Düsseldorf. Nutzer von Nachtspeicherheizungen zählen bisher zu den Leidtragenden der Energiewende: Die Strompreise steigen stark und die Verbraucher konnten kaum den Anbieter wechseln. Das ändert sich jetzt langsam, da der Wettbewerb steigt. Immer mehr überregional tätige Versorger bieten günstigen Strom an.

Auf dem lange praktisch konkurrenzlos aufgeteilten Strommarkt für Nachtspeicherheizungen gibt es nach einer Studie der Verbraucherzentrale NRW zunehmend Wettbewerb und damit Möglichkeiten zum Anbieterwechsel. Die am Donnerstag (10. April) veröffentlichte Studie zu gut 20 großen NRW-Kommunen nennt rund ein Dutzend überregional tätige Versorger, die inzwischen den regionalen Anbietern mit teils deutlich niedrigeren Preisen Konkurrenz machen. "Das ist noch ein zartes Pflänzchen, aber es wird immer mehr", sagte ein Sprecher. Nutzer von Nachtspeicherheizungen könnten mit einem Anbieterwechsel mehrere hundert Euro im Jahr sparen.

Laut Verbraucherzentrale heizen in NRW etwa 450.000 Haushalte mit Strom, bundesweit sind es rund zwei Millionen. Hinzu kommen NRW-weit etwa 80 000 Nutzer von Wärmepumpen.

In den 70er und /80er sehr beliebt gewesen

Nachtspeicherheizungen waren in den 70er und 80er Jahren von den Versorgern mit günstigen Angeboten und viel Werbung in den Markt gebracht worden. Die Tarife sind kompliziert, da für Nachtstrom und Tagstrom unterschiedliche Preise verlangt werden. In vielen Haushalten ist nur ein Zähler montiert, der beide Verbrauchsformen gemeinsam messen muss, was die Abrechnung nicht leichter macht. Deshalb gab es bei Nachtspeichertarifen bis vor kurzem - anders als auf dem übrigen Strommarkt - kaum überregionale Konkurrenz.

Die Nutzer von Nachtspeicherheizungen hätten durch die Energiewende überdurchschnittliche Preiserhöhungen hinnehmen müssen, moniert die Verbraucherzentrale. Denn auf ihren gesamten Stromverbrauch - auch auf den verbilligten Nachtstrom - wird die volle EEG-Umlage verlangt. So habe sich der durchschnittliche Strompreis durch die erhebliche Erhöhung der EEG-Umlage von 2012 auf 2013 im Gesamtmarkt um rund 12 Prozent erhöht, für den Heizstrom aber um etwa 20 Prozent, sagte der Sprecher. Angesichts großer Kundennachfrage bietet auch das Preisvergleichsportal Verivox seit dem Sommer 2013 einen Tarifrechner für Heizstrom. (dpa)