhof Erlebnisoase Irrland. Dann quert die Tour die niederländische Grenze und führt im Nachbarland durch die Maasdünen und in die Nähe des Flusses. Hier erwartet die Radler ein Blick auf das Kastell Well.

Zurück geht es durch die Maasdünen in Richtung Flughafen Weeze. Hier können die Radwanderer mit etwas Glück Flugzeugen bei Start und Landung zusehen. Von hier aus geht es durch den Wald weiter in den Weezer Ortskern. Dann führt die Tour an der Niers entlang zurück nach Kevelaer, wo sie an der Gnadenkapelle endet.

Auch der Niederrhein hat „Berge“ (50,7 Kilometer)

Der Niederrhein an sich ist ja eher flach. Wer auf seinen Touren durch die Region ein paar Höhenmeter mitnehmen möchte, muss schon genau suchen, kann die aber finden. In der Sonsbecker Schweiz etwa, am Kloster Kamp oder dort, wo schon der Berg im Ortsnamen steht, in Tönisberg. Von Moers aus starten wir eine „kleine“ 50 Kilometer lange Rundtour über den Hülser Berg und das Öko-Dorf Rheurdt. Auf mehr als 200 Höhenmeter kommen wir aber auch bei dieser Tour nicht. Dafür haben wir am Niederrhein halt den Wind, gegen den wir oft ankämpfen müssen.

Vom Start am Moerser Solimare geht es zunächst in Richtung Holderberg und Kapellen. Wer nicht mit dem Rennrad unterwegs ist kann alternativ auf diesem ersten Stück auch auf den Grafschafter Rad- und Wanderweg fahren. Bevor wir in Kapellen in Richtung Niep abbiegen und entlang der Felder fahren, gibt es in Kapellen noch einen kreativen Eismann, dem sie wie Sie noch Lust auf Eis haben, einen Besuch abstatten können.

Über Luit geht es fernab des Verkehr nun zum ersten „Berg“, dem Hülser Berg. Hier fahren wir den Rennstieg hinauf. Oben angekommen geht es dann direkt wieder hinab auf den Hohlweg. Hier kann man nun rollen lassen. Aber Achtung, nicht zu schnell, denn nach der Abfahrt kommt auf der rechten Seite recht zügig die Abbiegung auf den Talring, die wir nehmen wollen (Achtung: Holperstrecke!) Haben wir den Talring überstanden, geht es weiter gen Lamershof und nach Tönisberg, wo uns der zweite kurze Anstieg erwartet, der aber auch recht zügig bewältigt ist.

Flach und vielleicht mit Rückenwind geht es dann nach Schaephuysen und Rheurdt, wo wir auch noch zwei kleine Höhenzüge mitnehmen wollen. Flach geht es dann über Vluynbusch, Vluyn und den Golfplatz in den Nieper Kuhlen wieder in Richtung Kapellen und Ausgangspunkt, den wir nach einem kleinen Schlenker durch Holderberg und die Schwafheimer Felder wieder erreichen.

Das Auenland – den Rhein erfahren (61,4 Kilometer)

Von Wesel aus geht es nicht ins Tolkiens Land der Hobbits, sondern am Rhein entlang. Der 58 Kilometer lange Rundkurs, erdacht vom Radrevier Ruhr, startet an der Rheinpromenade in Wesel und führt dann direkt über den Fluss in die Auenlandschaft an den Ufern des Gewässers. Zuerst geht es in Ufernähe entlang nach Orsoy. Dort wartet mit der Rheinfähre ein spannender Weg über den Fluss.

Auf der anderen Uferseite geht es zurück Richtung Wesel. In den Restaurants an der Rheinpromenade können sich Radler für das letzte Stück des Weges stärken. Das führt, oft zwischen Schafen hindurch, zurück nach Wesel. Kurz vor der Stadt wartet hier die Mündung der Lippe als letzter Höhepunkt der Rundfahrt.

Kurze Eselei in Essen-Kettwig (64,5 Kilometer)

Höhenmeter sucht der Niederrheiner in seinem Rad-Revier ja oft vergeblich, etwas hügeliger wird es dann erst auf der rechten Rheinseite, wenn man sich in Richtung Kreis Mettmann wagt. Unter Zweiradfahrern – egal ob motorisiert oder muskelbetrieben – ist der Esel ein bekanntes Ziel. Hier führt auch diese Tour hin. Start- und Endpunkt ist die Schauinslandreisen-Arena im Sportpark Wedau.

Von hier aus fahren wir zunächst ein Stück die Sechs-Seen-Platte entlang, hinter Bissingheim queren wir die Bahnschienen und fahren durch den Wald gen Mülheim. Hier sammeln wir auch die ersten Höhenmeterchen, etwas wellig geht es zunächst in die Stadt und schließlich wieder bergab über Saarn in Richtung Ruhraue, wo wir auch die imposante Ruhrtalbrücke passieren.

Nachdem wir auch das beschauliche Mintard hinter uns gelassen haben, geht es den Esel (Essener Straße) in zwei Kehrtwenden den kleinen Anstieg (1,1 Km Länge, 60 Hm) hinauf. Seinen Namen hat dieses kurze Stück übrigens aus der Historie. Als der Weg noch steil bergauf führte, musste der Bauer dort stets einen gesattelten Esel bereithalten, falls die Freifrau von Nesselrode auf Schloß Hugenpoet oder eine ihrer Töchter den Wald aufsuchen wollte.

Oben angekommen, nach einer kurzen Verschnaufpause, geht es auch schon wieder hinab – ab nun sind (Autobahn-)Brücken die einzigen größeren Erhebungen. Vorbei an Schloss Heltorf des Grafen von Spee schlängeln wir durch den Duisburger Süden in Richtung Uerdingen und fahren schließlich auf der linken Rheinseite flussabwärts und genießen unter anderem die Aussicht in der Friemersheimer Rheinaue. Über den Rheinpark in Duisburg-Hochfeld geht es schließlich wieder zurück zum Ausgangspunkt an der MSV-Arena.

Abstecher zur Blauen Lagune kurz vor der Grenze (74,9 Kilometer)

In Richtung Niederlande führt uns die Strecke zur „Blauen Lagune“. Das ist nicht nur ein Filmtitel, sondern ein feines Naherholungsgebiet in Straelen nahe der Grenze. Die Route führt uns vom Moerser Freizeitbad „Solimare“ größtenteils fernab des Verkehrs durch die Felder und Bauernschaften am Niederrhein.

Ein knackiger Anstieg erwartet uns im kleinen Nettetal-Hinsbeck, dann geht es ein gutes Stück durchs Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen (befestigte Wege, auch mit Rennrad befahrbar) bis zur Blauen Lagune. Dort gibt es auch eine Gastronomie. Über Wankum und Wachtendonk machen wir uns dann über Sankt Hubert und entlang des Hülser Bergs wieder auf den Weg zurück nach Moers.

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