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Bob Dylan wird am 24. Mai 70 Jahre alt. Anlässlich seines Geburtstags sind eine Reihe neuer Titel erschienen. Wir zeigen eine Auswahl an Büchern – von nützlich über kurzweilig bis überflüssig.
Bob Dylan ist der mit Abstand bestdokumentierte Musiker und Texter der neueren Popgeschichte. Es gibt kaum noch einen Winkel seines Schaffens, der nicht hinreichend ausgeleuchtet wurde. Kürzlich erst erschien in England ein Buch („Bob Dylan – Under the Influence“), das akribisch mehr als 500 Fremdtitel auflistet und erläutert, die Dylan im Laufe seiner Karriere live oder im Studio gesungen hat. Solche Entdeckerfreuden halten deutsche Verlage zum Geburtstag des Künstlers nicht bereit, sie begnügen sich zumeist mit überarbeiteten Neuausgaben bekannter Titel.
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Am nützlichsten erscheint dabei immer noch Olaf Benzingers Bob Dylan – Die Geschichte seiner Musik (dtv, 368 S.; 12,90 Euro). Der Autor wandert dabei hübsch chronologisch von Album zu Album, listet Musiker und Outtakes auf, kommentiert die Musik und bringt sie in Zusammenhang mit dem jeweiligen Lebensabschnitt Dylans. Das schafft einen Überblick, der nicht zu verachten ist, zumal man reihenweise noch ungehobene Schätze entdeckt, die man sich endlich in der „Bootleg Series“ wünschen würde. Leider hat man den Fehlerteufel, vor allem bei Eigennamen, nicht in den Griff bekommen.
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Der Klassiker innerhalb der Dylan-Literatur ist Robert Sheltons Großwerk Bob Dylan – No Direction Home (Edel Germany, 687 S.; 29,95 Euro). Es erschien zum ersten Mal 1986, beinhaltet jedoch lediglich die Jahre bis 1978, die dafür aber umso ausführlicher. Shelton, 1995 gestorben, war der Journalist, der bereits 1961 durch einen begeisterten Artikel in der New York Times die Karriere Dylans anschieben half. Das Buch liefert die auch sprachlich aufregenden Beobachtungen eines Augenzeugen, der sich mit Dylan oft hat austauschen können. Elizabeth Tomson und Patrick Humphries haben den ursprünglichen Text nun sorgfältig um viele gekürzte Passagen erweitert und liefern einen Appendix auf dem neuesten Stand.
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Zum kurzweiligen Genuss lädt Klaus Theweleits Lesebuch How Does It Feel (Rowohlt, 302 S.; 19,95 Euro) ein. Das Buch dokumentiert die unterschiedlichsten Zugriffe auf Dylan – Berichte aus erster Hand von der frühen Dylan-Freundin Suze Rotolo, von Sam Shepard, der als junger Autor die Rolling Thunder Revue begleitete, oder von Richard Klein, der sich ganz auf die Stimme Dylans konzentriert. Der Kulturtheoretiker Theweleit steuert selbst auch sehr lesenswerte „Bits and Pieces“ bei, von denen man eigentlich noch sehr viel mehr lesen möchte.
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Der großformatige Band Bob Dylan – Bilder eines Lebens – Die frühen Jahre (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 160 S.; 29,95 Euro) gibt dem Käufer genau das, was der Titel beschreibt: eine Fülle von vielen Schwarzweiß- und wenigen Farbfotos unterschiedlicher Fotografen, die Dylans Leben von 1961 bis 1970 dokumentieren, vom Folk-Jüngling also bis zum liebevollen Familienvater. Ausführliche Bildtexte liefern dazu Biographisches.
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Am entbehrlichsten scheint noch Bob Dylan von A bis Z von Michael Endepols (Reclam, 164 S.; 8,95 Euro) zu sein. Da hat sich einer hingesetzt und Begriffe gesucht, die man zum Teil nicht unbedingt mit Dylan in Verbindung bringen würde. Ein guter Bluff, denn was man dann beispielsweise hinter „Great White Wonder“ oder „Papst“ liest, ist denn doch nur hinlänglich bekannter Stoff. Einzig „Victoria’s Secret“ hat den Rezensenten dann doch verblüfft: Dass Dylan persönlich in einem Werbeclip des gleichnamigen Dessous-Unternehmens aufgetreten ist, das war uns dann doch unbekannt.
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