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Die amüsante Seite des Aufschiebens: Malte Leyhausen, Coach, Organisationsentwickler und Kabarettist, erklärt mit viel Humor und zugleich wertvollen Tipps, wie man sich vom Auf- zum Anschieber wandelt.

Sie sind schon zu bewundern, die Menschen, die das Aufschieben perfekt beherrschen: Sie zeigen starke Nerven, sobald sie ihre Aufgabe in der letzten Minute erledigen. Sie sind spontan, kreativ und rhetorisch gewandt, wenn sie ihr Scheitern erklären. Malte Leyhausen hat nun eine Anleitung geschrieben, wie wir die in uns schlummernde Gabe ausbilden: „Jetzt tu ich erstmal nichts – und dann warte ich ab. Wie es sich mit Aufschieberitis gut leben lässt“.

Pflegen Sie die Zeitdiebe

Äußerst amüsant hält der Autor dem Leser den Spiegel vor. Indem er mit viel Ironie das Aufschieben als angeblich gute Eigenschaft preist, nimmt der dem Thema die Schwere. Sein Rat: Halten Sie Unordnung, setzen Sie keine Prioritäten, pflegen Sie Zeitdiebe wie den geschwätzigen Kollegen – laden Sie ihn einfach noch zum Kaffee ein.

All dies hilft, Dinge vor uns herzuschieben, die zeitaufwändig sind oder vor denen wir Versagensangst haben. Vielleicht würde man sich auf lange Sicht statt mit der Strategie des Auf- mit der des Anschiebens wohler fühlen? Im zweiten Teil des Buches gibt Leyhausen dazu wertvolle Tipps. Er hat sie nicht alle neu erdacht, aber gelungen verdichtet. Vom Erstellen von Checklisten, über das Lernen, Nein zu sagen, bis hin zum Formulieren von Zielen. So bringt einem das Buch lachend weiter. Vorausgesetzt, man schiebt das Lesen nicht auf.

  • Malte Leyhausen: Jetzt tu ich erstmal nichts – und dann warte ich ab. Kreuz-Verlag, 172 Seiten, 12 Euro