Köln. Bei Tapeten sind derzeit große Muster angesagt. Dafür werden die Farben dezenter: An den Wänden sind zarte Pastelltöne wie beige gefragt - und sie sollen tastbar sein. Die Oberflächen der Wandbeläge dürfen Rillen und Hügel haben. In die Tapeten sind zum Beispiel sogar Pferdehaare eingearbeitet.

Tapeten haben jetzt große Muster. Diese sind häufig verschwommen oder wirken pixelig, erläuterte Ulrike Reich vom Deutschen Tapeten-Institut auf der Internationalen Einrichtungsmesse IMM Cologne in Köln (13. bis 19. Januar). "3-D ist ein ganz wichtiges Thema." Auch die Oberfläche muss man spüren können - sie soll Rillen und Hügel haben. In die Tapeten sind zum Beispiel sogar Pferdehaare, Federn oder Perlen eingearbeitet. Holzoptiken bleiben beliebt.

Warum Bewohner keine glatte Oberfläche spüren wollen, wenn sie die Tapeten anfassen, erklärt sich Ulrike Reich mit einem Gegensatz: "Wir mögen die glatte Oberfläche von Touchscreens, auch die Küchenfronten sind sehr glatt." Da brauche der Mensch an anderer Stelle etwas zum Ertasten.

Tapeten mit integrierten Lautsprechern oder LED-Leuchten

Ungewöhnliche Einfälle gibt es in Köln auch zu sehen: Tapeten mit integrierten Lautsprechern oder LED-Leuchten. Und die Wandbeläge können Schallschutz und Wärmedämmung sein. Solche teuren Spielereien seien aber derzeit nur etwas für den Objektbereich, sagte Reich. "Für den Endkunden ist das noch nicht interessant."

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Da große Muster und eine ausgeprägte Haptik zu viel wären, nehmen die Hersteller sich derzeit in den Farben für die Tapeten zurück. Zwar sind Grün und Blau zu finden, aber vornehmlich sieht man in den Kollektionen Beige und Pastellfarben. Was als Trend für den Wohnbereich erwartet wurde und sich bei Möbeln nicht durchsetzen konnte, sind Gold und andere Metalltöne. Aber bei den Tapeten gibt es davon viel - und zwar edel oder etwas schäbig Wirkendes gleichermaßen. Das können etwa komplett goldfarbene Bahnen mit opulentem Muster sein, aber auch Wandbeläge, die eine abblätternde Metallfläche imitieren. (dpa)