Hagen. .

Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen hat David Bell als Spielmacher verpflichtet. Edward Seward soll trotz seines Bandscheibenvorfalls in Hagen bleiben.

Der 29-jährige David Bell hat schon einige Stationen in Europa hinter sich, spielte in den letzten beiden Jahren jedoch in den USA. Und zwar in der NBA-D-League für das Team der Dakota Wizards. Die Developement-Liga (Entwicklungs-Spielklasse) wurde in der Saison 2001/02 ins Leben gerufen, um junge Spieler zu entwickeln und NBA-tauglich zu machen. Heutzutage spielen aber nicht nur Akteure in ihr, die am Anfang ihrer Basketball-Karriere stehen.

David Bell zum Beispiel hat schon zwei Spielzeiten in der Schweiz sowie Engagements in Finnland und in Frankreich hinter sich. In der Schweiz (Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann: „Die haben eine starke Liga“) war er für Lausanne und Neuchatel auf Korbjagd und erzielte jeweils um die 20 Punkte im Schnitt. Seine letzte Europa-Station war der französische Zweitligist Champagne Basket Reims, für den er 21,7 Punkte pro Spiel erzielte, vier Rebounds und 3,2 Assists pro Partie verbuchte und eine Dreier-Quote von 47,5 Prozent hatte. „Er ist ein sehr guter Schütze mit viel Erfahrung, der auch gut verteidigt“, so charakterisiert Oliver Herkelmann den 1,86-Mann, der gestern in Hagen eintraf und heute im Testspiel gegen den holländischen Erstligisten Leiden (19 Uhr, Halle Altenhagen) an der Seite des am Montag verpflichteten Landsmannes Matt Terwilliger seinen Einstand im Phoenix-Team geben soll.

Leiden ein starker Gegner

„David Bell hat überall, wo er war, seinen Vertrag erfüllt“, ist laut Herkelmann die Konstanz in der Vita des 29-Jährigen mit ein Grund dafür gewesen, sich für ihn zu entscheiden. Charakterlich sei der Mann aus Oakland, dessen Probezeit in Hagen nur eine Woche beträgt, sehr ruhig und ausgeglichen. „Am Telefon hat er einen sehr angenehmen und unaufgeregten Eindruck gemacht“, berichtet der Phoenix-Geschäftsführer.

Ursprünglich sollten mit der Verpflichtung eines US-Spielers für die Position eins (Herkelmann: „Er kann aber auch die zwei spielen“) als Ersatz für den schnell wieder in die Staaten zurückgeflogenen Ryan Appleby die Personalplanungen bei den „Feuervögeln“ abgeschlossen sein. Der Bandscheibenvorfall von US-Center Edward Seward, der rund acht Wochen ausfallen dürfte, hat die Verantwortlichen zum Umplanen gezwungen. „Wir werden auf Centerposition jetzt noch etwas machen müssen. Zwangsweise. Denn wir haben schon in der Saison-Anfangsphase wichtige Spiele“, so Oliver Herkelmann.

Geholt werden soll ein Center auf Zeit. Denn an „Eddie“ Seward will Phoenix festhalten. „Er ist ein Super-Typ und hat die Verletzung nicht mitgebracht“, so Herkelmanns Begründung. Die Lohnfortzahlung erfolgt über die normale Krankengeldregelung.

Heute Abend beim Gastspiel der Niederländer, die den Ex-Nördlinger Monta McGhee und mit Center Ross Bekkering einen starken Holland-Kanadier aufbieten und in der Vorbereitung schon gute Ergebnisse erzielten (93:80 gegen Liga-Konkurrent Zwolle und 92:80 gegen Leeuwarden, bleibt Seward bestenfalls die Zuschauerrolle.