Berlin. Für Laien sehen Kürbisse oftmals gleich aus. Doch wer aus dem orangefarbenen Gemüse zu Halloween echte Hingucker schnitzen möchte, braucht dafür die richtige Sorte. Kürbis-Experte Stefan Hinner gibt wertvolle Tipps.

Kürbis-Experte Stefan Hinner rät, für die selbst gemachte Halloween-Dekoration auf sogenannte Schnitz-Kürbisse zurückzugreifen. Viele der orangefarbenen Kürbisse sähen für den Laien aber erstmal gleich aus, sagte Hinner im Gespräch mit dapd: "Es sind orangefarbene Basketbälle und die gibt es dann auch kleiner in Fußballgröße", erklärte der Autor des "Großen Kürbisbuches".

Bei den von ihm empfohlenen Halloween- oder Schnitz-Kürbissen handelt es sich um bestimmte Züchtungen aus den USA, die sich dank einer besonders dünnen Wand und eines großen Hohlraums leicht bearbeiten lassen. Zum Schnitzen empfiehlt Hinner ein Schnitzwerkzeug-Set, das auch Kindern das Mitmachen ermöglicht.

Das Set sollte ein Schabwerkzeug enthalten, um die Innenwand des Kürbisses glatt kratzen zu können. Denn "je besser Sie das auskratzen, desto länger hält der Kürbis", weiß Hinner, der auch eine aktuelle Kürbisausstellung in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) organisiert hat. Um den Kürbis lange zu erhalten, gibt es einen Trick.

Hinner rät, zunächst nur etwas in den Kürbis hinein zu ritzen und sich ein bis zwei Wochen daran zu erfreuen. Erst dann sollte er ausgeschnitzt werden, denn länger als zwei Wochen könne der Kürbis ausgeschnitzt nicht stehen bleiben, da er sonst schimmelt. "Wenn der Kürbis aber nur von außen angeritzt wird, passiert da noch nichts."

Große Chancen für erfolgreiche Zucht

Ob der Kürbis mit einer Schablone oder freihändig ein Gesicht bekommt, ist nach Darstellung von Hinner Geschmackssache. "Im Normalfall kommen die meisten Menschen auch ohne Schablone aus." Wer die Kürbisreste nach dem Schnitzen noch sinnvoll nutzen möchte, kann sie zwar verarbeiten, sollte jedoch wissen, dass "Halloween-Kürbisse nicht besonders gut schmecken".

Das bedeute aber nicht, dass alles weggeworfen werden müsse. Eine Kürbissuppe könne in jedem Fall daraus gemacht werden. Allerdings empfiehlt es sich, noch "einen wohlschmeckenden Kürbis dazu" zu tun. Die Kürbiskerne könnten gewaschen und getrocknet werden, um im nächsten Jahr neue Kürbisse daraus wachsen zu lassen. Die Chancen für eine erfolgreiche Zucht im eigenen Garten seien "relativ groß." (dapd)