Hagen. .
Die Neuzugänge sind prächtig eingeschlagen, Nachbesserungen im Kader nicht erforderlich: So stellte sich die Lage bei Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen neun Spieltage dar. Nach der schweren Knieverletzung von Edward Seward, der gestern operiert wurde, hat sich dies nachhaltig geändert. Angesichts des langen Ausfalls des Centers sondiert man gezwungenermaßen wieder den Transfermarkt.
Zur Feier des 89:62-Siegs gegen Oldenburg mit den Fans humpelte Edward Seward aus der Kabine zurück aufs Parkett der Ischelandhalle. Rückschlüsse auf die Schwere seiner Verletzung ließ dies aber nicht zu - im Gegenteil. Einen Bruch des Schienbeinkopfes (wir berichteten) mit einem Einbruch der Gelenkfläche zeigten die Untersuchungen, gestern operierte Mannschaftsarzt Dr. Helmut Queckenstedt den 32-Jährigen im Krankenhaus am Mops. „Es mussten drei Titanschrauben eingefügt und die Gelenkfläche angehoben und fixiert werden“, berichtete Queckenstedt, der sich mit dem Verlauf der OP zufrieden zeigte. Vor allerfrühestens Mitte Februar, so der Teamarzt, könne Phoenix mit Seward indes nicht planen: „Zwölf Wochen Pause muss man auf jeden Fall rechnen - und das ist die untere Grenze.“
„Es muss passen“
Phoenix Hagen gewinnt gegen Oldenburg
Für Pechvogel Seward ist es nicht die erste Verletzung, in der Vorbereitung überstand er bereits einen Bandscheibenvorfall überraschend schnell. „Das ist vor allem für Eddie sehr bitter“, betonte Geschäftsführer Oliver Herkelmann, „er ist ein Super-Typ, der uns genau das gegeben hat, was wir brauchten.“ Mit „gebremstem Schaum“ und „nicht auf Teufel komm raus“, so Herkelmann, werde man nun den Transfermarkt nach einem Ersatz sondieren. Kurzfristig, etwa am Samstag in Ulm, soll wieder Dominik Spohr Aufgaben auf der Position vier übernehmen. „Wir haben auch ohne Eddie gute Ergebnisse erzielt“, betont der Phoenix-Geschäftsführer, „aber natürlich hätten wir ohne Ersatz auf Dauer eine sehr kurze Rotation.“
Bereits nach Sewards erster Verletzung hatte Phoenix eine Kandidaten-Liste erstellt, die nun wieder abgeklopft wird. Vor allem, so Co-Trainer Steven Wriedt, sei wichtig, dass ein Neuer die gute Teamchemie nicht gefährde. Und Herkelmann nannte Bedingungen für eine Nachverpflichtung: „Wenn überhaupt, muss es charakterlich, sportlich und finanziell passen.“