Berlin. Bald wird es Zeit, das Gemüsebeet anzulegen. Doch die Sorten dürfen erst nach und nach in die Erde, denn gerade die frostempfindlichen pflegen im warmen Boden zu wachsen. Experten geben Tipps, wann man welches Gemüse aussäen kann, und was bei Saat und Pflege zu beachten ist.

Der Winter neigt sich dem Ende zu, und trotzdem sind die Böden fast allerorts noch gefroren. Daher muss man sich mit dem Aussäen im Freien noch Zeit lassen. "Wenn zu Lichtmess am 2. Februar der Fuchs seinen Schatten sieht, also das Wetter schön ist, geht er noch vier Wochen in den Bau", nennt Karl Zwermann, Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft in Berlin eine Bauernregel.

Vielerorts kam die Sonne an dem Tag zumindest mal durch. "Somit würde ich empfehlen, nicht vor Anfang bis Mitte März mit der Gemüseaussaat anzufangen", sagt Zwermann. "Dann sind auch Tag und Nacht wieder gleich lang, die Pflanzen keimen und wachsen sehr viel schneller." Das ist auch die Zeit, die Pflanzenexperten ohne Glaube an die alten Bauernregeln für die erste Aussaat empfehlen.

Wetterlage bestimmt, wann es losgeht

Ein Frühstarter im Beet ist Salat. "Es ist sinnvoll, neue blattlausresistente Salatsorten mit alten Sorten zu mischen", rät die Angelika Feiner vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner in München. Um den Keimlingen kurz nach dem Winter optimale Wachstumsbedingungen zu verschaffen, sollte man das Beet mit einem Vlies abdecken.

Auch dicke Bohnen eignen sich für die Aussaat ab März. Sie können ohne Gemüsevlies gut keimen. "Frostempfindliche Gemüsesorten wie Tomaten, Kürbis und Zucchini sollten Gärtner unbedingt erst nach den Eisheiligen am 15. Mai anpflanzen", rät Mechthild Ahlers von der Niedersächsischen Gartenakademie in Bad Zwischenahn. Dagegen kann mit der Aussaat von Möhren, Kohl und Schwarzwurzeln schon ab Mitte April begonnen werden. Aber am Ende bestimmt immer die Wetterlage, wann es losgeht. "Fürs Keimen muss eine gewisse Bodenwärme vorhanden sein, sonst verfaulen die Samen", sagt Ahlers.

Stark- und Schwachzehrer voneinander trennen

Das Saatgut sollte nicht zu tief in die Erde kommen. Als Faustregel gilt, die Samen mit einer Erdschicht in einer Stärke ihrer dreifachen Größe zu bedecken. Der Tipp von Ahlers: "Hartschaliges Saatgut wie Bohnen, Erbsen und Zucchini lege ich am Abend vorher in einen Becher mit Wasser." Bei der Kulturfolge hat Feiner gute Erfahrungen mit Buschbohnen gemacht. Diese werden etwa von Endiviensalat abgelöst. Buschbohnen haben an den Wurzeln stickstoffhaltige Knötchen, die man im Boden lässt. Sie wirken für den Salat wie ein Dünger. Auch Tomaten auf Salat sei empfehlenswert.

Stark- und Schwachzehrer sollte man im Beet strikt voneinander trennen, erläutert Feiner. Am besten sei es, man teile das Beet. Starkzehrer wie Tomaten, Gurken und Kürbisse erhalten pro Quadratmeter Boden drei bis fünf Liter Kompost, Schwachzehrer wie Erbsen, Bohnen und Zwiebeln etwa einen Liter. Für die Starkzehrer empfiehlt Feiner drei Gramm Dünger pro Liter Wasser in der Woche, die Schwachzehrer benötigen nur ein Gramm.

Beete mit Mulch bedecken

Feiner hat bei der Mischkultur im Beet gute Erfahrungen mit der Kombination Salat und Kohlrabi gemacht. Möhren und Zwiebeln dagegen sollte man trennen, rät sie. Noch vor einigen Jahren glaubte man, dass sie sich gegenseitig vor Möhrenfliegen schützen. Allerdings blieben die Zwiebeln neben den Möhren zu klein. Heute benutze man zum Schutz beider Gemüsesorten ein Insektennetz.

Beete sollten immer mit Mulch - einer Kombination aus Rasenschnitt, Laub, Blattwerk und ähnlichem - bedeckt sein, da der Stickstoff sonst ausgewaschen wird. Er ist hauptverantwortlich für das Wachstum der Blattmasse. Zwermann rät daher: "Am besten ergänzt man das Beet nach jeder Ernte mit frischer Erde." (dpa/tmn)