Duisburg. Wegen Putins Krieg gegen die Ukraine zieht sich die Duisburger Haniel-Gruppe aus Russland und Belarus zurück. Drastische Worte von Chef Schmidt.

„Ich bin traurig und wütend“, sagt Thomas Schmidt. Doch dabei will es der Chef des Duisburger Traditionskonzerns Haniel nicht bewenden lassen. Als Reaktion auf Putins Überfall der Ukraine hat der Haniel-Vorstand verfügt, die geschäftlichen Aktivitäten der Tochterunternehmen in Russland und Belarus unverzüglich zu stoppen.

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„Die Geschäftsbasis existiert einfach nicht mehr“, erklärt Schmidt in einem Video, das er im sozialen Netzwerk Linkedin hochgeladen hat. Deshalb werde Haniel das Engagement in Russland und Belarus beenden. „Denn es ist Putins Krieg“, unterstreicht der Unternehmenschef. „Das ist eine schwierige, aber unvermeidliche Entscheidung, die auf ein rücksichtsloses Regime abzielt – nicht auf das Volk“, sagt Schmidt und kündigt an: „Wir sind entschlossen, unsere wirtschaftliche Macht zu nutzen, um Druck auf Putin auszuüben.“

Ukrainische Mitarbeitende freigestellt

In den Haniel-Unternehmen seien auf der anderen Seite zahlreiche ukrainische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, um die man sich jetzt in besonderer Weise kümmere. „Seien es Kollegen, die in betroffenen Regionen arbeiten, oder diejenigen, die in die Ukraine zurückgekehrt sind, um bei ihren Familien zu sein und ihr Land zu verteidigen“, meint der Haniel-Chef und verbreitet Optimismus: „Zusammen werden wir es schaffen.“

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Die Haniel-Gruppe befindet sich zu 100 Prozent im Besitz der Duisburger Familie Haniel. Zur Holding gehören eine Reihe von Beteiligungen an Unternehmen. Darunter die Konzernmutter von Media Markt und Saturn, Ceconomy, der in Europa führende Hygiene-Dienstleister CWS, der Sicherheitsanbieter Bauwatch, der Bettwarenhersteller Emma und der Unternehmensausrüster Takkt. Ein starkes Russland-Geschäft hat vor allem die Firma Optimar, ein weltweit führender Anbieter für automatisierte Fisch-Verarbeitungssysteme.