Essen. Weiße Weihnachten sind uns in diesem Jahr sicher, denn die neue Trendfarbe rund um das gemütlichste Fest des Jahres ist Weiß. Ob künstliche Eiskristalle oder niedliche Schneeeulen: Erlaubt ist alles, was Weiß ist oder glitzert. Aber auch Naturmaterialien liegen 2014 voll im Trend.

Eiskristalle am Fenster und Schneebälle sind für Weihnachten in diesem Jahr ein Muss. Sogar Schnee-Eulen werden gesichtet, wenn es nach der Einrichtungsbranche geht. Sie stellt in Form und Farbe Dekorationen in den Mittelpunkt ihrer Kollektionen, die etwas mit Schnee und Winterwäldern zu tun haben.

Es wird daher viele weiße Dekorationsstücke im Handel geben, dazu gehört auch viel Glitzerndes. Weiße Weihnachten sind uns also sicher. „Pur und Perfekt“ nennt die Branche dieses Trendmotiv bei der Einrichtungsdekoration. Es wirkt modern und puristisch. Verschiedene Weißtöne treffen auf Silber und ein sehr helles Grün, das zum Beispiel nur durch die Stiele und Blätter oder eben zu Weihnachten durch Tannennadeln ins Spiel kommt.

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Tannenzapfen und tierische Blickfänge

Nun kann man selten von dem einen großen Wohntrend sprechen. Die Branche präsentiert in der Regel viele Themenwelten – für jeden ist also etwas dabei. Auffällig ist in diesem Winter aber der Schwerpunkt auf Dingen, die natürlich wirken: Kerzen und deren Ständer sehen aus, als wären es Holzstücke. Am Weihnachtsbaum hängen Schneekristalle oder Kugeln, die Schneebällen ähneln. In den Regalen der Geschäfte finden sich Hirsch-, Fuchs- und Eichhörnchenfiguren, Tannenzapfen und Eicheln. Eine Messe speziell für die Dekoration um die Festtage ist die Christmasworld, die immer schon im Januar in Frankfurt am Main stattfindet. Hier war ebenso viel Natürliches zu sehen, besonders Dekorationen mit von der Natur entlehnten Farben und Materialien: Sie sind aus Holz, Kork, Korb, Filz und Federn, tragen Erdfarben, Grautöne und eben oft Weiß.

Was im Moment wirklich ins Auge fällt: Es sind gar nicht mehr die Tiere, Bäume und Pilze als Motive, die besonders gefragt sind. Jetzt werden echte Tannenzapfen und Äste verwendet. So gibt es beispielsweise Weihnachtsbaumkugeln aus Glas, die mit Zapfen gefüllt sind. Ebenfalls zu haben: Kugeln aus Glas mit Federn. Oder Exemplare, die außen mit Rinde beklebt sind. Damit holt man sich den Wald direkt in die Wohnung. Bei vielen Herstellern finden sich unzählige entsprechende Ideen: Da werden Tannenzapfen so aufgeschichtet, dass sie einen Kranz bilden oder eine Pyramide, die dem Aufbau eines Weihnachtsbaums entspricht.

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Zwischen die Metallstreben eines Adventsgestecks werden jetzt zum Beispiel Kräuter oder Reisig gelegt. Sanfte und helle Pastelle wie Rosé, Apricot und Mint sorgen für Farbakzente irgendwo zwischen Erdtönen und dezentem Grün. Auf den Messen waren diese Farben auch oft wie von einer Staubschicht bedeckt zu finden.

Winterpastelle für weiche Farbstimmung

„Diese Winterpastelle kennt man in der Mode schon länger, im Wohnen sind sie eher neu“, erklärt Trendexpertin Naumann von der Messe Frankfurt am Main. „Sie erzeugen eine sehr weiche Farbstimmung, und das wird man durchaus auf Weihnachtsbäumen und in der Winterdeko sehr oft finden.“ Passend zum weißen Winterzauber ist natürlich auch Blau gefragt, was Assoziationen an Gefrorenes weckt. All das hat nicht direkt mit Weihnachten zu tun – es sind Dekorationen für die ganze Wintersaison. Und genau das ist auch zunehmend gefragt. Entfernt man also zum Beispiel Ende Dezember den Weihnachtsbaum und den Adventskranz wieder aus den Wohnungen, können Kugeln im Fenster, Figuren auf dem Fenster- und Kaminsims sowie Kerzenarrangements mit Wintermotiven und -farben noch eine Weile den Raum schmücken.

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So puristisch und pastellig sich der neue Zimmerschmuck momentan auch zeigt: Die Dekorationsideen in den traditionellen Weihnachtsfarben Rot und Grün kommen nicht aus der Mode. Motive wie Weihnachtsmann und Engel, Klassiker wie Räuchermännchen und Nussknacker sind aus der Adventszeit nicht wegzudenken. Daneben fehlt auch Schrilles und Ungewöhnliches nicht in den Geschäften, gerade für jene, die am Baum weniger Traditionelles, sondern Extravagantes wollen: Es gibt Anhänger in Form von Törtchen, Bierkrügen oder Schuhen. Und sogar Hasen – eigentlich die Boten des Osterfestes – gibt es für den Weihnachtsbaum. Bei den Tischdekorationen finden sich künstliche Minibäumchen in knalligem Orange oder Türkis.

Kupfer ersetzt in diesem Jahr das Gold

Zu den typischen, zeitlosen Weihnachtsfarben zählt auch Gold. Und so bleibt der Klassiker dem Handel erhalten. Aber zum Trend rufen die Hersteller das wärmer wirkende Kupfer aus, berichtet Ingrid Grimm von der Gütegemeinschaft Kerzen, einem Zusammenschluss von Herstellern. Kupfer zeigt sich daneben auch auf Figuren und Bändern. Die Oberflächen der entsprechenden Dekorationen sind poliert und perforiert oder sie haben filigrane Lochmuster.

Bei den Kerzen sind jetzt vermehrt strukturierte Oberflächen zu finden: etwa Wabenformen oder Rillenmuster, aber auch Flächen, als wäre das Wachs von einer Spitzendecke umhüllt. In Mode sind vor allem unifarbene Exemplare, die in Farbgruppen zusammengestellt werden – gerne auf einer schmucken Platte oder einem Tablett. So lässt sich im Kleinen gut ausprobieren, ob einem der Trend in den eigenen vier Wänden zusagt, ohne dass die traditionelle Winterdekoration gleich in der Mottenkiste verschwinden muss.