Kreuztal. Nach Warsteiner und Veltins nennt auch Branchenprimus Krombacher Zahlen für 2022. Mit vier Prozent plus ist man im Siegerland durchaus zufrieden.

Krombacher, Deutschlands Biermarke Nummer eins, hat dank des Pilseners und der Marke Schweppes das schwierige Jahr 2022 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Die Siegerländer bleiben zwar noch deutlich hinter den Biermengen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie zurück, aber gerade das Krombacher Pils gewann mit 168.000 Hektolitern gegenüber dem Vorjahr respektabel. Knapp 4,3 Millionen Hektoliter des in Deutschland meistgetrunkenen Pilsener verließen die Brauerei in Kreuztal-Krombach.

Das zweite Gewinnerstandbein stammt nicht aus der eigenen Kreativabteilung. Die Braugruppe hatte ein glückliches Händchen, als sie für Schweppes die Lizenzrechte für Deutschland und Österreich erwarben. Der Absatz stieg um acht Prozent auf jetzt 1.327.000 Hektoliter. Laut Unternehmen haben alle Tonic-Sorten zugelegt. Besonders aber die Sorte „Wild Berry“.

Unter dem Strich spricht Krombacher von einem Gesamtausstoß in Höhe von 7,632 Millionen Hektoliter. Immerhin ein Plus von vier Prozent gegenüber 2021. Davon macht die Krombacher Dachmarke 5,756 Millionen hl aus. 2019 war man hier erstmals über die 6-Millionen-Marke geklettert, die seitdem nicht mehr erreicht worden ist. Bier gesamt gibt Krombacher zwar mit mehr als 6 Millionen an, zählt aber auch Vitamalz mit 224.000 hl dazu.

Wie schwierig der Markt derzeit ist, zeigt sich daran, dass die Siegerländer auch mit ihren Spezialitäten (Krombacher Brautradition) und mit dem Hellbier (minus 31,3 Prozent) massiv verlieren. Im Frühjahr will die Brauerei hier mit dem Produkt „Eins Hell“ in der kleinen 0,33 Liter Euro-Flasche einen neuen Versuch wagen. Erst einmal nur in Nordrhein-Westfalen. In „wenigen Wochen“ werde man auch mit dem alkoholfreien „Krombacher Spezi“ auf den Markt kommen. Die Siegerländer haben hier mit dem Lizenzgeber Augsburger Brauhaus Riegele einen langfristigen Vertrag geschlossen.

Wie die Mitbewerber Veltins und Warsteiner erhöht auch Krombacher noch einmal die Preise. Veltins und Krombacher nehmen für 100 Liter Fassbier demnach demnächst 14 Euro mehr. Warsteiner, die die Fassbierpreise zuletzt im Frühjahr 2022 erhöht hatten, sogar knapp 20 Euro, und zwar ab dem 1. Februar. Auch das Flaschenbier der Warsteiner Sorten wird dann teurer.