Essen. . Bei der Verleihung des diesjährigen Architektenpreis NRW haben vor allem Planer aus der Region abgeräumt. Unter dem Motto “Zukunft Wohnen: sozial vorbildlich – energetisch und ökologisch zukunftsweisend – wirtschaftlich angemessen“ wurden Pläne aus Dortmund, Duisburg und Kevelaer ausgezeichnet.

Bei der Verleihung des nordrhein-westfälischen Architekturpreises räumten Planer und Bauherren aus der Region diesmal in besonderem Maße ab. Sie waren an der überwiegenden Zahl der zehn prämierten Projekte beteiligt. Das Schwerpunktthema in diesem Jahr lautete „Zukunft Wohnen: sozial vorbildlich – energetisch und ökologisch zukunftsweisend – wirtschaftlich angemessen“. „Ihre Bauwerke zeichnen sich durch die vorbildliche Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte aus“, sagte NRW-Bauminister Michael Groschek anlässlich der Zeremonie.

Der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Hartmut Miksch, hob hervor, dass die ausgezeichneten Wohnbauten und Siedlungsprojekte den Anforderungen einer Gesellschaft im demografischen Wandel in besonderer Weise gerecht würden: „Alle Bauwerke ermöglichen das Zusammenleben von Jung und Alt, nutzen städtische oder gut angebundene Lagen und sind barrierefrei gestaltet.“ Nicht zuletzt war bei der Auswahl aber auch eine ansprechende, zeitgemäße Architektursprache von Bedeutung. Prämiert wurden unter anderem die Projekte:

Ein Dorf in der Stadt, „WIR wohnen anders“ des Spar- und Bauvereins Dortmund eG

NRW-Bauminister Michael Groschek
NRW-Bauminister Michael Groschek

Die Juroren überzeugten insbesondere die Aufteilung mit zwei Wohnriegeln um den wie einen Dorfanger wirkenden grünen Innenhof, flexiblen Grundrisse und ein Gemeinschaftsraum. Konsequentes Mehrgenerationenwohnen wurde verbunden mit großer Energieeffizienz. Die diesbezüglichen gesetzlichen Anforderungen wurden deutlich übertroffen.

Solarsiedlung Garath der Rheinwohnungsbau GmbH in Düsseldorf

Aus Sicht der Jury ist es durch Abriss und den daran anschließenden Neubau energetisch hochwertiger Wohnbauten gelungen, ein sozial schwieriges Wohnquartier entscheidend aufzuwerten und dadurch neue Impulse zu setzen. Dazu trage zuvorderst auch die Mischung zwischen geförderten Sozialwohnungen und frei finanzierten Wohnungen bei. Auch energetisch würden Maßstäbe gesetzt. Das Urteil der Fachleute: Die anerkannte Solarsiedlung schafft mit diesem Thema einen vorbildlichen Imagewandel im Quartier.

Wohnen unter einem Dach der Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Hamborn eG

Es ist hier städtebaulich vorbildlich gelungen, das Quartier unter Einbeziehung der angrenzenden Kirche und des Gemeindehauses weiter zu entwickeln. Die Gebäude korrespondieren mit der umliegenden, gründerzeitlich geprägten Wohnbebauung. Die Seniorenwohnungen sind überwiegend barrierefrei.

Auch die Gestaltung überzeugte die Auswählenden. Ein wichtiges Thema auch hier: der energetische Standard. Er entspricht dem eines KfW-55-Hauses.

Klostergarten Kevelaer der Caritas gGmbH

Die Mischung macht den Reiz dieser Maßnahme aus: geförderte und frei finanzierte normale Wohnungen, Familienwohnungen, Wohnungen für ältere Menschen mit und ohne Betreuung und stationäre Pflegeplätze, ein Café, ein behindertengerechtes Hotel sowie die vorhandene Kapelle als „Ort der Stille“ in der ehemaligen Klosteranlage.

Besonders hervorgehoben werden die Nutzung und Weiterführung des Kreuzganges, des Klostergartens und der Kirche. Zum Konzept gehören auch die gezielte Beschäftigung von Personal mit Behinderungen sowie die energetische Versorgung der Anlage durch ein Blockheizkraftwerk.

  • Mehr Informationen zu diesen und den weiteren prämierten Projekten auf der Seite der Architektenkammer NRW im Internet unter www.aknw.de und beim NRWMinisterium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr unter www.mbwsv.nrw.de.