Seit den Ereignissen in Japan spricht man über einen Nährstoff, dem man sonst kaum Aufmerksamkeit schenkt – über Jod. Radioaktives Jod wird vom Körper über Luft, Nahrung und Getränke oder über die Haut aufgenommen.
Es reichert sich in der Schilddrüse an und kann dort zu Organschäden führen.
Eine mit Jod gesättigte Schilddrüse wird weniger oder kein radioaktives Jod aufnehmen. Deshalb kann durch die Einnahme von Jodtabletten die Speicherung von radioaktivem Jod verhindert werden. Aber: Jodtabletten schützen nicht vor anderen radioaktiven Stoffen. Und Jodtabletten nutzen nichts, wenn es gar keine radioaktive Belastung gibt.
Jod ist wichtig für eine normale Schilddrüsenfunktion. Ohne Jod können die Schilddrüsenhormone nicht gebildet werden. Die Schilddrüsenhormone steuern die lebenswichtigen Vorgänge in unserem Körper. Auch auf die Seele wie auch auf die Fruchtbarkeit haben die Schilddrüsenhormone Einfluss, ebenso auf die Entwicklung des Kindes im Mutterleib.
Kropf oder Verstopfung
Ausreichende Mengen an Jod kommen nur in Seefisch und anderen Meerestieren vor.
Deutschland galt lange als Jodmangelgebiet. Das hat sich geändert. Vor allem dank der Jodierung des Speisesalzes hat sich die Lage verbessert.
Enthält die Nahrung nicht genügend Jod, versucht der Körper dies auszugleichen, indem sich die Schilddrüsenzellen vergrößern und vermehren. Damit sollen die geringen Jodmengen besonders effektiv aus der Nahrung „herausgefischt“ werden. Übersteigt die Schilddrüsenvergrößerung ein bestimmtes Maß, bezeichnet der Arzt das als Kropf oder Struma.
Kommt es trotz Schilddrüsenvergrößerung nicht mehr zur ausreichenden Schilddrüsenhormonbildung, liegt eine Unterfunktion der Schilddrüse vor (medizinisch: Hypothyreose).
Beschwerden sind Gewichtszunahme, Frieren, Leistungsminderung, Antriebsschwäche, Konzentrationsminderung, schnelle Ermüdung, Darmverstopfung, Veränderungen an Haut und Haaren (trocken, spröde), Schwellungen im Gesicht (Wassereinlagerung) sowie langsamer Puls und niedriger Blutdruck.