Berlin. Der Herbst kommt, und bald ist bei kühleren Temperaturen auch die nächste Heizperiode angesagt. Allerdings sollte man schon jetzt seine Heizungen auf mögliche Mängel untersuchen. Denn selbst kleinste Schäden können in der Endabrechnung hohe Heizkosten verursachen.

Wenn die Heizung mal läuft, ist es dafür zu spät: Noch vor Beginn der Heizperiode sollte man die Anlage gründlich durchchecken und sicherstellen, dass sie einwandfrei läuft. «Beim Auto ist die jährliche Wartung für viele selbstverständlich, bei der Heizung wird sie jedoch oft vernachlässigt», sagt Birgit Holfert, Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin. Sie rät zum Check-up «am besten im September, spätestens im Oktober, noch bevor es richtig kalt wird».

Das Einfachste ist das Entlüften der Anlage. «Befindet sich Luft im Heizkörper, wird das heiße Wasser, das durchgepumpt wird, nicht optimal verteilt», erläutert Andreas Bäcker von der Innung Sanitär Heizung Klima in Köln. Die Folge: Auch ein voll aufgedrehter Heizkörper wird nicht richtig warm. Zum Entlüften wird das Ventil an dem Heizkörper mit einer Zange oder einem speziellen Vierkantschlüssel langsam aufgedreht. Es befindet sich in der Regel an der Seite des Radiators. Sobald keine Luft mehr entweicht und Wasser austritt, kann das Ventil wieder geschlossen werden.

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Regelmäßige Wartung der Anlage verlängert die Lebensdauer

Ein Fachmann kommt am besten jährlich zu einer Wartung vorbei. Der Heizungsexperte überprüft die Abgaswerte, stellt die Elektronik richtig ein, kontrolliert und tauscht notfalls Verschleißteile aus. Für den Verbraucher zahlt sich dabei die Reinigung des Heizkessels oder der Gastherme aus: Denn Rückstände auf Düsen oder den Brennern können die Wärmeabgabe behindern. Laut der Verbraucherzentrale Bundesverband kann ein Millimeter Ruß den Energieverbrauch um bis zu fünf Prozent in die Höhe treiben.

«Eine regelmäßige Wartung verlängert die Lebensdauer der Anlage, erhöht ihren Wirkungsgrad und verringert die Brennstoffkosten», betont Holfert. 70 Euro werden für diesen Check-up bei einer Etagenheizung fällig, 350 Euro können für eine Kesselanlage in einem Mehrfamilienhaus zusammenkommen.

Empfehlungen für die optimale Einstellung

In der Heizperiode bieten die Verbraucherzentralen einen Brennwertcheck für 30 Euro an: Dabei wird die Effizienz von Gas- oder Heizöl-Brennwertgeräten überprüft. Darüber hinaus geben die Experten Empfehlungen für eine optimale Einstellung der Geräte. Auch ein Sanitär-Fachmann kann neben der jährlichen Wartung einen umfangreichen Heizungscheck mit Schwerpunkt auf dem Einsparpotenzial machen. Dieser beinhaltet auch einen hydraulischen Abgleich.

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Bei dieser Feinjustierung wird die Anlage so eingestellt, dass jeder Heizkörper genau mit der Menge an Wasser versorgt wird, die nötig ist, um die gewünschte Raumtemperatur zu schaffen. Der Abgleich kostet rund 500 Euro. Er wird einmal gemacht, danach nur noch nach Umbauten und Modernisierungen.

Nachjustierung der Regelung kann sich lohnen

Auch die Regelung muss optimal eingestellt sein. So sollte die Vorlauftemperatur, mit der das Wasser vom Kessel zum Heizkörper fließt, nicht zu hoch sein. Jedes Grad weniger an Raumtemperatur spare etwa sechs Prozent Heizenergie ein, erläutert die Architektin Petra Hegen vom Landesprogramm «Zukunft Altbau» des Umweltministeriums Baden-Württemberg. Hier lohnt es sich also, notfalls nachzujustieren.

«Auch eine Nachtabsenkung der Vorlauf- sowie der Raumtemperatur spart Geld», ergänzt Marco Erlenbeck, Energieberater der Verbraucherzentrale Hessen und Mitglied im Deutschen Energieberater-Netzwerk. Der Experte hat noch einen weiteren Tipp: Die Dämmung der Rohrleitungen im Keller. Denn geht unten bereits Wärme verloren, kommt oben zu wenig an. Auch das kann jeder selbst machen. Das Material gibt es im Baumarkt. (dpa)